Es gab bisher noch keine offizielle Bestätigung dazu, doch einem Medienbericht zufolge sollen die Corona-Maßnahmen weiter verschärft werden – und zwar drastisch! Welche neuen Maßnahmen Angela Merkel und die Ministerpräsidentinnen angeblich (!!!) diskutieren, erfahrt ihr hier.
Vorgezogene Ministerpräsidentenkonferenz am 20. Januar
In der Sitzung des CDU-Spitzengremiums habe sich Angela Merkel nach BILD-Informationen extrem besorgt gezeigt. Sie hätte deutlich gemacht, dass es aufgrund der neuen Corona-Mutationen weitere Verschärfungen geben müsse. Dabei habe die Kanzlerin auf Experten verwiesen, die vor der britischen Corona-Variante warnten.
Eine dramatische Entwicklung wie in Großbritannien und Irland möchte die Kanzlerin auf jeden Fall vermeiden. Deswegen wolle sie angeblich bereits am 20. Januar neue, schärfere Maßnahmen beschließen. Schließlich habe sich „die Situation verändert“, man befinde sich in einem Kampf gegen die Zeit. (Eigentlich war die nächste Zusammenkunft der Entscheider für den 25. Januar geplant.)
Ausgangssperre und Einstellung der Öffis? So könnte der verschärfte Lockdown aussehen
Grundlage der Diskussion wären laut der Bild verschiedene neue Maßnahmen, die noch heftigere Einschnitte in den Alltag bedeuten würden.
- Angeblich diskutiert die Bundesregierung über eine ganztägige Ausgangssperre, da die Straßen immer noch viel zu voll wären. Das heißt, die Bürger dürften auch tagsüber nicht mehr vor die Tür an ihrem Wohnort. (Reisen und tagestouristische Ausflüge wären damit natürlich ebenfalls unmöglich.)
- Schulen und Kitas sollen landesweit geschlossen bleiben.
- Außerdem ist möglicherweise eine strikte Verpflichtung zum Homeoffice geplant.
- Weil immer noch zu viele Menschen unterwegs sind, würde auch eine drastische Einschränkung der öffentlichen Verkehrsmittel und des Fernverkehrs diskutiert.
Noch ist unsicher, was beschlossen werden wird
Bei all diesen Maßnahmen handelte es sich aber vorerst um eine Sammlung von Vorschlägen, sagte ein Kabinettsmitglied dem SPIEGEL. Beschlossen sei bislang keine der Maßnahmen, einige der Vorschläge wurden bislang auch als unrealistisch verworfen. Beschlüsse könnten ohnehin nicht ohne die Zustimmung der jeweiligen Länderchefinnen und -chefs gefasst werden.
Die Berichte beispielweise, dass über die Einstellung des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs nachgedacht werde, wies Merkel nach Angaben mehrerer Teilnehmer zurück. In der Vorstandssitzung soll die Kanzlerin gesagt haben, dass keiner den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) schließen wollen würde. Vielmehr müsse der ÖPNV entlastet werden, indem Arbeitnehmer mehr im Homeoffice arbeiteten und so die Kontakte weiter reduziert werden könnten.
Angst vor den neuen Corona-Mutationen
Auch Kanzleramtschef Helge Braun hat eindringlich vor den möglichen Auswirkungen der Corona-Mutation auf das Infektionsgeschehen gewarnt. Man müsse jetzt handeln, erklärte dieser. Nur so könne man den Vorwurf vermeiden, „dass wir nichts getan hätten“.
Bei der letzten Pressekonferenz zum Lockdown am 5. Januar hatte Bundeskanzlerin Merkel zunächst nur von einer Verlängerung des bestehenden Lockdowns bis zum 31. Januar gesprochen. Doch schon vor einigen Tagen wurden Stimmen lauter, die behaupteten, dass die Bundeskanzlerin inzwischen von einem harten Lockdown bis Ostern ausgehe.