Familienbett Pro und Contra: Kuschelig und praktisch oder schädlich fürs Kind?

Bei kaum einem Thema gehen die Meinungen unter Mamas so auseinander wie beim Familienbett. So schön kuschelig und total praktisch, finden die einen. Wenig erholsam und sogar schädlich fürs Kind, meinen dagegen die anderen. Aber was stimmt denn nun? Wir haben hier mal die wichtigsten Pros und Contras zum Familienbett für euch gesammelt!

Co-Sleeping: Das spricht dafür

1. Praktisch für Still-Mamas

Gerade für stillende Mamas ist es häufig bequemer, das Kind im Bett direkt neben sich liegen zu haben. Schläft das Kind im eigenen Bett oder im eigenen Zimmer, muss es erst richtig aufwachen und nach Mama rufen. Wir Mamas müssen unseren Schatz dann aus dem Bettchen heben und an die Brust legen. Das Resultat: Beide sind hellwach!

Im Familienbett dagegen wachen Mama und Baby oft gar nicht mehr richtig auf, sondern stillen im Halbschlaf. Die Natur hat es schlauerweise so eingerichtet, dass die ganze Sache quasi automatisch abläuft. Super, oder? So kommen Mama und Baby auf insgesamt mehr und erholsameren Schlaf.

2. Das Baby fühlt sich geborgen und geliebt

Viele Babys fühlen sich durch die körperliche Nähe und die Atem- und Schlafgeräusche der Eltern sicherer und schlafen friedlicher. Das lässt sich mit unserer Stammesgeschichte erklären: In der Steinzeit wären Eltern nie auf die Idee gekommen, ihr Baby alleine ins Zelt zu legen, während sie am Lagerfeuer sitzen. Schwupps, hätte sich der Säbelzahntiger das Kleine geschnappt.

Dieses biologische Erbe existiert immer noch in unseren Genen. Das gilt übrigens nicht nur für unsere Kinder. Viele Mamas haben selbst ebenfalls ein besseres Gefühl dabei, wenn sie ihren Schatz in der Nacht ganz nah bei sich haben. 

3. Sicher(er) für Babys

Eine Untersuchung der Universität Durham hat gezeigt, das stillende Mütter nachts eine ihrem Kind zugewandte Körperhaltung einnehmen. Mamas Knie sind unter die Füße des Babys hochgezogen, der Oberarm über den Kopf des Babys gelegt. Das Baby liegt so nicht auf dem Kopfkissen und Knie und Arme der Mutter bilden eine Barriere. So verrutscht das Baby nicht und niemand kann sich versehentlich auf das Baby legen.

Außerdem nimmt die Mama im Familienbett die Atmung und Temperatur des Babys wahr – und der Atemrhythmus des Babys passt sich an den der Eltern an. So wird das Kind bei kleineren Atemaussetzern zum Weiteratmen animiert.

Co-Sleeping: Das spricht dagegen

1. Es kann gefährlich werden

In der Steinzeit war es üblich, dass Familien zusammen schlafen. Und auch in vielen anderen Kulturen wird das Familienbett praktiziert. Allerdings schlafen die Menschen dort auf Bastmatten oder anderen eher harten, flachen Untergründen. Wir dagegen nächtigen oft auf weichen Matratzen mit flauschigen Decken oder Kissen. Dabei besteht die Gefahr, dass das Baby unter die Decke oder das Kopfkissen rutscht und keine Luft mehr bekommt. Auch die Höhe des Bettes ist häufig ein Problem.

Eltern, die rauchen, sollten ebenfalls auf das Familienbett verzichten. Das Kind atmet die ausgeatmete Luft aus, die noch Nikotin und Schadstoffe erhält. Laut Statistik erhöht sich das Risiko für den Plötzlichen Kindstod (SIDS) deutlich, wenn das Baby neben einem Raucher schläft. Auch Drogen, Beruhigungsmittel oder Alkohol sind eine Gefahr. Eltern können unter dem Einfluss von solchen Substanzen nicht schnell und richtig aufs Baby reagieren.

2. Das Kind schläft unruhig

Es gibt Kinder, die schlafen im Familienbett unruhig. Sie wälzen sich hin und her und halten damit die ganze Familie wach. Sie kommen im eigenen Bettchen schneller zur Ruhe und signalisieren das auch ganz deutlich. Erholsamer Schlaf ist gerade als Mama extrem wichtig, um am Tag feinfühlig und geduldig auf das Baby oder Kleinkind eingehen zu können.

Schläft dein Kind besser alleine, solltest du also ebenfalls lieber auf das Familienbett verzichten. So können sich alle aus der Familie in der Nacht erholen.

3. Die Zweisamkeit leidet

Mamas, die sich für das Familienbett entscheiden, bekommen immer wieder die Frage gestellt: „Und was ist mit dem Sex?“ Das Ehebett ist oft der Rückzugsort für ein Liebespaar. Und wer will schon gerne Sex vor dem Baby haben? Aber ganz ehrlich: Auch so fallen wir Mamas und Papas im ersten Babyjahr abends oft einfach nur noch in die Federn und haben kaum Energie für heiße Bettakrobatik.

Außerdem muss es ja auch nicht immer das Bett sein. Andere Orte in der Wohnung eignen sich genauso gut für Sex – und machen das Liebesleben teilweise sogar noch spannender und aufregender.

Familienbett: Das sind meine Erfahrungen

Ich bin ehrlich: Vor der Geburt von Bruno war ich kein Fan vom Familienbett. Ich machte mir Sorgen, dass Co-Sleeping gefährlich ist und ich mich im Schlaf auf mein Baby rolle. Außerdem wollte ich nicht, dass die Paarbeziehung leidet. Meine Meinung habe ich allerdings recht schnell geändert. Bruno schlief als Baby ziemlich unruhig und hatte in der Nacht sehr häufig Hunger. Nachdem ich ihn zu uns ins Bett geholt habe, waren unsere Nächte deutlich entspannter und ich bekam insgesamt mehr Schlaf. Als stillende Mama fand ich das Familienbett auch einfach sehr praktisch.

Ich denke, die Entscheidung für oder gegen das Co-Sleeping ist sehr individuell und muss zur Familie passen. Wichtig ist, dass alle in der Familie mit der Schlafsituation einverstanden sind und sich damit wohlfühlen. Und dass mögliche Gefahrenquellen (dicke Kissen, Rauchen etc.) ausgeschlossen werden.

Wie sind deine Erfahrungen mit dem Familienbett, wie denkst du darüber? Wenn du dich mit uns und anderen Mamas austauschen möchtest, dann komm doch in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas“.

Corinna Siemokat

Ich arbeite seit über zehn Jahren als Journalistin. Studiert habe ich Modejournalismus/Medienkommunikation, schreibe mittlerweile aber viel lieber über Frauen- und Familienthemen als über Fashion. Ganz besonders am Herzen liegt mir das Thema Vereinbarkeit. Dafür setze ich mich auch in meinem Job als Office Managerin bei Coworking Toddler (Kinderbetreuung + Coworking Space) ein. Ich lebe mit meinen zwei Söhnen (6 und 2 1/2 Jahre alt) in Berlin. Mit zwei kleinen Jungs Zuhause ist es oft wild und turbulent (die Autonomiephase bei K2 lässt grüßen…). Eine prima Inspirationsquelle für meine Artikel bei Echte Mamas! Wenn zwischen Spielplatz, Sporthalle und anderen spannenden Aktivitäten mit den Kids noch Zeit bleibt, gehe ich gerne joggen, zum Yoga oder entspanne in der Badewanne.

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Hannah
Hannah
4 Jahre zuvor

Ich kann mich da ganz und gar nicht bei den Contras finden . Mein Junge hat sich am Anfang gar nicht gedreht sondern lag ganz nah bei mir und ich habe echt gut schlafen können. Wach gehalten hat er uns damit kein bisschen. Als Mama grad beim ersten Kind bist du eh immer am schauen ob alles gut ist da dir ja alle Angst mit dem Kindestot machen ob beindir im Bett oder im Beistellbett. Und sex muss man ja. Nicht unbedingt nachts neben dem Kind haben . Finde da gibt es auch andere Möglichkeiten und mit viel Fantasie ist das wirklich das kleinste Problem 😉

Ich kann es nur empfehlen man schläft einfach besser. Und wenn man dann mit dem Beistellbett anfängt ist es direkt neben einen und falls das Kind mal unruhig wird kann man es wieder zu sich holen . Also mittlerweile haben wir beides. Es gibt Abend da brauch er das beim Mama sein sehr dann darf er das auch und manchmal ist er eh schon so müde und schläft ruckzuck im beistellbett ein ?

Lasst euch nicht beirren hört auf euren Bauchgefühl.