Lachs in der Schwangerschaft: Wenig Quecksilber, viel Omega-3!

Wusstest du, dass viele Fischsorten Quecksilber enthalten, die du in der Schwangerschaft lieber meiden solltest? Bei einem können wir aber Entwarnung geben: Lachs ist in der Schwangerschaft eine gute Wahl, denn er hat einen relativ geringen Quecksilbergehalt und ist auch noch reich an Omega-3-Fettsäuren. Solange du gekochten Lachs isst, bleibt er gesund und sicher.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Lachs ist reich an Omega-3-Fettsäure, die gut für die Entwicklung deines Kindes ist.
  • Er hat – im Gegensatz zu anderen Fischarten – einen niedrigen Quecksilbergehalt.
  • Er fördert die Neuroentwicklung deines Kindes, senkt das Risiko postpartaler Depressionen und den Bluthochdruck.

Lachs ist für Schwangere erlaubt, auf andere Lebensmittel solltest du verzichten. Welche das sind, verrät dir unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest.

2. Hallo Quecksilber: Ist Lachs in der Schwangerschaft gesund?

Bei Fisch in der Schwangerschaft ist generell ein bisschen Vorsicht geboten. Alle Fischsorten enthalten eine gewisse Menge an Quecksilber. Während einige Arten während der Schwangerschaft komplett gemieden werden sollten, ist Lachs in Maßen völlig in Ordnung.

Quecksilber kann bei deinem Baby Hirnschäden sowie Hör- und Sehprobleme verursachen. Um deine Quecksilberaufnahme im sicheren Bereich zu halten, solltest du dich an zwei bis drei Portionen Lachs (und andere quecksilberarme Fischsorten) pro Woche halten.

Abgesehen davon: Lachs enthält kaum gesättigte Fette und ist eine gute Eiweißquelle. Außerdem ist er eine der besten Quellen für Vitamin B12, das Blut- und Nervenzellen in Schwung hält, und er bringt auch noch Kalium und anderen Nährstoffen wie Eisen und Vitamin D mit.

Das alles und die Omega-3-Fettsäuren machen den Lachs in der Schwangerschaft zu einem gesunden Lebensmittel. Die meisten Omega-3-Fettsäuren sind „essenzielle“ Fettsäuren. Dein Körper kann sie nicht selbst herstellen, aber sie spielen eine wichtige Rolle in deinem Körper und im Körper deines ungeborenen Kindes.

Die Nährwerte von Lachs

Nährwerte pro 100 g Lachs
Brennwert: 595 kJ / 142 kcal
Kohlenhydrate: 0 g
Eiweiß: 19,9 g
Fett: 11,2 g
Ballaststoffe: 0 g

3. Was bewirkt Lachs in der Schwangerschaft Gutes?

Lachs fördert die Neuroentwicklung

Lachs hat viele Vorteile für das ungeborene Kind, weil er reich an Docosahexaensäure (DHA), einer Omega-3-Fettsäure, ist.

Während der Schwangerschaft nimmt der DHA-Gehalt auf natürliche Weise ab, es sei denn, er wird mit der Nahrung zugeführt. Daher nimmt nur ein Viertel der schwangeren Frauen ausreichend DHA für die Gesundheit ihres Kindes zu sich.

Dabei ist DHA notwendig für das Wachstum und die Entwicklung des Gehirns. Eine Studie ergab, dass Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft genügend DHA zu sich nahmen, im Alter von einem Jahr bessere kognitive Fähigkeiten hatten. DHA-Mangel wird auch mit Lernproblemen in Verbindung gebracht.

Lachs senkt das Risiko postpartaler Depressionen

Fünfzehn Prozent der frischgebackenen Mütter leiden unter postpartalen Depressionen (PPD), also unter Gefühlen von Traurigkeit und Kummer, die den Alltag im ersten Jahr nach der Geburt beeinträchtigen. Hormonelle Schwankungen spielen bei der Wochenbettdepression eine Rolle. Der Verzehr von Lachs kann dir helfen, sie zu vermeiden.

Omega-3-Fettsäuren können die Gesundheit des Gehirns der Mutter unterstützen, indem sie Depressionen nach der Schwangerschaft vorbeugen.

Lachs in der Schwangerschaft reduziert den Bluthochdruck

Der Verzehr von Fisch während der Schwangerschaft senkt nachweislich das Risiko von Bluthochdruck. Das ist wichtig, denn Bluthochdruck kann zu Präeklampsie führen, einer ernsten und potenziell tödlichen Erkrankung während der Schwangerschaft.

4. Wichtig: Lachs in der Schwangerschaft immer gut durchgaren

Lachs ist zwar gesund und gut für das Gehirn deines Babys, aber es gibt eine konkrete Vorsichtsmaßnahme, die du beachten solltest. Es ist wichtig, den Lachs vollständig durchgegart zu essen und den Verzehr auf zwei bis drei Mal pro Woche zu beschränken. Lachs ist gar, wenn er auch im Inneren mindestens zwei Minuten auf mindestens 70 °C erhitzt wird.

Um Listerien vorzubeugen, solltest du rohen oder geräucherten Lachs meiden und nur vollständig durchgegarte Gerichte essen. Listerien sind eine Infektion, die man sich durch den Verzehr von rohen Lebensmitteln zuziehen kann, und schwangere Frauen gehören zu der am meisten gefährdeten Gruppe. Wenn sich eine werdende Mutter mit Listerien infiziert, besteht für ihr ungeborenes Kind das Risiko einer Frühgeburt, Fehlgeburt, Totgeburt oder einer lebensbedrohlichen Infektion bei der Geburt.

Dein Kind ist schon da? Dann findest du hier alle Infos zu den Themen Lachs in der Stillzeit und Babybrei mit Lachs.

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

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Ilona Utzig
Ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser. Bei Echte Mamas bin ich Senior SEO-Redakteurin. Meine journalistische Ausbildung abolvierte ich bei Hamburger Jahreszeitenverlag, um anschließend Skandinavistik, Politikwissenschaft und Germanistik zu studieren. Nach langen Jahren als Finanz-Redakteurin liegen mir heute noch die Themen Vorsorge, Vereinbarkeit und Care-Arbeit am Herzen.

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