Muttertag mit Wochenbettdepression: „Endlich glücklich sein.”

Wir haben vier tolle Mamas gefragt, was sie sich wirklich zum Muttertag wünschen und was ihnen dieser Tag bedeutet. Hier kommt Lena zu Wort, die eine Wochenbettdepression durchmachen musste.

„Der erste Muttertag ist für alle frisch gebackenen Mamas ein ganz besonderer Tag, zumindest in emotionaler Hinsicht. Zum ersten Mal hat man seinen ‚eigenen Feiertag‘, der für Aufregung und Freude sorgt. Es wird einem bewusst, dass man nun nicht nur seiner eigenen Mama zum Muttertag gratuliert, sondern auch selbst die nächsten Jahre ‚alles Gute, Mami‘ hört, wenn die Kleinen dann sprechen können.

Durch die Wochenbettdepressionen habe ich diesem Tag sehr skeptisch und traurig gegenübergestanden.

Kann ich mich freuen? Kann man mir überhaupt gratulieren, wenn ich am Anfang durch die psychischen Probleme mein Kind nicht annehmen konnte? Ich dachte eine Zeitlang, dass ich es nicht verdient habe, als Mama ‚gefeiert‘ zu werden, da ich nichts alleine auf die Reihe bekam. Diese Fragen haben mich schon sehr beschäftigt, weshalb ich den Gedanken an diesen Tag lange beiseitegeschoben habe.

Mittlerweile steht er jedoch unmittelbar vor der Tür, mein erster eigener Muttertag als Mami. Es geht mir inzwischen Gott sei Dank super, daher kann ich mich nun tatsächlich auf diesen Tag freuen. Ganz nebenbei bemerkt ist das auch mein erster offizieller Tag meines zukünftigen Lebens ohne Antidepressiva, was natürlich schon ein bisschen Schicksal ist, glaube ich. Der erste Muttertag leitet mein Leben ohne die Tabletten wegen der Wochenbettdepressionen ein.

Ich empfinde diesen Tag als Symbol dafür, dass ich nun endlich nach vorne schauen und meine Mamarolle genießen kann.

Das habe ich in den ersten Wochen für völlig unmöglich gehalten, da ich tatsächlich nicht wusste, ob ich das alles durchstehe. Ich freue mich also sehr auf diesen Tag! Ich denke, wir werden den Tag ganz normal als Familie verbringen, eventuell auch unsere eigenen Mamis und Omis besuchen. Wir werden einfach die schöne Zeit genießen und den Mama-Heldinnen danken.

Ich wünsche mir zum Muttertag, dass ich weiterhin so positiv gestimmt bin und dass nun ein neuer, lebensfroher Abschnitt beginnt, in dem ich voller Stolz meinen Sohn großziehen und ihm die Welt zeigen kann. Selbstverständlich wünsche ich mir auch Gesundheit und Glück für meine ganze Familie und auch für alle Mamis und deren Familien.

Materielle Dinge konnten mich noch nie so glücklich machen wie Freude, Liebe und Gesundheit.

Daher habe ich auch nur Wünsche, die man nicht kaufen kann. Ich bin einfach unfassbar froh, so viel Glück gehabt zu haben, dass diese schwere Zeit ohne ‚Folgeschäden‘ überstanden ist und dass ich einen wunderschönen gesunden Sohn habe. Man will doch eigentlich gar nicht mehr, oder? Aus schlechten Zeiten nimmt man auch immer was Gutes mit: genießen und wertschätzen, was wichtig ist, das ist das A und O im Leben.”

Liebe Lena, vielen Dank für deine offenen Worte zum Thema Muttertag. Wenn ihr mehr über sie und ihre Wochenbettdepressionen erfahren möchtet, könnt ihr HIER ihre Echte Geschichte lesen.

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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