„Mein Kind muss hungern!” Heftige Engpässe bei Babynahrung in den USA

Was sollen wir Mütter tun? Wie sollen wir unsere Babys ernähren?” Mit Tränen in den Augen wendet sich Mama Kayzie Weedman aus den USA an das Internet. Sie ist eine von vielen Betroffenen der „Milchpulver-Krise”. Weil das größte Werk des marktführenden Herstellers „Abbott”geschlossen wurde, herrscht in den USA eine extreme Babynahrungs-Knappheit.

„Das bricht mein Mutterherz. Betet für uns.”

Für das Baby von Kayzie ist das besonders dramatisch, denn es leidet an einer starken Proteinallergie und verträgt weder Kuh- noch Ziegenmilch. Die verzweifelte Mutter erzählt, dass sie alle Supermärkte in einem Radius von drei Stunden Autofahrt abgeklappert habe. Doch leider ohne Erfolg: Nirgends gibt es noch das hypoallergene Milchpulver, das sie benötigt, um ihrem Kind den Hunger zu nehmen.

Kayzie bleibt damit keine Wahl: Wenn sie ihr Baby nicht hungern lassen möchte, muss sie starke allergische Reaktionen in Kauf nehmen. Sie zeigt im kurzen Video Bilder von ihrem Kind, das wegen seiner Proteinallergie mit roten Ekzemen übersät ist. Die Mama beendet ihr Video auf TikTok mit den Worten: „Es bricht mein Mutterherz. Bitte betet für uns Fläschchen-Mütter.”

Babynahrung: Milchpulver wird zur Mangelware

Hintergrund der Milchpulver-Krise in den USA ist der Ausfall einer Fabrik des größten Herstellers von Babynahrung. Der Produzent Abbott hatte mehrere Produktlinien zurückgerufen, nachdem womöglich wegen bakterieller Verunreinigungen vier Säuglinge erkrankt und zwei gestorben waren. Die Produktion in einem Werk der Firma im Bundesstaat Michigan wurde vorerst komplett gestoppt, wie verschiedene Medien berichten.

Der US-Präsident Joe Biden hat jetzt verschiedene Maßnahmen eingeleitet: Unter anderem griff er auf ein Gesetz für Kriegszeiten zurück, um die Produktion von Milchpulver anzukurbeln. Das bedeutet, dass Hersteller von Babynahrung von Lieferanten bevorzugt mit den nötigen Zutaten versorgt werden. Außerdem soll verstärkt Säuglingsnahrung aus dem Ausland in die USA importiert werden.

Auch der Großkonzern Nestlé beliefert nun verstärkt die USA

Für Mamas wie Kayzie, deren Babys eine Kuhmilch-Protein-Allergie haben, könnte schon bald die Rettung eintreffen: Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé hat bereits größere Mengen von Marken in die USA geliefert, die besonders für Babys mit einer Allergie gegen Kuhmilch geeignet seien. Das teilte eine Sprecherin am Sitz des Unternehmens in Vevey am Genfersee mit.

Außerdem habe Nestlé Bestellungen von Milchpulver früher als geplant verschifft und zusätzlich Babynahrung per Flugzeug geliefert. Weitere Handlungsmöglichkeiten würden aktuell geprüft.

Kann Babynahrung auch in Deutschland knapp werden?

Nestlé ist auch in Deutschland einer der größten Hersteller für Babynahrung. Was bedeutet es nun für das deutsche Sortiment, wenn der Hersteller vermehrt in die USA ausliefert – könnte Milchpulver oder Babynahrung auch hier knapp werden?
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Auf Nachfrage von RTL kann eine Nestlé-Pressesprecherin deutsche Eltern beruhigen: Das Unternehmen könne für Deutschland durch vorausschauende Planung und Logistik ganz normal produzieren. „Hier helfen uns langfristige Lieferkontrakte, Bestandshaltung und eine enge Zusammenarbeit und Transparenz mit unseren Lieferanten und Servicedienstleistern. Generell konnten wir unseren Kunden nahezu immer Lieferfähigkeit garantieren.”

Die Regale in den lokalen Geschäften und auch die Online-Shops der Drogerieketten in Deutschland sind alle gut ausgestattet. Hier zeichnet sich also kein Mangel ab.

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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