Kamm gegen Wehenschmerzen: Hilft dieser simple Trick?

Stellt euch vor, ihr hättet eine Geburt haben können, bei der ihr deutlich weniger Wehenschmerzen gespürt hättet. Ganz ohne PDA oder Schmerzmittel, nur mit einem simplen Trick. Es hat euch nur niemand davon erzählt. Fies, oder? Total fies, oder?

Richtig. Das dachte ich auch vor wenigen Tagen, als ich gelesen habe, dass es ernsthaft und tatsächlich so einen Trick gegen Wehenschmerzen gibt. Ein stinknormaler Kamm soll DAS Wundermittel sein, mit dem die schmerzhafteste Erfahrung unseres Lebens so viel einfacher hätte sein können.

Vor rund vier Monaten teilte eine amerikanische Agentur für Geburtsfotografie ein Foto, auf dem die gebärende Frau einen Kamm in der Hand hält. Seither erklären Hebammen und Doulas auf aller Welt, dass das wirklich helfen soll.

Traditionelle Chinesische Medizin gegen Wehenschmerzen

Der Kamm stimuliere Akupunktur-Punkte in der Handfläche, die Glückshormone ausschütten. Weil die Hände näher am Gehirn sind als der Bauch, soll der Schmerz vom Kamm außerdem vom Schmerz der Geburt ablenken, so der Post: „Es ist die Kontrollschranken-Schmerz-Theorie. Diese Theorie erklärt, dass das Gehirn sich nur auf eine bestimmte Anzahl an Empfindungen konzentrieren kann. Weil die Nervenenden deiner Hände näher sind, kommen sie schneller zum Gehirn. Das hilft deinem Körper, die Wehen zu vergessen.“

Studien dazu scheint es noch keine zu geben. Allerdings führten Forscher der Azad University eine Studie zum Thema Akupunktur und Geburt durch. Sie fanden heraus, dass Akupunktur keinen Einfluss auf die Dauer der Geburt hat. Die Gruppe der akupunktierten Frauen aber hätten weniger häufig die Gabe von Oxycotin (einem Hormon, das Wehen fördert) gebraucht als die Gruppe, die keine Akupunktur erhalten hatte.

Eine andere Universität in Teheran untersuchte den Einfluss von Reflexzonen-Massagen. Das Ergebnis lautete, dass Frauen, welche zu Beginn der Geburt eine Fußreflexzonen-Massage erhalten hatten, die Wehenschmerzen als weniger stark einstuften.

Hebammen sind überzeugt

Nun ist ein Kamm in der Hand weder eine echte Reflexzonen-Massage noch eine echte Akupunktur. Dennoch kann er tatsächlich helfen, sind Hebammen und Ärzte überzeugt.

Einige Frauen haben den Trick bereits ausprobiert, und sie sind begeistert: „Für mich hat es super funktioniert! Ich habe mein zweites Baby auf natürliche Weise bekommen, nur mit Hilfe von Atemtechnik, Bewegung und einem Kamm in der Hand!“, so ein Kommentar.

Eine weitere Userin schreibt von einer ähnlichen Erfahrung: „Ja! Meine Doula gab mir einen kleinen Plastikigel mit scharfen Stacheln zum Drücken…. es war das hilfreichste Ding während der gesamten Wehen!“

Einige Doulas lehren das richtige Halten des Kamms sogar im Geburtsvorbereitungskurs. Aber es gibt auch noch andere Akupressur-Punkte, die Frauen und deren Männer vor der Geburt kennen sollten: Am höchsten Punkt des Schultermuskels beispielsweise oder an den Füßen.

Trotz allem sind das keine Wundermittel, die für alle Frauen gleich gut funktionieren. Und am Ende hängt es von jeder einzelnen Frau ab, ob sie die Schmerzen ertragen kann oder sich doch für klassische Schmerzmittel der Schulmedizin entscheidet, wie Userin Becky: „Eine PDA ist das Beste. Hab eine schöne, schmerzfreie Geburt und fühle alles, was passiert, ganz ohne Schmerzen.“

Schließlich ist eine Geburt etwas Persönliches und es gibt kein Patentrezept, kein Richtig oder Falsch.

Sollte ich allerdings noch mal ein Kind bekommen, weiß ich, dass ich auf jeden Fall eine Kamm in meine Kliniktasche packen werde….

 

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Rebecca
Schon seit rund einer Dekade jongliere ich, mal mehr, mal weniger erfolgreich, das Dasein als Schreiberling und Mama. Diese zwei Pole machen mich aus und haben eines gemeinsam: emotionale Geschichten!

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