Viele Kinder können nicht mehr Rad fahren – woran das liegt:

Als Dorfkind gehörte das Fahrradfahren für mich einfach dazu: Zuerst mit Stützrädern – und Jahre später dann sogar freihändig – erkundigte ich meine Umgebung, indem ich kräftig in die Pedale trat. Aber wie ist das eigentlich heute, lernen Kinder noch sicher Rad zu fahren?

Die Polizei beobachtet eine erschreckende Entwicklung.

Wolfgang Breust, Leiter der Vekehrsdirektion der Polizei Hamburg, ist alarmiert. Seine Zahlen weisen darauf hin, dass viele Grundschüler in der Stadt nicht mehr sicher Rad fahren können. In der dritten und vierten Klasse erhalten die meisten Kinder eine Rad-Verkehrserziehung. Alleine in Hamburg sind das 12.500 Kinder. Doch ein Drittel davon schafft die Prüfung nicht und fällt durch. Die Polizei beobachtete massive Schwächen in Theorie und Praxis.

Gegenüber der Bild-Zeitung erklärt Breust: „Ein großes Problem. Neben der Regel-Kenntnis fehlt vielen die motorische Fähigkeit. Ursache ist auch ein anderes Freizeitverhalten: Viele sind nicht in Sportvereinen, bewegen sich nicht aktiv draußen. Stattdessen dominiert der Handy- und TV-Konsum.” Besonders hoch ist die Durchfallquote in Stadtteilen, in denen viele sozial-benachteiligte Familien leben.

Gründe für die Fahrrad-Schwäche

Dass Kinder sich zu wenig bewegen und zu viel Zeit vor TV, Tablet und Co. verbringen, ist leider nichts Neues. Darüber wird auch oft diskutiert, wenn es darum geht, dass immer mehr Kinder übergewichtig sind. Doch der Leiter der Verkehrsdirektion sieht noch einen anderen Grund für die zunehmende Fahrradschwäche: Das Eltern-Taxi. Denn obwohl viele Eltern es gut meinen, wenn sie ihre Kinder direkt vor dem Schultor absetzen, schaden sie ihnen damit eher. Mehr dazu HIER >>>

Das Argument, dass der Weg wegen des Verkehrs zu gefährlich sei, lassen der ADAC und die Deutsche Verkehrswacht dagegen nicht gelten: Statistiken zeigen, dass die meisten Kinder auf dem Schulweg in den Autos ihrer Eltern verunglücken – und nicht etwa, wenn sie zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren.

Eltern seien „Teil des Problems” und sollen sensibilisiert werden

Deswegen ist das Eltern-Taxi auch für Breust ein Dorn im Auge: „Dadurch lernen Kinder den Verkehr nicht, Eltern parken Radwege zu – gefährlich.” Um die Kinder endlich wieder fahrrad-sicherer zu machen, gibt es auch eine Strategie: „Wir investieren in die Prävention, vor allem um Kinder und Senioren zu erreichen. Und wir müssen die Eltern sensibilisieren, die oft Teil des Problems sind.“

Ihr seid jetzt richtig motiviert, eure Kinder aufs Rad zu setzen? Dann empfehle ich euch diesen Beitrag: „Fahrradfahren lernen: So üben Kinder mit viel Spaß!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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