Sind „Tiger-Eltern“ wirklich zum Fürchten? (Spoiler: ja!)

Herzlich willkommen in der Kategorie „Und noch ein Eltern-Typ!“.

Nachdem wir schon die Helikopter-Eltern und auch die U-Boot-Eltern unter die Lupe genommen haben – die Rasenmäher-Eltern habe ich mir und uns allen erspart – sind heute die sogenannten „Tiger-Eltern“ an der Reihe.

Oha – nun weitet sich die Klassifizierung der Mamas und Papas also auch auf die Tierwelt aus!

Aber was soll denn das bedeuten? Ich musste sofort an den Begriff der Löwenmama denken, die ihr Junges (aka Menschenkind) mit Krallen und Reißzähnen verteidigt, wenn ihm jemand an den Kragen will.

Sind Tiger-Eltern wohl so etwas ähnliches?

Nein, ganz und gar nicht, wie ich gerade bei der HNA gelesen habe. Der Begriff der Tiger-Eltern wurde schon 2011 geprägt, als die US-Professorin Amy Chua diesen Eltern-Typ in ihrem Buch „Battle Hymn of the Tiger Mother“ beschrieb.

Tiger-Eltern sind quasi nie zufrieden mit ihren Kindern.

Hier gibt es kein verhätscheln, hier gibt es wenig ChiChi. Gute Noten gehen immer noch besser, Schulferien werden genutzt, um sich weiterzuentwickeln, allzu viel Freizeitspaß ist überflüssiger Tamtam – strenge Regeln und eine harte Hand ist das, was Tiger-Eltern ihren Kindern bieten. Zu deren Bestem, ist ja klar.

Jeder Schritt wird wachsam beäugt. Drill und die Ermunterung zur Perfektion ist es, womit die Kinder von Tigereltern aufwachsen. Das alles soll dem „Laissez-faire“ der heute eher üblichen, entspannten Erziehungs-Stile entgegenwirken.

Denn es gibt ein erklärtes Ziel der Tiger-Eltern: Erfolg!

Laut familienleben erklärt Amy Chua in ihrem Buch, dass ihre eigenen Kinder ohne „Schlafentzug, eisernen Willen und Drill“ niemals zu den musikalischen Ausnahmetalenten geworden wären, die sie inzwischen sind. Die Amerikanerin schwört auf ihre streng-autoritative chinesische Erziehungsmethoden.

So werden Kinder vor Prüfungen durch stetige Übungen vorbereitet, die ihre Zeit komplett in Beschlag nehmen – sogar nachts. Spielen und jegliche Zerstreuung sind ihnen verboten. Und: Erst recht wird bei ihnen keine Entwicklung kritischen Denkens ermutigt.

Natürlich gibt es viele, die Chuas Methoden in Frage stellen – gelinde gesagt.

Die krassen Erziehungsmethoden der „Tiger-Eltern“ nehme den Kindern ihre Würde, jegliche Chance zur persönlichen Entwicklung und nehme ihnen sogar jegliche natürliche Freude am Lernen, mit der man auf die Welt kommt.

Es fehlen sämtliche Pausen zur Regeneration, die Zeit, Freundschaften aufzubauen und persönliche Interessen zu entwickeln. Sie werden zur Unselbstständigkeit erzogen. Das kann auf lange Sicht schlimme Folgen für die Psyche der Kinder haben.

Amy Chua treibt diesen Erziehungsstil aber auf die Spitze. Sie erklärt, dass ihre Kinder in ihren Mitschülern inzwischen echte Konkurrenten sehen würden, es ginge ihnen darum, wer auf- und absteigt, wer „überlebt oder stirbt“.

Uff, das ist schon harter Tobak, oder? Ich bin wirklich kein Fan von diesem Eltern-Kategorien, im Gegensatz aber großer Fan davon, Eltern nicht zu verurteilen. (Fast) jeder handelt doch so, wie er es für seine Kinder für richtig hält. Aber die Art der Erziehung, die „Tiger-Eltern“ praktizieren, finde ich absolut haarsträubend.

Sagt doch mal, wie erzieht ihr eure Kinder? Verratet es uns in den Kommentaren – wir freuen uns über euer Feedback!

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Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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