Dieser Papa sagt: „Meine Frau macht zu Hause nichts!“ – und wird dafür gefeiert

„Ist das nicht langweilig, den ganzen Tag nichts zu tun?“

Mamas, die den Haushalt schmeißen und sich um die Kinder kümmern, aber nicht berufstätig sind, haben immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen: „Du Glückspilz, kannst morgens ausschlafen und den ganzen Tag nur machen, worauf du Lust hast“ oder „Dann hast du doch genug Zeit für dich“. Es ist in vielen Köpfen noch immer nicht angekommen, dass „nur Hausfrau und Mutter“ zu sein, eine ganze Menge Arbeit ist und wir Mamas jeden einzelnen Tag Großes leisten!

Nicht zu selten fragen sich auch die Papas, was wir den ganzen Tag eigentlich so machen. Ist doch nur das bisschen Wäsche waschen und mit den Kleinen auf den Spielplatz gehen? Auch Brad, der mit seiner Frau seit sieben Jahren verheiratet ist, sagt: „Meine Frau macht den ganzen Tag nichts.“

Aber: Für diesen Satz wird er im Internet sogar bejubelt – unfassbar, oder? Liest man sich aber den ganzen Beitrag von Brad durch, dann versteht man diese Reaktion und jubelt mit. 

Der Facebook Beitrag von Brad

Brad ist Vater von drei Kindern: Knox, Finn und Teddy. Seine Frau und die Jungs wohnen in dem australischen Bundesstaat New South Wales. Der australische Papa ist bei einer großen Non-Profit-Organisation im Bereich Personalmanagement angestellt. „Was für ein stressiger Arbeitstag heute wieder mal ansteht. Zu unserem monatlichen Meeting heute muss ich fünf Stunden mit Auto und Bahn anfahren. Dann sitze ich da den ganzen Tag, habe jede Menge zu erledigen und muss einige Arbeitsgespräche führen. Das ist echt anstrengend.“

Der Morgen

So beschreibt er seinen Arbeitstag in einem viralen Facebook Post auf seinem Blog DaDMuM. Seine Frau kümmert sich in der Zeit um die drei gemeinsamen Kinder und den Haushalt. „Und was macht meine Frau den ganzen Tag? Nicht wirklich viel. Alles was sie tun muss ist, unsere Jungs zu wecken, sie anzuziehen und das Essen fertig zu machen. Währenddessen stillt sie noch unser Baby Teddy.“

Der Vormittag

Brad erzählt weiter, scheinbar völlig unbeeindruckt, wie der Tag seiner Frau aussieht. „Dann müssen die Jungs nochmal nach draußen oder in einen Park an die frische Luft, damit sie sich richtig austoben können. Wie einfach das ist! Alles was sie tun muss ist, die Taschen zu packen, die Mützen finden und ein paar Snacks und Wechselkleidung mitzunehmen. Und dann müssen die drei Jungs noch ins Auto.“

Hausfrau und Mutter

Hausfrau und Mutter – ein Klacks!? Foto: Bigstock

Ich denke wir Mamas können alle bezeugen, dass selbst das Mützen finden zu Nervenzusammenbrüchen und Schreianfällen führen kann! „Wenn sie angekommen sind, muss sie den Kleinsten nochmal stillen. Ohne ihn abzulegen muss sie sich noch um die anderen zwei kümmern, ihnen helfen auf die Schaukel zu kommen, und wieder runter und sie ständig bei Laune halten, damit sie sich nicht langweilen. Wirklich einfach!“ Mhm, total einfach…

Der Mittag

Der australische Papa erzählt weiter, wie es Mittags zu Hause abläuft. „Wenn Sarah und die Kinder wieder zu Hause sind, bereitet sie das Mittagessen vor. Vielleicht wird es den Jungs mal wieder nicht schmecken. Dann, während sie versucht die Kinder zur Ruhe zu bringen, kauft sie online ein paar Lebensmittel ein… Was für ein Leben. Pffft… als ob man mit drei Kindern nicht alleine zu Woolies gehen könnte.“ Stimmt, mit drei Kindern in einen riesigen Supermarkt einkaufen zu gehen, ist doch echt total einfach!

Der Nachmittag

„Am Nachmittag werden die Jungs in jedem Fall darauf bestehen, nochmal ihre Fahrräder, Roller und Go-Karts rauszuholen und herumzufahren. Meine Frau wird wahrscheinlich nur rumsitzen und unseren Teddy stillen. Um 16:00 Uhr werden die drei langsam müde und miesepetrig. Sarah wird mit ihnen dann noch über blöde Kleinigkeiten streiten, so wie ,Hör auf, deinen Bruder zu hauen‘. Das weiß ich.“ Na, der Papa scheint ja einiges zu wissen…

„Um 17:00 Uhr wird sie dann wissen wollen, wo ich bin und wann ich nach Hause komme. Die Lebensmittel werden geliefert und die Jungs sind außer Rand und Band. Unser Kleinster muss die ganze Zeit getragen werden, dabei wird den Großen Essen gemacht und die Abendroutine startet. Ich werde wahrscheinlich mit einem ,Ich rufe zurück‘ antworten – bin super beschäftigt.“ So langsam wird klar, dass Brad durch seine überspitzte, sarkastische Beschreibung auf etwas ganz Bestimmtes hinaus will.

Der Abend

„Meine Frau wird das Abendessen fertigmachen, ihnen beim Essen zuschauen, sie bettfertig machen – alles in einer Stunde und mit dem Kleinen auf dem Arm. Jetzt ist sie erschöpft vom ganzen Tag. Action rund um die Uhr und nicht eine Sekunde Zeit für sich. Sie ruft mich an, um zu sehen, wo ich gerade bin. Sie sei müde, stinkt und hat keine Lust mehr die ganze Zeit von kleinen Händchen betätschelt zu werden. Sie ist gereizt, fühlt sich eklig und wird nichts mehr wollen als eine Dusche, Shampoo und einen heißen Tee.“ Also, doch ganz schön viel was Sarah als (dreifache!) Mama jeden Tag leistet. Oder?

„Um 19:30 komme ich nach meinem super anstrengenden Tag nach Hause. Meine Frau wird nur auf dem Sofa sitzen und auf ihrem Handy browsen. Neben ihr die Kleinen, die nicht schlafen können. Und ich wette, dass die Lebensmittel noch rumliegen und sie es nur geschafft hat, einige Sachen in den Kühlschrank zu räumen.

Wahrscheinlich muss ICH auch noch unser Abendessen vorbereiten.

Am Wochenende sagt sie unserem Sohn, dass er so ein cooles Bike hat, nur weil ,sein Papa jeden Tag so hart für die Familie arbeitet‘.

Wie ich schon sagte, heute ist ein gewaltig anstrengender Tag.“

Jetzt verstehen auch wir, warum das ganze Netz diesen australischen Papa feiert: Durch Ironie und Sarkasmus macht er deutlich, was seine Frau Sarah jeden Tag leistet – viel mehr, als er in seinem Job als Personaler.

„Danke Sarah, für alles was du für uns tust. Du hältst unsere Familie jeden Tag zusammen!“

https://www.facebook.com/dadmumofficial/photos/a.1223487087674037/2047518845270853/?type=3&theater


Wir danken Lisa Butschalowski für diesen Text!

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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Ilka
Ilka
1 Jahr zuvor

Jedes Kind ist anders. Mein Kind wollte auch immer getragen und gestillt werden. Ich kam zu nichts. Drei Jahre gestillt und mit über drei immernoch manchmal tragen. Meine Tochter gedeiht wundervoll, sie ist aufgeschlossen und mutig, aber zwischendurch, vor allem die Nachmittage nach dem Kindergarten, will sie nur bei Mama sein. Klar, da bleibt wenig Zeit. Das zu händeln ist eine Herausforderung. Sich die Frage zu stellen, warum man das einem Kind noch gibt ist ähnlich der Ansicht „wenn ein Baby weint, dann lass es weinen. Es wird sich schon dran gewöhnen“… Klar, nur zu welchem Preis?? Da stinke ich lieber abends und geh um Mitternacht duschen 😉

JackyO
JackyO
1 Jahr zuvor

Ja und wo liegt nun das Problem? Ich meine ich habe nur 2 Kinder, fand aber die Elternjahre wahnsinnig entspannend. Jetzt mit all den Kram UND Arbeit ist es manchmal hard.Aber vielleicht verstehe ich auch den Sarkasmus nicht. Mir ist nämlich unklar warum das Baby den ganzen Tag getragen werden MUSS, sie abends meint zu stinken und weder Abendbrot noch Einkauf weg räumen kann. ?!

Hans-Jürgen Amend
Hans-Jürgen Amend
2 Jahre zuvor

Ich als alleinerziehender Vater von drei Kleinkindern (3, 5 und 6) weiß seit nun 1,5 Jahren aus eigener Erfahrung, dass es eine wirklich sehr allumfassende Aufgabe ist und jeder Tag eine neue Herausforderung für Körper und Geist.
Ich bin allerdings mit 75% Teilzeit auch noch berufstätig. Das ist dann noch mal eine Schippe drauf. Wer an unserer Arbeit kritisiert, dass wir nichts zu tun hätten, der soll mit seinem Partner einmal tauschen und diese großartige Aufgabe selbst übernehmen.

Hans-Jürgen

Anonym
Anonym
3 Jahre zuvor

Heute müssen die Frauen neben Haushalt und Kindern auch noch arbeiten gehen,(genau, wie Männer). Ein Mann hat nach 8 Stunden Arbeit endlich mal Feierabend, die Frau aber nicht

beni
beni
4 Jahre zuvor

Naja die Leistung welche Frauen vor 25Jahren und mehr geleistet haben mit den heutigen Mütter zu verbinden und versuchen etwas zu erklären passt nicht zusammen tut mir leid. Wenn ich sehe was meine Mutter und andere Mütter geleistet hatten und die heutigen Mütter lieber zusammen Kaffe trinken, am Handy sitzen, Stunden lang Müttervlogs auf Youtube schauen, Serien auf Netflix kucken und der Mann am Abend dann Kochen muss und den Haushalt schmeissen kommt mir bei dem Artikel das sehr grosse Fragezeichen….
Klar sind nicht alle so aber ich sehe es bei meiner Frau und bei Frauen von Kollegen. Und wenn ich Vorschläge mache wie wir es uns einfacher machen können nur ein Stundenlanges gejammer habe Anstelle von einem ok wir machen es so….dann wird das Fragezeichen noch grösser und der Respekt gegenüber meiner Mutter und den Müttern aus vergangenen Zeiten um so grösser.

Laura
Laura
4 Jahre zuvor

Interessanter Artikel, ABER durch die viele Werbung, die nicht nur einmal über dem Text erscheint, kaum zu lesen. Ja, Werbung bringt Geld, aber ehrlich, weniger ist manchmal mehr.