Erste Schuhe fürs Baby: Ab wann es sie braucht & worauf du achten solltest

Die ersten Schritte des kleinen Schatzes sind für alle Eltern ein ganz besonderer Meilenstein in der Babyentwicklung. Umso größer sind all die Fragen, die uns zu dem Thema beschäftigen. Ab wann braucht mein Baby seine ersten Schuhe? Und worauf muss ich achten, um die natürliche Entwicklung und mein Baby beim Laufenlernen zu unterstützen? Wir haben alle Infos für dich!

Wann braucht mein Baby seine ersten Schuhe?

„Grundsätzlich brauchen Babys und Kleinkinder gar keine Schuhe. Es ist das Barfußlaufen, das wirklich das Allerbeste ist für Kinder und ihre gesamte Entwicklung“, erklärt uns die Ergotherapeutin Maija Krest. „Es ist eigentlich logisch: Das Kind steht mit seinem ganzen Gewicht auf den Füßen. Und das wirkt sich auf den gesamten Körper, die Muskulatur, die Wirbelsäule, einfach auf den gesamten Bewegungsapparat aus.“ Läuft ein Kind zu früh in ungeeigneten Schuhen kann das zu Schon- und Fehlbelastungen, Rückenschmerzen und Haltungsschäden führen.

Babys und Kleinkinder sollten so lange und so oft es geht nur barfuß laufen

Und wenn Schuhe doch irgendwann nötig werden, dann empfehlen Experten, dass die Kleinen schon mindestens einige Wochen alleine und selbstständig (barfuß) laufen können. Denn so können sich nicht nur Fußgewölbe, Bänder und Sehnen ungestört entwickeln. Auch für die sensomotorische Entwicklung von Babys und Kleinkindern ist das Barfußlaufen essenziell:

„Es ist für Kinder total wichtig, die verschiedenen Untergründe zu spüren, sich darauf einzustellen, und es auszubalancieren. Bei Babys und Kindern sind Füße und Hände die mit am sensibelsten Körperteile. Wenn man sie in dicke Schuhe packt, nimmt man ihnen quasi eine ganze Sinneswahrnehmung“, erklärt die Expertin. Wann immer es geht, sollten wir die Kleinen also mit nackten Füßen oder höchstens dünnen Anti-Rutschsocken durch die Gegend flitzen lassen.

Aber was ist bei schlechtem Wetter oder Kälte?

Zugegeben, es ist leider oft nicht möglich, das Kleinkind unbeschwert barfuß laufen zu lassen. Sei es wegen Nässe und Kälte, aber auch wegen der Verletzungsgefahr durch Bienen im Gras oder Scherben und Splittern auf dem Spielplatz. Natürlich wollen wir die zarten Füßchen davor bewahren. Aber trotzdem gilt: „Mehr als ein Schutz soll der Schuh nicht sein“, so Maija Krest. Kleinkinder brauchen keine unterstützenden Schuhe mit Fußbett, Absatz und Co.

Worauf sollte ich bei den ersten Schuhen fürs Baby achten?

Bestenfalls sollten Babys also erst Schuhe bekommen, wenn sie bereits seit einigen Wochen selbstständig und alleine laufen können. Aus dem Grund sind die sogenannten „Lauflernschuhe“, über die man überall stolpert, sobald man sich mit dem Thema befasst, auch eher irreführend. Was nicht heißen soll, dass all diese Schuhe ungeeignet sind. Sie werden nur eben oft viel zu früh gekauft.

Grundsätzlich sollten die ersten Schühchen eine so dünne und bewegliche Sohle wie möglich haben, damit die Kinder nicht die wichtige Sensorik verlieren. Außerdem sollten sie den Fuß natürlich in keiner Weise in seiner natürlichen Bewegung einschränken, das richtige Abrollen des Fußes verhindern oder das Füßchen verformen. Bestenfalls werden die Schuhe deshalb zum Zehbereich immer breiter.

Die richtige Passform ist das A und O

Dafür sollte die Schuhinnenlänge ungefähr 1 bis 1,5 cm länger sein als der Fuß. In der Breite solltest du ungefähr 0,5 bis 1 cm dazurechnen. Außerdem eignen sich eher Schnürsenkel als Klettverschlüsse, damit sich der Schuh wirklich individuell in der Weite an den Babyfuß anpassen lässt. Damit die kleinen Flitzer nicht unnötig oft hinplumpsen, sollte die Sohle zudem unbedingt rutschfest bzw. -hemmend sein. 

Zusätzlich gehen die meisten Lauflernschuhe bis hoch zum Knöchel, was durchaus bis zum 2. Geburtstag empfohlen wird. So werden nicht nur die Knöchel zusätzlich geschützt, sondern das Kind gewinnt dadurch auch mehr Halt. Letztlich sollten Babys immer langsam an neue Schuhe gewöhnt und die Tragedauer nach und nach erhöht werden.

Was ist mit Krabbelschuhen & Lederpuschen?

Vielleicht ahnst du schon was jetzt kommt: Das Barfußlaufen und -Krabbeln hat auch vor Hausschuhen und Lederpuschen immer Priorität. Denn auch die süßen Schühchen können den Babyfuß einengen und die natürliche Entwicklung beeinflussen. Davon abgesehen, zeigte der letzte Test der Stiftung Ökotest auch, dass in fast jedem zweiten Krabbelschuh krebserregende Stoffe enthalten sind.

Weil sie meistens nicht individuell auf den Fuß eingestellt werden können, neigen sie außerdem zum Rutschen. Das wiederum verleitet Babys dazu, dass sie beim gehen unnatürlich die Zehen einrollen. Deshalb sollten sie, wenn überhaupt, mindestens mit Klettverschluss sein und am Knöchel fest anliegen, während im Zehenbereich genügend Platz ist, dass sich das Füßchen frei entfalten kann.

Wäge also immer ab, ob dein Kind die Schuhe wirklich braucht oder ob es nicht auch mit Anti-Rutschsocken getan ist.

Viele Mamas in unserer Community schwören deshalb übrigens auch auf die „Playshoes“, da sie im Gegensatz zu herkömmlichen Stoppersocken Nässe abkönnen und dank der dünnen Gummisohle auch vor Verletzungen schützen:

Playshoes Kinder-Aquasocken
Die Aqua-Socken mit rutschhemmender Sohle lassen sich von Kinderhänden leicht anziehen und passen sich mit der flexiblen Sohle gut an den Fuß an. Sie trocknen schnell und bieten Schutz vor Verletzungen.

Experten empfehlen Barfußschuhe für Babys

Während sogenannte Barfußschuhe vor einigen Jahren von vielen noch belächelt wurden, werden sie heute von Experten für Babys aus den oben genannten Gründen sehr empfohlen. Durch ihr leichtes Obermaterial und die dünne Sohle gelten sie als bessere Alternative zu den üblichen Kinder- und Babyschuhen. Mit einer Schnürung lassen sie sich zudem individuell auf den Fuß einstellen.

Dadurch, dass sie im Zehenbereich weiter geschnitten sind und aus sehr flexiblem Material gefertigt sind, wird die natürliche Entwicklung und Motorik von den Kleinen nämlich so wenig wie möglich beeinflusst. Gleichzeitig sorgen häufig verwendete Naturmaterialien wie Leder oder Wolle dafür, dass die Schuhe atmungsaktiv sind und die Kleinen keine Schwitzfüßchen oder sogar Blasen bekommen. 

Hier eine kleine Auswahl an beliebten Barfußschuhen für Babys:

Angebot
Barfuß-Lauflerner von Affenzahn
In die 100 Prozent vegan gefertigten Schühchen lässt es sich einfach reinrutschen. Über die Schnürung lassen sie sich dennoch individuell anpassen. Mit der dünnen, rutschfesten Gummisohle lassen sich sicher die ersten Schritte draußen machen.
Angebot
Naturino Cocoon-Lauflernschuh aus Nappaleder
Diese ersten Babyschuhe gibt es schon ab Größe 17 und sie sind aus 100%igem Leder gefertigt.In den vielen erhältlichen Farben und der verstärkten Schuhkappe sind sie beliebte erste Lauflernschuhe.

Babys erste Schuhe – Unsere Tipps für den Kauf

  • Kenne die genauen Fußmaße: Egal für welche Schuhe du dich für dein Kleines entscheidest – Die richtige Schuhgröße und ein wirklich passendes Modell ist super wichtig. Deshalb solltest du dir unbedingt die Zeit nehmen, beide Füßchen gut zu vermessen. Mama-Tipp: Stelle deinen kleinen Schatz mit nackten Füßchen entspannt auf eine dickere Pappe. Zeichne dann mit einem Stift die Umrisse vorsichtig nach und schneide die Schablone aus. Am besten machst du das am Nachmittag, weil die sich die Füßchen durch die Belastung über Tag noch etwas ausdehnen können.
  • Nimm dir Zeit für die Anprobe: Die Schablone kann dir dann bei der Suche nach dem richtigen Schuh helfen. So kannst du nämlich vermeiden, dass dein Kind zum Beispiel die Zehen einrollt und die Anprobe „verfälscht“. Der Schuhspitzendrucktest mit dem Daumen, den wir vermutlich alle noch von unseren Eltern kennen, ist genau deshalb heute übrigens eher verpönt! Bei guten Schuhen kannst du die Sohle rausnehmen und dann genau mit der Schablone vergleichen.
  • Lass dich im Geschäft beraten: Wenn du dir gerade bei den ersten Schuhen unsicher bist, dann lass dich in einem Geschäft vom geschulten Personal helfen. Auch hier kann eine kleine Schablone von den Füßchen hilfreich sein. Oder du bittest direkt dort darum, dass die Füße deines Kindes professionell vermessen werden.
  • Vorsicht beim Online-Kauf: Es gibt viele gute Gründe, weshalb man sich für einen Online-Kauf entscheidet. Vor allem, wenn es um die ersten Schühchen geht, solltest du aber unbedingt einen gründlichen Vergleich machen. Bestelle verschiedene Modelle von unterschiedlichen Marken und probiert euch gründlich durch. Profi-Tipp: Bevor dein Kind die Schuhe sieht, solltest du einmal alleine messen, ob die Größen überhaupt in Frage kommen. So kannst du vermeiden, dass sich dein Kind unsterblich verliebt und du sie direkt zurückschicken musst. Glaub mir, du wirst es uns danken 😉
  • Schuhe nicht größer kaufen: Viele Eltern neigen dazu, Baby- und Kinderschuhe direkt eine Nummer Größer zu kaufen, damit sich die Investition lohnt. Es stimmt, dass gute Babyschuhe wirklich sehr ins Geld gehen können. Aber es ist super wichtig, dass Kinder wirklich genau die Schuhgröße bekommen, die sie aktuell haben, um optimal laufen zu können. 
  • Regelmäßig nachmessen: Je kleiner die Kinder, desto schneller wachsen gefühlt auch die Füße, oder? Miss etwa alle 8 Wochen nach, ob die aktuelle Schuhgröße noch stimmt oder ob ihr neue Schuhe braucht. Wenn dein Kind schon etwas größer ist und du seine Passform gut einschätzen kannst, hilft für ein schnelles Nachmessen auch ein Fußmessgerät:
Fußmessgerät - Schuhgrößenmessung von Größe 15 bis 48
Mit dem praktischen Messer hast du die Fußgröße deines Kindes immer genau und schnell im Blick. Außerdem kannst du damit Fehlkäufe und unnötiges Zurücksenden der Ware beim Online-Kauf vermeiden.
  • Online-Größenrechner benutzen: Bei Barfußschuhen ist es sogar noch wichtiger als ohnehin schon, dass du wirklich mit den genauen Fußmaßen auf die Suche gehst. Viele Hersteller bieten dafür auch praktische Online-Größenrechner, die dir von deinen angegebenen Daten ausgehend direkt die passenden Modelle vorschlagen. Weil die Größen von Anbieter zu Anbieter stark unterscheiden können, achte in erster Linie immer auf die angegebene Innenfußlänge der Schuhe.
  • Austausch mit anderen Mamas: In unserer Community wird auch die Facebook-Gruppe „Barfußschuhe Kinder“ sehr empfohlen. Dort findest du eine genaue Anleitung zum Ausmessen der Füße, eine Liste von (Online-)Läden sowie Beratung der anderen Mitglieder und Experten.

Babyschuhe sind so teuer – Geht auch Second Hand?

Uff, ja – Bedenkt man, wie schnell die Kleinen regelmäßig aus ihren Schuhen rauswachsen, tut es echt weh, wenn man auf die Preise schaut. Da ist es naheliegend, dass man über gebrauchte Schuhe nachdenkt. Bei größeren Kindern, die ihre Schuhe durchaus schon eine Weile tragen, solltest du jedoch davon absehen, Schuhe second hand zu kaufen. Warum, erklären wir dir in diesem Artikel! 

Bei Barfußschuhen mit extrem dünner Sohle kann man bei Babys aber durchaus auch mal auf schon getragene Schuhe zurückgreifen. Denn zum einen haben sie kein Fußbett, das „zerlatscht“ werden kann. Zum anderen werden sie oft wirklich nur einige Wochen getragen, bevor die Füßchen entwachsen sind. Voraussetzung ist hier natürlich, dass auch die gebrauchten Schuhe in der Größe stimmen und wirklich noch gut in Schuss sind. Bist du dir da nur etwas unsicher, solltest du dich doch lieber für neue Schuhe entscheiden.

Schuhe fürs Baby – Alle Größen im Überblick

Als grobe Orientierung haben wir hier eine kleine Tabelle mit einer Größenübersicht für dich. Bedenke dabei, dass sich jedes Baby individuell entwickelt und die Fußbreite hier nicht berücksichtigt wird. 

Füßchenlänge und passende Schuhgröße von 0-24 Monate. Foto: Echte Mamas.

Du möchtest dir die Größentabelle abspeichern und immer parat haben? Dann kannst du sie dir hier als PDF herunterladen

Was ist deine Erfahrung rund um das Thema erste Schuhe fürs Baby? Hast du noch einen Tipp?

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Jana Krest

Obwohl ich ein absolutes Landkind aus der Eifel bin, lebe ich schon seit einigen Jahren glücklich in Hamburg. Hier habe ich nach meinem Bachelor in Medien- und Kommunikationswissenschaften und Soziologie auch noch meinen Master in Journalistik und Kommunikationswissenschaften gemacht. Während meines Studiums kümmerte ich mich frühmorgens, wenn die meisten noch schliefen, bei der Deutschen Presse-Agentur darum, dass die nächtlichen Ereignisse aus ganz Norddeutschland in die Nachrichten kamen. Und ich hatte jahrelang noch den für mich besten Nebenjob der Welt: Die süßen Kinder von anderen betreuen. Nachdem ich Echte Mamas zunächst als Praktikantin kennenlernen durfte, schreibe ich nun als Redakteurin über alles, was Mamas beschäftigt: Von praktischen Ratgeber-Texten über aktuelle Trends bis hin zu wichtigen Recht- und Finanzthemen.

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