Imaginäre Freunde bei Kindern: Wenn ein Unsichtbarer mit am Tisch sitzt

Ein imaginärer Freund kommt bei Kindern immer mal wieder vor. Hat auch dein Kind einen solchen Fantasiefreund an seiner Seite? Keine Sorge, das ist kein Grund zur Panik, im Gegenteil! Auch, wenn es uns Erwachsenen manchmal komisch vorkommen mag, imaginäre Freunde bei Kindern können sogar helfen!

1. Ab wann haben Kinder imaginäre Freunde?

Der unsichtbare Freund kommt meistens bei Kindern zwischen drei und sieben Jahren vor – und das häufiger, als viele denken. Lange Zeit galt sein Auftreten als besorgniserregend, teilweise wurde ein imaginärer Freund als Vorstufe zu einer psychischen Erkrankung gedeutet. Entsprechend entsetzt und streng haben Eltern auf einen imaginären Freund ihres Kindes reagiert. Doch spätestens seit den Studien von Prof. Marjorie Taylor ist klar, dass ein imaginärer Freund die Entwicklung deines Kindes sogar positiv beeinflussen kann.

2. Imaginäre Freunde bei Kindern: Woher kommen sie?

Plötzlich spielt und spricht das Kind mit einem Freund, den nur es selbst sehen kann. Doch, was ist der Auslöser für dieses Verhalten? Vielleicht hat dein Kind vor kurzem ein trauriges oder sogar traumatisches Erlebnis gehabt? Dann unterstützt ihn sein neuer imaginärer Freund wahrscheinlich dabei, das Geschehene zu verarbeiten. Der neue Fantasie-Begleiter hilft ihm, seine Gefühle besser zu verstehen.

Einzelkinder oder Kinder mit einem großen Altersunterschied zu ihren Geschwistern haben besonders oft einen imaginären Freund. Sie erschaffen sich so einen Vertrauten auf Augenhöhe, der immer für sie da ist.

2. 1. So hilft der Fantasiefreund deinem Kind

Der unsichtbare Freund deines Kindes wird vermutlich Eigenschaften besitzen, die deinem Schatz besonders imponieren. Er ist vielleicht besonders mutig oder clever. Ein Phantasiefreund mit diesen Eigenschaften hilft deinem Kind dabei, sich diesen Eigenschaften anzunähern und sie bei sich selbst zu stärken.

3. Imaginäre Freunde bei Kindern: So lange bleibt er

Spätestens, wenn der neue Freund des Kindes einen eigenen Platz am Tisch bekommen soll, sind die meisten Eltern genervt. Doch auch das ist – psychologisch betrachtet – völlig normal. Auch, wenn es dem Nachwuchs nicht schadet, viele Eltern fragen sich trotzdem: Wann verschwindet der imaginäre Freund wieder? Darauf gibt es aber keine klare Antwort, denn die Phantasiegestalt kommt und geht, wie dein Kind es braucht.

4. Wie Eltern sich bei einem unsichtbaren Freund verhalten sollten

Dein Verhalten als Mama ist entscheidend – auch, wenn es darum geht, dass sich dein Kind irgendwann wieder von seinem imaginären Freund lösen soll. Dies kann aber auch bei optimaler Einwirkung durch die Eltern Jahre dauern. Wenn dein Kind es zulässt, solltest du den imaginären Freund in euren Alltag integrieren. Es ist wichtig, dass Eltern ihren Kindern mit imaginären Freunden nicht das Gefühl geben, merkwürdig zu sein.

Ein genaueres Hinschauen ist angebracht, wenn dein kleiner Schatz dir von Sorgen oder Schmerzen seines imaginären Freundes berichtet. Dann hat höchstwahrscheinlich dein Kind selbst die Probleme. Weil es sich nicht traut, das direkt anzusprechen, sucht es dann den Weg über den imaginären Freund, um sich mitzuteilen. Darauf solltest du auf jeden Fall eingehen, um mehr über mögliche belastende Gedanken oder Schmerzen deines Kindes zu erfahren.

5. Ein neuer, imaginärer Freund als Sündenbock

Manchmal kommt es auch vor, dass Kinder plötzlich aggressiv werden, im Kindergarten oder zu Hause schlagen und beissen und später erklären, dass ihr imaginärer Freund der Verantwortliche für die Missetaten sei. So ein Verhalten kann tatsächlich auf psychische Schwierigkeiten hindeuten. Wenn es häufiger auftritt, solltest du besser einen Experten hinzuziehen.

Aber in den meisten Fällen sind imaginäre Freunde bei Kindern völlig harmlos und verschwinden mit der Zeit. Also kein Grund, sich Sorgen zu machen oder genervt zu reagieren. Wahrscheinlich ist dein Schatz einfach nur besonders kreativ.

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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