„Mein Mann überredete mich zu einem Baby, jetzt bin ich alleinerziehend.”

Cat Jones ist Mama, dabei war sie immer glücklich mit ihrem kinderlosen Leben und hatte nie einen Kinderwunsch. „Fast zehn Jahre lang haben mein Mann und ich ein gutes Leben geführt. Wir waren nicht reich, aber wir hatten immer genug, und wir hatten eine Menge Spaß”, erzählt Cat ihre Geschichte in Business Insider. Das Paar lernte sich in Neuseeland kennen und zog nach drei Monaten zusammen, die Verlobung folgte wenig später.

Von Anfang an sind sie sich einig, dass sie keine Kinder möchten.

„Stattdessen feierten wir, wie wir zu sagen pflegten, ‚jeden Tag das Leben‘, d. h. wir tranken Alkohol, genossen gutes Essen, gingen an den Strand und frönten unseren Hobbys. Außerdem kauften wir gemeinsam ein altes Haus, adoptierten ein paar Katzen und heirateten.”

Damals glaubt Cat, dass sie mit 37 in einem erfolgreichen Unternehmen arbeitet, gut verdienen wird, mit ihrem Mann glücklich verheiratet ist und die nächste große Reise plant. Doch nun ist sie 37 und die Realität sieht anders aus: Cat ist alleinerziehende Mutter, geschieden, völlig pleite, arbeitslos und wohnt mit ihrer kleinen Tochter wieder bei ihren Eltern.

„All das geschah, weil mein jetziger Ex-Mann mich überredete, ein Baby zu bekommen.”

„Damals wusste ich, dass es eine schlechte Idee war, da unsere Ehe nicht besonders stark oder gesund war, aber nein zu sagen, fühlte sich an, als würde ich meinem besten Freund seinen Herzenswunsch vorenthalten.”

Während Cat Karriere macht wie geplant und bei einem tollen Arbeitgeber landet, ist ihr Mann beruflich unzufrieden. Er hatte sich sein Leben anders vorgestellt und rutscht in eine Depression. Irgendwann glaubt er, dass nur ein Baby ihn glücklich machen könne. Schließlich stimmt Cat zu.

Doch Überraschung: Das Leben mit Kind ist anders, als es sich Cats Mann vorgestellt hat.

Ein Baby zu haben, war nicht der Traum, den er sich ausgemalt hatte: „Unsere Tochter wurde mit stillem Reflux geboren, d. h., die Magensäure stieg in ihrer Speiseröhre auf. Fast fünf Monate lang legte ich sie nur zum Wechseln der Windel hin. Ich und das Baby schliefen kaum, aber mein Ex kam damit nicht zurecht. Er wurde verbittert und nachlässig, weigerte sich, bei irgendetwas zu helfen, und nannte mich faul, wenn ich darum bat.”

Cat zieht irgendwann Konsequenzen, sie möchte nicht, dass ihre Tochter in einem solchen Umfeld aufwachsen wird. „Ich bat ihn, zu gehen und schließlich, als unser Baby acht Monate alt war, zog er zurück in die USA. Ich kaufte ihm seinen Anteil am Haus ab.” Während der Corona-Maßnahmen kann Cat Homeoffice machen und Mutter und Tochter kommen zurecht.

Doch dann folgt der nächste Schicksalsschlag: Die alleinerziehende Mutter verliert ihren Job.

„In etwas mehr als einem Jahr war ich Mutter geworden, hatte meinen Mann verlassen und meinen Traumjob verloren. Mein Einkommen sank von 82.000 neuseeländischen Dollar (entspricht etwa 46.000 Euro) auf eine staatliche Unterstützung, mit der ich gerade noch meine Hypothek bezahlen konnte.”

Also vermietet Cat ihr Eigenheim und teilt sich nun mit ihrer Tochter ein Schlafzimmer im Haus ihrer Eltern. Sie entscheidet sich dafür, sich vorerst auf ihre Tochter zu konzentrieren und nicht auf ihre Karriere. „Ich bin fest davon überzeugt, dass eine stabile, liebevolle und aufmerksame Bezugsperson für Babys wichtig ist, viel wichtiger als Geld.”

Obwohl ihre Situation von außen vielleicht nicht gerade beneidenswert wirkt, hat Cat ihren Frieden damit gemacht.

Ihre Priorität ist nun ihre kleine Tochter: „Zu sehen, wie sie sich entwickelt, macht mich stolz, und dank ihr – und weil ich geschieden und arbeitslos bin – habe ich neue Beziehungen zu meiner Familie.” Das Wichtigste ist für sie, für ihre Tochter da zu sein und eine stabile und liebevolle Beziehung zu ihr aufzubauen.

„Wir müssen präsent sein, um das zu erreichen. Ich kann in jedem Alter ein Unternehmen gründen, aber ich kann diese Zeit nicht zurückholen, wenn sie einmal vorbei ist. Deshalb nehme ich meine Situation mit Freude und Dankbarkeit an, jeden Tag.”

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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