Lesbisches Paar stellt klar: „Unsere Kinder brauchen keinen Vater.”

Mama Nikkya Hargrove lebt mit ihrer Frau und ihren drei Kindern in den USA. Immer wieder begegnet dem Paar die skeptische Frage: Seid ihr sicher, dass eure Kinder nicht doch einen Vater brauchen? Und Nikkya hat jetzt die Nase voll von solchen Fragen.

„Als ihre Eltern wissen meine Frau und ich am besten, was unsere Kinder brauchen, um zu den Menschen heranzuwachsen, die sie sein möchten. Dafür brauchen sie sicher keinen Mann im Haus. Aber die entsprechenden Kommentare machen es uns lesbischen Müttern nicht gerade leichter”, schreibt Nikkya bei Scary Mommy.


Als sie und ihre Frau, sich dazu entschieden haben, gemeinsam Kinder zu bekommen, hätte das Paar einige Herausforderungen kommen sehen: Die Befruchtung, die Reaktionen der Familie und dann die Umstellung vom Paar zur Familie. Doch mit einem haben sie nicht gerechnet: Dass sie sich immer wieder für ihre Form der Familie rechtfertigen müssen.

„Was Kinder wirklich brauchen, ist emotionale Sicherheit.”

Ebenso verletzend, wie die Aussage, dass ihre Kinder einen Vater brauchen, sei die ständige Frage danach, wer von den Frauen denn „die Mutter” sei. (Auch in Deutschland gelten vor dem Gesetzgeber erst seit Kurzem beide Frauen auch offiziell als gleichberechtigte Mütter.)

Deswegen stellt die Mama klar: „Ja, meine Frau und ich sind lesbisch. Ja, wir haben auf einen Samenspender zurückgegriffen, aber dieser Spender ist kein Vater für unsere Kinder. Denn was Kinder wirklich brauchen, ist emotionale Sicherheit. Diese haben unsere Kinder durch ihre beiden Mütter.”

Großvater und Onkel sind männliche Ansprechpartner für die Kinder

Vor Kurzem hätte sie mit ihrer Frau überlegt, wie sie ihren Sohn aufklären könnten. Eine Freundin des Paares warf ein, dass dieses Gespräch am besten ein Mann mit dem Sohn führen sollte. Doch für Nikkya steht fest: „Wir kennen ihn am besten und wissen, was für ihn richtig ist.”

Außerdem ist es der Mama wichtig, klarzustellen, dass es durchaus männliche Figuren im Leben ihres Sohnes gibt, an die er sich immer wenden kann, wenn er das Bedürfnis danach hat. So spreche er oft auch mit seinem Onkel oder Großvater über Themen, die ihn beschäftigen.

Nur weil ein Mann im Haus ist, geht es Kindern nicht automatisch besser

„Mit anderen Worten: Wir sind eine Familie, in der viel und offen miteinander kommuniziert wird. Wir brauchen also keinen Vater, der in unserem Haus lebt, um unsere Kinder so zu erziehen, wie sie es brauchen, und ihnen zu geben, was sie brauchen, wenn sie es brauchen.

Als ihr Sohn am Vatertag gefragt wird: „Wünschst du dir nicht, du hättest einen Vater wie andere Kinder auch?“ Hat er eine eindeutige Antwort: „Nein, meine Mütter sind immer für mich da.“ Für Nikkya steht fest: Die Anwesenheit eines Vaters und einer Mutter im gemeinsamen Haushalt, bedeutet nicht, dass es Kindern automatisch besser oder schlechter geht. Wer das bezweifle, der sollte das Gespräch mit jemanden suchen, der sich als Kind von seiner Mutter oder seinem Vater im Stich gelassen gefühlt habe.

„Macht es uns nicht noch schwerer, indem ihr verletzende Fragen stellt.“

Kinder, die mit Alleinerziehenden aufwachsen, werden dir als Erstes sagen, dass sie dem Elternteil, der sie aufgezogen hat, dankbar sind. So ist es auch bei Kindern, die von gleichgeschlechtlichen Eltern aufgezogen werden.”

Abschließend hat die Mama noch eine Bitte: „Der Job als Eltern ist schwer genug, macht es nicht noch schwieriger, indem ihr verletzende Fragen stellt.” Diese Bitte können sicher alle Mamas und Papas auf dieser Welt verstehen, oder?

Könnt ihr das Anliegen von Nikkya nachvollziehen? Schreibt uns gerne eure Gedanken dazu in die Kommentare!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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