„Liebe Väter, bitte versucht doch mal selbst, das Kind zu trösten.”

Mama Rebecca erzählt in einem Video auf TikTok von einer Situation, die viele Mütter kennen und die sehr verletzend ist. Sie hat damit offenbar einen wunden Punkt getroffen.

Rebecca ist Mutter eines 10 Monate alten Babys und spürt eines Nachmittags, dass sie einfach nicht mehr kann. Das Baby weint ununterbrochen und sie ist am Ende ihrer Kräfte. Also entschließt sie sich dazu, das Kind in sein Bettchen zu legen, den Raum zu verlassen und sich eine 10-minütige Auszeit zu nehmen.

Sie setzt sich in die Küche, um zum ersten Mal an diesem Tag etwas zu essen. Traurig erzählt sie, was dann passiert ist: Nach ungefähr zwei Minuten kam ihr Mann, der im Homeoffice arbeitet, herunter, um zu fragen, warum das Baby weine.

Sie erklärte, dass sie sich überfordert fühle und seine Arbeit nicht unterbrechen wolle, also habe sie das Baby für 10 Minuten abgelegt, um etwas zu essen. Er sagte, er würde nach dem Kind schauen.

Vielleicht ahnen es viele schon:

Er ging nicht hin, um selbst das Baby zu beruhigen, sondern erschien wenige Minuten später mit dem immer noch weinenden Kind in der Küche und hielt es seiner Frau entgegen. Der Frau, die ihm gerade gesagt hatte, dass sie völlig fertig und überfordert ist.

„Ich habe es noch nicht mal geschafft, meine Schüssel Curry zu essen”, erzählt die Mama deprimiert. „Das ist etwas, was ich verletzendes Helfen nenne.” (Im Original „helpful hurting”.) Das Video hat inzwischen tausende Kommentare erhalten, darunter sind viele von Mamas, die die Situation kennen.

„Das Baby braucht seine Mama!”

„Ich sende dir ganz viel Liebe, ich kenne das! Lass dich nicht verunsichern, es ist richtig, dass du dir eine kurze Auszeit genommen hast”, schreibt eine Frau. Andere berichten: „So war es bei uns auch. Schlimm waren seine Sprüche: ‚Willst du ihn wirklich schreien lassen?‘, ‚Das Baby braucht seine Mama.‘“

Eine andere Frau ergänzt: „Lasst es uns beim Namen nennen: Dein Mann hilft dir nicht. Er will das Schreien des Kindes nicht hören und deine Gefühle sind ihm egal.” Jemand appelliert: „Liebe Väter, bitte versucht doch erstmal selbst euer Kind zu trösten, bevor ihr es schon wieder der völlig überforderten Mutter in die Arme drückt.”

Wie das Stechen mit einer Nadel

Besonders viel Aufsehen erregt der Kommentar einer Krankenschwester: Die Art der „Hilfe“, die Rebecca angeboten wurde, sei wie das Ausstrecken einer Hand, um jemandem zu helfen, nur um ihn dann mit einer Nadel zu stechen.

Ihrer Meinung nach passiere das in vielen Beziehungen und verkürze die Lebenserwartung vieler Frauen, die durch die ungleiche Rollenverteilung unter enormen Stress stehen. Daraufhin gibt es Einspruch von verärgerten Frauen und Männern, die sich oder ihre Ehepartner verteidigen.

Die Krankenschwester antwortet mit den Worten:

„Ich habe nie behauptet, dass alle Männer sich so verhalten, aber die Mütter, die durch Hilflosigkeit und Erschöpfung gehen, brauchen meine Unterstützung mehr, als Sie als Mann oder Ihr Ehemann Lob dafür brauchen, dass Sie tun, was Sie tun sollten.“

Du bist selbst gerade völlig erschöpft, weil dein Baby so viel weint? Vielleicht helfen dir diese Beiträge weiter:

 

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Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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