Nach 7 Wochen im Kühlfach: Baby kann endlich beerdigt werden

Seit sieben Wochen lag ein verstorbenes Baby im Kühlfach der medizinischen Hochschule Hannover. Der traurige Grund: Die Mama konnte sich die Beerdigung einfach nicht leisten. Der 27-Jährigen, die aus Afrika stammt, fehlte das Geld. Dass das Kind nun doch begraben werden kann, ist einer Welle der Hilfsbereitschaft zu verdanken.

Die kleine Edem kam am 13. Juli in der 31. SSW als Frühchen zur Welt, wie die Hannoversche Allgemeine berichtete. Ihr Name bedeutet in Ghana so viel wie „Gott hat mich gerettet”. „Sie hat sich gut entwickelt, schon nach zwei Tagen brauchte sie keine Beatmung mehr, ich war sehr glücklich“, berichtet die trauernde Mutter, die anonym bleiben möchte.

Doch nach fünf Tagen verschlechterte sich der Zustand ihrer kleinen Tochter.

Am 5. August teilte man der Mutter mit, dass ihr Kind dringend eine Darm-OP benötige. Die 24 Stunden nach dem Eingriff, bei dem das Mädchen einen künstlichen Darmausgang erhielt, überlebte es nicht. Edem starb am 6. August in der Kinderklinik.

Seitdem lag das kleine Mädchen im Kühlfach, denn die 2.000 Euro, die eine Beerdigung kosten würde, hat seine Mama einfach nicht. Normalerweise springt in solchen Fällen der Staat ein, aber der Kampf mit den Behörden zog sich. Erst vor wenigen Tagen bekam die 27-Jährige wieder Post von den Behörden, sie soll weitere Nachweise erbringen und Anträge ausfüllen.

Ein Kraftakt für die trauernde Mutter, sie fühlte sich im Stich gelassen.

„Oft dauert es Wochen, bis Kostenzusagen da sind. Das ist eine riesige Belastung für die Trauernden“, sagt Bestatter Sven-Friedrich Cordes vom gleichnamigen Bestattungsunternehmen. Nach einem Todesfall seien Betroffene oft überfordert und „kaum in der Lage solche Anträge auszufüllen und einzureichen“.

Vorstrecken wollte er das Geld aber nicht, damit hatte der Bestatter in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht: Mehrere 10.000 Euro seien nicht bezahlt worden, weil das Sozialamt später die Kosten doch nicht übernahm, erzählte er.

Die Berichterstattung löste eine Welle des Mitgefühls aus.

Das traurige Schicksal der kleinen Edem und ihrer Mutter verbreitete sich schnell. Viele Menschen wollten der Mama helfen und spendeten für die Beerdigung ihrer kleinen Tochter, wie der NDR berichtet. Inzwischen ist eine ausreichend hohe Summe zusammengekommen, nach Angaben des Bestatters kann das Baby in der kommenden Woche endlich beerdigt werden. Ruhe in Frieden, kleine Edem!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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