Nur vegetarisch: Kein Fleisch mehr in Freiburger Kitas und Schulen

Die Stadt Freiburg hat beschlossen, dass Kinder an den Schulen bald nur noch vegetarisches Essen serviert bekommen. Viele Eltern reagierten entsetzt und versuchen, gegen den Beschluss vorzugehen. 

Kein Fleisch mehr und höhere Kosten

Kinder bekommen in städtischen Kitas und Grundschulen in Freiburg vom kommenden Schuljahr an nur noch vegetarisches Essen. Das beschloss der Gemeinderat der südbadischen Großstadt mehrheitlich. Zudem werden die Preise für Schulessen vom Schuljahr 2023/24 an schrittweise erhöht, wie unter anderem zdf.de berichtet. Der Elternbeitrag für ein Schulmittagessen soll von derzeit von 3,90 Euro bis September übernächsten Jahres auf 4,80 Euro steigen.

Bisher gibt es zwei Essensvarianten, wobei auch Fleisch und Fisch auf die Teller kommen. Die Stadt schränkt die Auswahl beim warmen Mittagessen vor allem aus Kostengründen ein. Auf längere Sicht sei es möglich, die Regelung mit dem Einheitsmenü auch auf weiterführende Schulen anzuwenden.

Mehr Bio für Kinder

Das Essen an Schulen und Kitas hat häufig nicht die beste Qualität, dabei ist eine gesunde Ernährung für Kinder und Jugendliche besonders wichtig. Um die Qualität zu erhöhen, wurde in Freiburg außerdem beschlossen, dass der Anteil der Bio-Produkte von 20 auf 30 Prozent erhöht werden soll. 

In einem Interview mit der Welt erklärt Christine Buchheit (Grüne), Bildungsbürgermeisterin von Freiburg, außerdem einen weiteren Vorteil durch die neue Regelung: „Bisher war es so, dass die Eltern entschieden haben. Sie mussten sich einmal die Woche in ein Programm einwählen und immer auswählen, welches Essen es in der kommenden Woche für ihre Kinder geben soll. Wenn sie das vergessen haben, haben die Kinder nichts zu essen bekommen. Wir wollen es einfacher machen für die Eltern und für die Kinder qualitativ besser.”

Es gab teils heftige Kritik an den geplanten Veränderungen beim Kita- und Schulessen.

Viele finden es falsch, den Kinder eine vegetarische Ernährung vorzuschreiben. Inzwischen hat sich auch das Ministerium eingeschaltet: Zu einer ausgewogenen Ernährung gehöre auch Fleisch. Eine ausschließlich vegetarische Ernährung als Vorgabe unterstütze das Ministerium deshalb nicht.

Doch die Stadt Freiburg bleibt bei ihrer Entscheidung. Die Bildungsministerin erwidert auf die Kritik: „Kinder können alles essen, was sie essen wollen. Sie sind ja nur einen kleinen Teil ihres Alltags in der Schule. Sie können zuhause Fleisch essen, sie können am Wochenende Fleisch essen, sie können in den Ferien Fleisch essen, da haben wir nichts dagegen.”

Brauchen Kinder Fleisch für eine gesunde Ernährung?

Das ist umstritten, neuere Studien weisen aber darauf hin, dass Kinder mit einer vegetarischen Ernährung gut zurechtkommen, wenn sie regelmäßig Milch und Eier zu sich nehmen. Gesundheitliche Folgen sind für Kinder durch ein vegetarisches Schulessen also nicht zu befürchten, zumal sie zuhause weiterhin Fleisch essen können. Eine vegetarische Ernährung ist außerdem gut für Umwelt und Tierschutz.

Doch die Umstellung auf eine fleischlose Kost ist für viele Eltern auch nicht so kritisch wie die steigenden Kosten und der Verlust der Wahlmöglichkeit zwischen zwei Gerichten.

Was denkt ihr über die Umstellung auf vegetarische Gerichte an Schulen und Kitas?

Verratet uns eure Meinung gerne in den Kommentaren. Wenn ih roffen für vegetarische Gerichte seid, empfehel ich euch übrigens diesen Beitrag: „12 vegetarische Gerichte für Kinder: einfach, gesund & lecker”.

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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