Kaiserschnitt-Narbe pflegen: Die besten Tipps für die Zeit nach der Geburt

Ungefähr ein Drittel aller Babys in Deutschland kommt laut Statistischem Bundesamt per Kaiserschnitt zur Welt. Für die werdenden Mamas bedeutet das eine große Bauch-OP, die eine Narbe hinterlässt. Wie du eine Kaiserschnitt-Narbe am besten pflegen kannst, und was bei einer Entzündung der Narbe hilft, erfährst du hier.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

  • Bei einem Kaiserschnitt holen Ärzte das Baby mit Hilfe einer OP aus dem Bauch der Mutter.
  • Dabei werden die einzelnen Gewebeschichten nacheinander durchtrennt, bis das Kind aus der Gebärmutter gehoben werden kann.
  • Der Schnitt ist etwa 10 bis 15 cm lang und wird oberhalb des Schambeins gesetzt.
  • Wenn die Wunde verheilt, bilden sich die Gewebeschichten neu, dadurch entsteht eine Narbe.
  • Nach etwa 3 Wochen ist die äußere Wunde verheilt, bis zur kompletten Heilung kann es rund ein Jahr dauern.
  • Mit der richtigen Pflege kannst du den Heilungsprozess unterstützen und evtl. beschleunigen.
  • Komplett verschwinden wird die Narbe nicht – aber sie verblasst um Laufe der Zeit.

2. Wie entsteht die Kaiserschnitt-Narbe?

Bei einem Kaiserschnitt, der auch Sectio genannt wird, wird das Baby nicht vaginal geboren, sondern mit Hilfe einer OP auf die Welt geholt. Nach der Narkose setzen die Ärzte einen etwa 10 bis 15 cm langen Schnitt über dem Schambein. Danach werden die verschiedenen Gewebeschichten durchtrennt, bis die Ärzte das Baby aus dem Bauch herausholen können. Ein Kaiserschnitt ist also kein kleiner Eingriff, sondern eine große Bauch-OP.

Anschließend wird die Wunde genäht, geklebt oder teilweise auch getackert. Während des Heilungsprozesses kann der Körper die durchtrennten Gewebeschichten nicht wieder zusammensetzen, sondern bildet neue. Da diese sich von dem älteren Gewebe unterscheiden, entsteht eine Narbe.

Wie genau ein Kaiserschnitt abläuft, kannst du dir hier in einem Video anschauen: Video: Das passiert beim Kaiserschnitt wirklich

3. Wie lange dauert es, bis ein Kaiserschnitt verheilt ist?

Sobald das Baby auf der Welt ist, wird die Wunde genäht, geklebt oder manchmal auch getackert. Schon nach ein paar Stunden fängt sie an, zu verkleben. Je nach Heilungsprozess können die Ärzte nach ungefähr fünf bis 10 Tagen die Fäden ziehen bzw. die Klammern entfernen. Teilweise werden auch Fäden benutzt, die sich nach ein paar Tagen von selbst auflösen.

Übrigens hat eine Studie gezeigt, dass das Risiko für Komplikationen deutlich sinkt, wenn die Wunde nach einem Kaiserschnitt genäht wird, statt sie zu klammern.

Bis die Wunde von außen gut verheilt ist, dauert es im Normalfall ungefähr drei Wochen. Nach sechs Monaten ist die Narbe meist schon deutlich blasser und unauffälliger.

Aber: Bis die Heilung komplett abgeschlossen ist und Bindegewebe, Muskeln und Nerven sich erneuert haben, kann es bis zu einem Jahr dauern. Bevor du also über Sport und Co. nachdenkst, solltest du am besten mit deiner Hebamme und/oder deinem Arzt bzw. deiner Ärztin sprechen.

4. Kaiserschnitt-Narbe pflegen: Das kannst du tun

Nach einem Kaiserschnitt ist es wichtig, dass du dich schonst, damit die Narbe gut verheilt, sich nicht entzündet, und das Gewebe sich regenerieren kann. Es kann sein, dass sich die Haut um die Narbe herum taub anfühlt oder kribbelt. Mit der richtigen Pflege kannst du die Heilung unterstützen und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Narbe nach und nach etwas verblasst.

Bequeme Kleidung tragen

Weiche und lockere Baumwollunterwäsche sowie Hosen sind das A und O nach einem Kaiserschnitt. Die Narbe ist empfindlich und zu enge Kleidung drückt und schneidet ein. Besonders da der Hosenbund meist genau auf der Narbe endet. Da es sich in Jogginghose und Co. aber eh am allerbesten kuscheln lässt, ist das auch vollkommen okay so, oder? Wann du wieder bereit bist für deine alten Jeanshosen, wirst du selbst merken.

Bauchgurt tragen

Deine Bauchmuskeln wurden während der Schwangerschaft stark gedehnt. Um deinem Bauch nach der Geburt also den nötigen Halt zu geben, kann ein Bauchgurt vorteilhaft sein. Meist bekommst du ihn nach einem Kaiserschnitt sowieso schon direkt in der Klinik. Wenn nicht, kannst du dir einfach einen im Sanitätshaus oder online kaufen:

Durch den Kaiserschnitt kannst du, anders als bei einer natürlichen Geburt, auch erst später mit dem Rückbildungskurs anfangen. Auch deshalb kann ein Bauchgurt nicht schaden, denn er fördert die Rückbildung.

Nicht schwer heben

Auch wenn die Kaiserschnittnarbe äußerlich verheilt ist, die innere Verletzung braucht deutlich länger. Daher ist es wichtig, eine Zeit lang auf das Tragen schwerer Dinge wie Getränkekisten oder Einkaufstüten zu verzichten. Auch größere Geschwisterkinder müssen da leider zurückstecken. Auch hier musst du auf deinen Körper hören. Zieht es in der Bauchregion, solltest du definitiv vorsichtiger sein.

Spezielles Narbenpflaster nutzen

Wenn die Wunde geschlossen und verheilt und kein Schorf mehr vorhanden ist, kannst du ein so genanntes Narbenpflaster* nutzen. Es soll den Heilungsprozess beschleunigen und durch ein spezielles Material dafür sorgen, dass die Narbe weicher und mit der Zeit auch heller wird. Falls du unsicher bist, ob du es schon nutzen darfst, sprich am besten vorher einmal mit deiner Hebamme.

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Narbenentfernungsblätter sind professionell entwickelt, um die höchste Leistung der Narbenentfernung zu bieten.

Duschen statt Baden

Auch wenn du gerne badest, solltest du in den ersten Wochen darauf verzichten. Denn ein Bad weicht das Narbengewebe auf, was nicht gut ist, wenn die Narbe äußerlich noch nicht ganz verheilt ist. Duschen darfst du in der Regel schon wieder am Tag danach, sofern du dich fit genug fühlst. Die Kaiserschnittnarbe am besten danach mit einem Handtuch vorsichtig trocken tupfen.

Achte am besten darauf, nicht zu dufthaltige Duschgels zu verwenden, diese können die frische Narbe reizen.

Sonnenlicht vermeiden

Narbengewebe ist sehr empfindlich. Weil die Pigmentierungsfähigkeit der Haut beeinträchtigt ist, solltest du die Haut vor der Sonne schützen. Ansonsten kann das eine dauerhaft helle oder dunkle Verfärbung der Haut zur Folge haben. Auch der Gang ins Solarium sollte das erste Jahr vermieden werden.

Kaiserschnitt-Narbe massieren

Narbenmassagen sind ideal, um das Gewebe geschmeidig zu machen und die Durchblutung zu fördern. Durch die Stimulierung können die Nervenzellen regeneriert werden, was gegen das Taubheitsgefühl helfen kann. Ab wann du deine Kaiserschnitt-Narbe massieren kannst, hängt davon ab, wie schnell sie heilt. Im Normalfall kannst du starten, sobald der Schorf sich abgelöst hat.

Am besten in kreisenden Bewegungen massieren, auch direkt über die Narbe. Allerdings die Narbe dabei nicht auseinanderziehen. Höre auch hier wieder auf deinen Körper. Die Massage sollte sich angenehm anfühlen.

Als Pflegemittel eignen sich Öle und Salben mit Johanniskraut* oder Calendula* (Ringelblume), denn beide wirken entzündungshemmend, schwellungslindernd und pflegen gleichzeitig die Haut. Zu reinen Pflege kannst du die Kaiserschnitt-Narbe auch mit natürlichem Mandel-Öl* massieren.

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Das Pflanzenöl gehört in jede Hausapotheke, da es bei Sonnenbrand die Haut beruhigt, Juckreiz bei Insektenstichen lindert und trockene, empfindliche und irritierte Haut bei Neurodermitis pflegt. Rotöl wirkt durchblutungsfördernd und unterstützt bei Muskel- und Gelenkbeschwerden

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Wenn deine Narbe komplett verschlossen und trocken ist, kannst du für die Massage auch eine spezielle Narben-Salbe*, ein Narben-Gel* oder Narben-Öl* verwenden. Beides soll Juckreiz und Schmerzen lindern und gleichzeitig dazu beitragen, die Narbe glatter, weicher und geschmeidiger zu machen.

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5. Meine Kaiserschnitt-Narbe tut weh – ist das normal?

In der ersten Zeit nach dem Kaiserschnitt ist es völlig normal, dass die Narbe schmerzt. Schließlich hat dein Körper eine große OP hinter sich, von der er sich erst einmal erholen muss. Vermutlich sind die Narbe und die Haut drumherum gerötet, etwas wulstig und druckempfindlich.

Kleine Knubbel und harte Stellen um die Kaiserschnittnarbe sind meist normal, da es sich hier um Gewebswasseransammlungen handelt. Auch wenn du blaue Flecken bekommst, ist das kein Grund zur Sorge. Ein Jucken ist sogar ein gutes Zeichen, denn dann beginnt die Wunde zu heilen.

Hast du aber bei irgendwelchen Anzeichen kein gutes Gefühl, frag am besten deine Hebamme oder deinen Arzt.

6. Entzündete Kaiserschnitt-Narbe: Daran erkennst du sie

Im Normalfall verheilt die Kaiserschnitt-Narbe mit der Zeit von allein. Wichtig ist, dass du dich nach dem Eingriff schonst und die Tipps und Ratschläge deiner Hebamme bzw. deiner Ärztin befolgst.

Trotzdem kommt es leider bei etwa einer von zehn Frauen zu Komplikationen, weil sich die Kaiserschnitt-Narbe entzündet. So wie bei Mel Watts vom australischen Blog „The Modern Mumma“ auf Instagram. Die vierfache Mama leidet gerade sehr, weil sich ihre Kaiserschnitt-Narbe stark entzündet hat. Dabei hat Mel ihre Narbe gut versorgt, wie sie berichtet. Trotzdem konnte sie die Infektion nicht verhindern. Es ist einfach passiert.

Wenn du eines (oder mehrere) der folgenden Anzeichen bemerkst, kannst das bedeuten, dass deine Kaiserschnitt-Narbe sich entzündet hat. In diesem Fall solltest du möglichst schnell mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin sprechen. Und zwar, wenn die Narbe:

  • pocht
  • brennt
  • sehr warm ist
  • stark riecht
  • nicht heilt
  • Flüssigkeit oder Eiter absondert
  • blutet

Das Gleiche gilt auch, wenn du Fieber bekommst oder dich allgemein krank fühlst.

In seltenen Fällen kann es passieren, dass die Kaiserschnitt-Narbe sich an einer Stelle wieder öffnet oder sogar aufplatzt. Bitte versuche in diesem Fall, möglichst ruhig zu bleiben, und lass dich zum Arzt oder direkt in ein Krankenhaus fahren.

Was hilft, wenn sich die Kaiserschnitt-Narbe entzündet?

Wenn du eines oder mehrere Symptome bei dir feststellst oder aus anderen Gründen das Gefühl hast, dass sich deine Kaiserschnitt-Narbe entzündet hat, solltest du zeitnah mit deiner Hebamme oder deinem Arzt bzw. deiner Ärztin sprechen. Sie können am besten sehen, ob eine Entzündung vorliegt, wie stark sie ist, und welche Maßnahmen nötig sind.

Es kann sein, dass sie dir ein Antibiotikum aufschreiben, oder die Narbe bzw. Wunde gespült werden muss.

7. Meine Kaiserschnitt-Narbe juckt oder schmerzt nach Jahren plötzlich wieder

Dein Kaiserschnitt ist schon einige Jahre her, die Narbe ist eigentlich gut verheilt – und plötzlich juckt sie wieder? Mach dir keine Sorgen! Durch eine Verletzung oder OP können die Nervenfasern in der Haut geschädigt werden oder sich durch das nachwachsende Bindegewebe verändern. Die Haut reagiert an dieser Stelle dann sehr viel empfindlicher auf äußere Einflüsse wie Luftdruckveränderungen oder Tempertaurwechsel. Das heißt, wenn sich zum Beispiel das Wetter ändert, kann es sein, dass deine Kaiserschnitt-Narbe juckt.

8. Wie lange bleibt die Kaiserschnitt-Narbe taub?

Auch wenn die eigentlich Wunde schon längst verheilt ist, kann es sein, dass die Kaiserschnitt-Narbe und der Bereich drumherum sich noch taub anfühlen. Auch wenn das nervig ist, ist es kein Grund zur Sorge. Denn bei der OP werden auch Nervenstränge durchtrennt, die durch die Haut führen. In den meisten Fällen wachsen sie nach und nach (zumindest teilweise) wieder zusammen, das kann aber bis zu einem Jahr dauern. Manchmal bleibt ein Teil der Narbe allerdings auch dauerhaft taub.

Mit der oben genannten Massage kannst du die Heilung auch in diesem Punkt unterstützen, da sie die Durchblutung des Gewebes anregt.

9. Geht die Kaiserschnitt-Narbe wieder weg?

Nein, vollständig verschwinden wird die Narbe nicht. Aber keine Sorge: Mit der Zeit wird sie deutlich heller werden. Je nachdem, wie die Wundheilung verläuft, ist sie oft schon nach 6 Monaten deutlich blasser und weniger auffällig. Es kann aber auch bis zu einem Jahr dauern.

Wenn die Narbe dich sehr stört, kannst du zum Beispiel ein spezielles Narben-Gel* verwenden, das dazu beitragen soll, die Narbe weniger sichtbar zu machen.

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N1 Narbengel ist ein Medizinprodukt in Form eines transparenten Siliziumgels.

Am Ende ist eine Kaiserschnitt-Narbe aber doch etwas ganz Besonderes, das dich für immer an die Geburt deines Kindes erinnern wird.

10. Ist eine Korrektur der Kaiserschnitt-Narbe möglich – und was kostet sie?

Wenn du sehr unter deiner Kaiserschnitt-Narbe leidest, gibt es die Möglichkeit, sie mit Hilfe einer OP oder Laserbehandlung zu korrigieren bzw. fast unsichtbar zu machen. Allerdings übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer solchen Korrektur nur in seltenen und medizinisch notwendigen Fällen. Je nach Größe, Form und Beschaffenheit der Narbe und der jeweiligen Behandlungsform kannst du mit Kosten ab 1.500 € aufwärts rechnen.

Falls dir eine OP zu viel des Guten (oder zu teuer) ist, gibt es auch die Möglichkeit, deine Kaiserschnitt-Narbe mit einem Tattoo zu überdecken. Ein paar wirklich schöne Beispiele dafür haben wir hier für dich: Cover-Up Tattoos für Kaiserschniit-Narben

11. Ist meine Narbe bei erneuter Schwangerschaft ein Problem?

Wenn deine Narbe richtig verheilt ist, und du keine Probleme mit möglichen Verwachsungen und Schmerzen hast, ist im Normalfall eine erneute Schwangerschaft kein Problem. Um die Risiken möglichst gering zu halten, ist die Empfehlung, nach einem Kaiserschnitt mindeste ein Jahr zu warten, bevor du wieder schwanger wirst. Das gibt deinem Körper die nötige Zeit, um sich von dem großen Eingriff zu erholen.

Hier findest du alle wichtigen Infos zum Thema „Schwanger nach Kaiserschnitt“.

Wir hoffen, unsere Infos haben dir geholfen und würden uns über deine Erfahrungen freuen: Hattest du auch einen Kaiserschnitt? Wie ist die Narbe verheilt? Und hast du vielleicht noch andere Tipps? Schreib sie uns gern die Kommentare!

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Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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