Vielleicht bist du selbst eine späte Mama, wenn nicht, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du eine oder gleich mehrere kennst. Der Grund sind langfristige gesellschaftliche Veränderungen. Es gibt immer weniger junge Eltern!
Junge Eltern, wo seid ihr?
Laut Statistisches Bundesamt (Destatis) starten viele Menschen erst mit Anfang 30 in die Elternschaft. Das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt des ersten Kindes in Deutschland 2024 lag bei 30,4 Jahren, das der Väter bei 33,3 Jahren.
Junge Eltern unter 25 sind damit inzwischen deutlich seltener geworden. Laut eines Instagramposts von Monitor vom WDR sind 2024 nur 28 Prozent aller 30-Jährigen Eltern, 1995 sah das noch ganz anders aus. Damals hatten mit 30 Jahren bereits 52 Prozent Kinder.
Kein Wunder, dass junge Menschen keine Lust auf Kinder haben?
Das heißt: Früher warst du die Ausnahme, wenn du vor 30 noch keine Kinder hattest, heute gehörst du als Elternteil unter 30 zur Minderheit. Die Kommentare unter dem Post klingen nicht überrascht: „Fehlende Kita- und Betreuungsplätze, Lehrermangel, verrottende Schulen, hohe Mieten, hohe Lebenshaltungskosten… könnte das alles evtl. damit zu tun haben?” „Na, wer hätte das kommen sehen. Wenn sich junge Menschen kaum mehr das Wohnen und Einkaufen leisten können, trotz zwei Gehälter, dass sie dann kaum Lust haben noch Kinder zu bekommen?”
Was dafür spricht, später eine Familie zu gründen
Der Wandel lässt sich auch gesellschaftlich erklären: Ausbildung und Studium dauern länger, viele möchten erst Beruf und Wohnung stabilisieren, bevor sie Kinder planen. Wer heute Eltern wird, plant Familie oft bewusster und hat in der Regel mehr Erfahrung, Sicherheit und Stabilität als frühere Generationen. Für heutige Familien hat das Vorteile: Mehr Lebenserfahrung, eine gefestigte Partnerschaft und oft bessere finanzielle Voraussetzungen können den Start in die Elternschaft erleichtern.
Wenn du mehr zum Thema erfahren möchtest: Eine Schwangerschaft ab 35 kann sowohl Vorteile als auch Risiken mit sich bringen. Späte Mamas gibt es auch in unserer Community, die von ihren Erfahrungen berichten.
Geburtenrate sinkt seit Jahren
Doch nicht nur das Alter der Eltern steigt, gleichzeitig sinkt die Zahl der Geburten. Die Geburtenrate in Deutschland ist auf einem historischen Tiefstand angekommen. Dabei liegt der Kinderwunsch laut Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) stabil bei 1,7 bis 1,9 Kindern. Eine Lücke, die nicht nur statistisch, sondern gesellschaftlich alarmierend ist.
Den Gründen dafür sind wir in diesem Beitrag nachgegangen: „Eigentlich wollten wir Kinder, aber…”
