Granatapfel in der Schwangerschaft: Das macht ihn so gesund!

Granatäpfel gelten als echtes Superfood, denn sie enthalten viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Auch wenn du ein Baby erwartest, solltest du die leckere Frucht unbedingt auf deinen Ernährungsplan schreiben. Denn der Granatapfel hat während der Schwangerschaft nicht nur positiven Einfluss auf deine Gesundheit, sondern kann auch das Gehirn deines ungeborenen Babys schützen. Alles, was du als Schwangere über den Granatapfel wissen solltest, haben wir hier für dich zusammengestellt.

1. Das Wichtigste zu Granatapfel in der Schwangerschaft

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Der Granatapfel versorgt dich während der Schwangerschaft mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen, Eisen, Kalzium und Folsäure.
  • Die sekundären Pflanzenstoffe können außerdem dein Immunsystem stärken, den Cholesterinspiegel senken und Herz-Kreislauf-Problemen vorbeugen.
  • Außerdem fördern sie die Gehirnentwicklung deines Babys.
  • Maximal 350 ml Granatapfelsaft solltest du während der Schwangerschaft täglich trinken – und du kannst ihn ganz einfach selber machen.

Granatapfel ist für Schwangere gesund, auf andere Lebensmittel solltest du verzichten. Welche das sind, verrät dir unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest.

2. Warum ist Granatapfel in der Schwangerschaft so gesund?

Während der Schwangerschaft hat dein Körper einen erhöhten Bedarf an Vitaminen, Mineralien und vielen anderen Nährstoffen. Schließlich muss er in den nächsten Wochen nicht nur dich damit versorgen, sondern auch dein ungeborenes Baby. Granatäpfel enthalten Vitamin B und E und versorgen dich mit wichtigem Eisen, Kalzium und Folsäure. Die braucht dein Baby, um sich gesund zu entwickeln. Die Bitterstoffe aus den Kernen der Frucht können außerdem die Verdauung anregen – besonders hilfreich für Schwangere, die unter Verstopfung leiden.

Dazu kommt, dass der Granatapfel so genannte Polyphenole enthält. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die unsere Zellen schützen, das Immunsystem stärken, den Cholesterinspiegel senken und Herz-Kreislauf-Problemen vorbeugen können. Eine Studie hat außerdem gezeigt, dass Granatäpfel möglicherweise auch dazu beitragen können, das Risiko für Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson zu verringern, indem die sekundären Pflanzenstoffe unser Gehirn schützen (fundierte wissenschaftliche Belege gibt es dazu bisher allerdings nicht). Auch während der Schwangerschaft kann Granatapfelsaft die Gehirnentwicklung deines Babys positiv beeinflussen.

Kein Wunder also, dass dem Granatapfel schon vor Tausenden von Jahren heilende Kräfte zugesprochen wurden. Und auch in seinem Ursprungsland, dem Iran, steht der Granatapfel bei schwangeren Frauen schon fast automatisch auf dem Speiseplan.

3. Darum kann Granatapfel in der Schwangerschaft sogar dein ungeborenes Baby schützen

Wie gesagt können die sekundären Pflanzenstoffe aus dem Granatapfel die Gehirnentwicklung deines Babys unterstützen. Das hat eine erste Studie mit 71 Schwangeren gezeigt, die das Brigham and Women’s Hospital in Boston durchgeführt hat. Die Babys der Frauen litten an einer krankhaften Wachstumsstörung und wurden nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Nachdem die Schwangeren Granatapfelsaft getrunken hatten, wurden die Gehirnzellen der Babys scheinbar besser vernetzt, und die Entwicklung des Gehirns verbesserte sich deutlich.

Um allgemeingültige Aussagen über die Wirksamkeit von Granatapfelsaft in der Schwangerschaft zu treffen, reicht diese Studie allerdings nicht aus. Deshalb läuft aktuell eine zweite, größere Studie, mit der die Ergebnisse bestätigt (oder eben widerlegt) werden sollen.

Und auch bei der Geburt kannst du deinem Baby vielleicht sogar das Leben retten, wenn du Granatapfelsaft während der Schwangerschaft trinkst. Denn zum einen sorgen die Polyphenole dafür, dass dein Kind besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Zum anderen können sie die Blut-Hirn-Schranke durchbrechen. Das kann dazu führen, dass dein Kind sich eine Art Schutzfunktion aufbaut, die es abrufen kann, falls es während der Geburt zu einem drohenden Sauerstoffmangel kommen sollte.

4. Granatapfelsaft selber machen: Was sollte ich beachten?

Bei allen gesundheitlichen Vorteilen – einen Nachteil hat der Granatapfel auch. Es ist nämlich nicht ganz einfach, an seine Kerne zu kommen. Du kannst ihn zum Beispiel durchschneiden und mit dem Kochlöffel auf die Schale klopfen, um die Kerne zu lösen. Oder du legst die halbierte Frucht in eine Schüssel mit Wasser und wartest einige Minuten.

Wenn du keine Lust hast, die Kerne mühsam aus der Schale zu pulen, gibt es noch eine andere, deutlich einfachere Möglichkeit. Du kannst den Granatapfel auspressen und den leckeren Saft trinken. Alles, was du dafür brauchst, ist entweder ein Entsafter, eine Zitruspresse oder ein normales Besteck. Allerdings gehen dann einige Nährstoffe aus dem Fruchtfleisch verloren.

Und so geht’s:

  • Entsafter: Am einfachsten ist es natürlich, wenn du einen Entsafter hast. Dann musst du den Granatapfel nur hineinlegen und abwarten. Das Gerät presst den Saft automatisch heraus und trennt ihn auch gleich vom Fruchtfleisch. Das kannst du übrigens super pürieren und zum Beispiel für einen Smoothie verwenden.
  • Zitruspresse: Wenn du keinen Entsafter hast, ist das auch kein Problem. Mit einer Zitruspresse bekommst du den Saft fast genauso einfach aus dem Granatapfel heraus. Schneide ihn dafür einfach in zwei Hälften und drücke anschließend jede Hälfte einzeln mit der Zitruspresse aus. Dabei solltest du kräftig zudrücken, damit du möglichst viel Saft herausbekommst. Um die Kerne musst du dich nicht kümmern, sie bleiben in der Auffangschale hängen
  • Besteck: Auch ohne Entsafter oder Zitruspresse musst du während der Schwangerschaft nicht auf selbst gemachten Granatapfelsaft verzichten. Steche die Frucht einfach an mehreren Stellen mit einer Gabel oder einem Zahnstocher ein. Jetzt drückst du die Schale zusammen und fängst den Saft in einem Glas auf.

Natürlich kannst du auch einfach fertigen Granatapfelsaft kaufen. Dabei solltest du allerdings darauf achten, dass er keine künstlichen Zuckerzusätze enthält.

5. Wieviel Granatapfelsaft darf ich während der Schwangerschaft trinken?

Eine wissenschaftlich belegte Mengenangabe dazu konnten wir leider nicht finden. In verschiedenen Ratgebern wird allerdings dazu geraten, als Schwangere maximal 350 Milliliter Granatapfelsaft pro Tag zu trinken. Solltest du während der Schwangerschaft einen größeren Vitaminbedarf haben, lohnt es sich, auf ebenso gesunde Alternativen auszuweichen. Eine gute Alternative sind zum Beispiel Äpfel aus regionalem Anbau. Folsäure steckt auch in vielen unterschiedlichen Gemüsesorten wie zum Beispiel Spinat oder Feldsalat.

6. Kann Granatapfel mir dabei helfen, schwanger zu werden?

Wusstest du, dass Granatapfel nicht nur während der Schwangerschaft gesund ist – sondern dir vielleicht auch bei deinem Kinderwunsch helfen kann? Dank seiner besonderen Pflanzenstoffe kann er nämlich dazu beitragen, deinen Hormonhaushalt auszugleichen, und dir so zu einem regelmäßigen Zyklus verhelfen. Außerdem können Granatäpfel die Durchblutung fördern, als Aphrodisiakum wirken und zumindest laut Angaben verschiedener Produktfirmen auch die Qualität von Spermien verbessern. Wissenschaftliche Belege gibt es dafür bisher nicht – aber klingt doch trotzdem ganz vielversprechend, oder?

Wir wünschen dir alles Gute für die Schwangerschaft.

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Mehr Tipps zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ bekommst du hier.

Und wenn du wissen möchtest, welche Lebensmittel für werdende Mamas tabu sind, hole dir jetzt unseren kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest

Du möchtest dich dazu mit anderen Mamas austauschen? Dann komm in unsere geschlossene Facebook-Gruppe: „Wir sind Echte Mamas“

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

Alle Artikel

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen