„Rückzugsraum” für Doktorspiele: Kita-Pläne schockieren Eltern

Ein Kindergarten in Tennenbronn im Schwarzwald sorgte mit einem Rundschreiben zu einem neuen sexualpädagogischen Konzept für ziemlich viel Wirbel. Es gehe um „die Reise zu unserem Körper”, bei dem Erzieher und Erzieherinnen die Kinder unterstützen möchten. Für diese Reise solle den Kindern ein beaufsichtigter Rückzugsort zur Verfügung gestellt werden.

Kita-Schreiben wird über Social Media verbreitet

Der Schwarzwälder Bote hatte zuerst über das Anschreiben berichtet und daraus auch zitiert. Die Sätze darin empfinden viele Eltern als unpassend oder sogar verstörend: „Das Kind zieht nur so viele Kleidungsstücke aus, wie es freiwillig möchte“, heißt es an einer Stelle. „Es werden keine Gegenstände und Finger in Körperöffnungen gesteckt“, lautet ein weiterer Satz. „Nur Dinge spielen, die allen Spaß machen“, will die Kita offenbar beruhigen.

Doch die Eltern sind alles andere als beruhigt. Das Anschreiben der Kita verbreitet sich schnell über die sozialen Netzwerke, die Empörung wächst. Manche gehen sogar so weit, dem Kindergarten üble Absichten zu unterstellen.

Mutter beschuldigt den Kindergarten, einen „Darkroom” einrichten zu wollen

„Ich halte diese E-Mail für höchst fragwürdig und den ,pädagogischen Hintergrund’ dazu auch“, schreibt eine Mutter dem Schwarzwälder Boten, deren Kind aber nicht den Kindergarten Maria Königin besucht. „Ohne jegliches Einverständnis der Eltern und ohne irgendeine vorherige Absprache oder Ankündigung wurde ein, wie ich es nenne würde ,Dark Room’ zur Verfügung gestellt, in welchem sich die Kinder ausziehen und anfassen dürfen und es wird erst dazwischen gegangen, wenn das Kind explizit ,Stopp’ oder ,Nein’ sagt. Wie viele Kinder in diesem Alter gibt es, die das schon genau so kommunizieren können?“, fragt sie sich.

Die Frau wird noch deutlicher: „Dann sitzt dabei noch ein Erwachsener, von dem auch keiner sicher weiß, inwieweit er die Kinder zu etwas anleitet, was ihm in einem Video viel Geld bringen würde.”

Eltern fühlen sich übergangen

So drastische Vorwürfe machen zwar nicht alle Eltern, aber die Mehrheit ist trotzdem irritiert und verärgert. „Zu den Erzieherinnen und Erziehern habe ich vollstes Vertrauen. Für sie lege ich die Hand ins Feuer“, betont Sven Frielingsdorf, Vater eines Kindes, das den Kindergarten besucht, gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Eine Hetzjagd gegen das Team finde er unerträglich. Frielingsdorf hätte aber zumindest einen Elternabend vor solch einer Maßnahme erwartet. Ihn störte vor allem, dass die Eltern nicht befragt und über deren Kopf hinweg entschieden wurde.

Die Reaktionen auf das veröffentlichte sozialpädagogische Konzept sind dabei überwiegend schockiert. Viele möchten nicht, dass ihre Kind in einem so jungen Alter schon mit solchen Themen konfrontiert werden. Doch es gibt auch Stimmen, die die Idee dahinter begrüßen und den Kindergarten dafür lobten, klare Regeln für Doktorspiele aufzustellen.

Pläne für einen Rückzugsraum wurden inzwischen gestrichen

Laut eines Berichts der Bild hat der Kindergarten inzwischen einen Rückzieher gemacht, die Pläne seien ersatzlos gestrichen. Bei einem Elternabend habe man gemeinsam entschieden, dass der Fokus auf einer „individuellen und bedarfsgerechten Begleitung der Kinder unter direkter Beteiligung der Erziehungsberechtigten liegt – allerdings ohne einen Rückzugsraum oder Ähnliches.“

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg. Am liebsten erkunde ich mit ihm die vielen grünen Ecken der Stadt. Auch wenn ich selbst keine Mama bin, gehören Babys und Kinder zu meinem Leben dazu. Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert und ich komme als „Tante Lena“ zum Einsatz. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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2 Comments
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Anonym
Anonym
Antworten  Anonym
4 Monate zuvor

Wie krank ist das denn

Anonym
Anonym
7 Monate zuvor

Leute die sowas einführen sind fern ab von der Realität. Ihr hurensöhne lasst die Kinder in Ruhe