Bratwurst in der Schwangerschaft – ja oder nein?

Lydia Wilkens
Lydia Wilkens
Ernährungs-Expertin

Die Diplom-Ökotrophologin Lydia Wilkens hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungs-Kommunikation und -beratung.

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Sommer, Grillen, Bratwurst-Zeit: Was wäre ein lauer Sommerabend ohne Bratwurst. Aber Moment mal, darfst du in der Schwangerschaft Bratwurst überhaupt essen? Oder musst du in der Kugelzeit auf die leckeren Würstchen verzichten? Antworten auf diese und viele weitere Fragen zu dem Thema, liest du hier.

1. Das Wichtigste zur Bratwurst in der Schwangerschaft

 

  • Bratwurst darfst du grundsätzlich auch in der Schwangerschaft essen – wenn sie gut durcherhitzt wurde.
  • Bratwürste werden bei 180 bis 220 Grad Celsius gebraten, wodurch schädliche Bakterien abgetötet werden.
  • Am besten kaufst du Bratwurst in Bio-Qualität, um eine Belastung mit Chemikalien, Umweltgiften und Antibiotika zu vermeiden.

2. Ist Bratwurst in der Schwangerschaft erlaubt?

Ja! Egal, ob du rohe Bratwürste beim Metzger, bereits vorgebrühte Bratwurst aus dem Supermarkt oder Bratwurst aus der Dose kaufst: Sie alle werden vor dem Verzehr bei 180 bis 220 Grad Celsius rund 10 Minuten gebraten. Dadurch werden alle schädlichen Bakterien abgetötet. Es besteht also kein Risiko für eine Toxoplasmose-Infektion und keine Gefahr für dein Baby.

Aber Achtung: Wichtig ist, dass die Bratwurst auch wirklich durchgegart ist, bevor du sie isst.

Das solltest du als Schwangere bei Bratwurst außerdem beachten:

Bratwürste sind äußerst beliebt und du findest sie so gut wie in jedem Supermarkt. Allerdings solltest du nicht jede Bratwurst kaufen, denn es gibt extreme Qualitätsunterschiede. Am besten lässt du die Finger von billigen Varianten aus großen Wurstfabriken. Diese Würstchen enthalten häufig Chemikalien, Umweltgifte und Antibiotika – und dagegen hilft leider auch das Braten nicht.

Deutlich besser sind Bratwürste in Bio-Qualität. Metzger und Bio-Läden bieten solche Würste in der Regel an. Bei diesen Produkten werden Qualitätsnormen eingehalten, und das Fleisch stammt im Normalfall aus artgerechter Tierhaltung.

Zu guter Letzt noch ein Hinweis: Auch, wenn sie lecker und schnell gemacht ist – zu viel Bratwurst solltest du in der Schwangerschaft trotzdem nicht essen. Bratwürste sind nämlich äußerst fettreich, 100 Gramm enthalten ganze 26 Gramm Fett. Zum Vergleich: Bei einem Schnitzel sind in der gleichen Menge nur etwa 10 Gramm Fett enthalten. Am besten gönnst du sie dir die Bratwurst deshalb nur ab und zu.

3. Welche Bratwurst darf ich als Schwangere essen?

Auch wenn es BRATwurst heißt, gibt es die leckeren Würstchen in vielen Variationen. Die meisten Sorten darfst du bedenkenlos auch als Schwangere essen, denn sie werden komplett durcherhitzt und stellen keine Gefahr dar. Es gibt allerdings zwei Ausnahmen. Welche Bratwurst in der Schwangerschaft erlaubt ist, und auf welche du verzichten solltest:

Gebratene Bratwurst

Wie der Name schon verrät, wird die klassische Bratwurst gebraten. Dabei sorgen die hohen Temperaturen von Pfanne oder Grill dafür, dass mögliche Bakterien abgetötet werden. Klassiker wie Thüringer Bratwurst, Nürnberger Bratwurst oder Geflügel-Bratwurst stellen also für Schwangere keinerlei Gefahr dar. Wichtig ist nur, dass die Würstchen wirklich überall gut durchgegart sind.

Gekochte Bratwurst in der Schwangerschaft

Auch wenn die Bratwurst gekocht wird, kannst du sie dir als werdende Mama bedenkenlos schmecken lassen. Voraussetzung ist auch hier, dass die Wurst lange genug im heißen Wasser bleibt. Denn nur so haben Toxoplasmose und Co. keine Chance.

Bratwurst aus der Dose (Konserve)

Auch bei Bratwurst aus der Konserve darfst du während der Schwangerschaft bedenkenlos zugreifen. Denn bevor die Wurst in die Dose kommt, wird sie komplett erhitzt, um sie haltbar zu machen. Du solltest nur darauf achten, die geöffnete Dose nicht zu lange aufzubewahren. Nach maximal 2 bis 3 Tagen im Kühlschrank die Reste also bitte lieber entsorgen.

Geräucherte Bratwurst in der Schwangerschaft

Wenn du während der Schwangerschaft Heißhunger auf geräucherte Bratwurst wie zum Beispiel Knacker hast, haben wir leider eine schlechte Nachricht. Denn beim Räuchern werden die Würstchen nur bei niedrigen Temperaturen erhitzt. Beim Kalträuchern sind es zum beispielsweise nur 15 bis 25 °C, beim Warmräuchern 30 bis 50 °C. Das reichet wiederum nicht aus, um Listerien und Erreger von Toxoplasmose abzutöten. Das heißt, es besteht ein (geringes) Risiko für dich und dein ungeborenes Baby. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, solltest du auf diese Art Bratwurst also lieber verzichten.

Rohe Bratwurst: Für Schwangere ein NoGo

Wie gesagt sind die meisten Bratwürste auch für werdende Mamas kein Problem. Eine Ausnahme ist jedoch rohe Bratwurst während der Schwangerschaft! Wenn du das Gefühl hast, dass ein Würstchen nicht ganz durchgebraten oder teilweise vielleicht sogar noch roh ist – bitte nicht essen! In diesem Fall kann es nämlich wirklich sein, dass das Fleisch Listerien oder Toxoplasmose-Erreger enthält. Eine Infektion bekommst du vielleicht nicht einmal mit, für dein Baby kann sie aber sehr gefährlich werden. Deshalb gilt: Bratwurst als Schwangere wirklich nur gut durchgegart essen.

Welche NoGos es für Schwangere in Sachen Nahrung sonst noch so gibt, erklärt übrigens unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest .

4. Und was ist mit kalter Bratwurst in der Schwangerschaft?

Ihr habt noch Reste vom Grillen? Du kannst bereits gebratene Bratwurst kalt essen. Achte bloß darauf, dass du sie im Kühlschrank aufbewahrst und nicht zu lange stehen lässt. Richtig durchgegart hält sie sich gekühlt bis zu 3 Tagen. Wegen Toxoplasmose oder Listerien brauchst du dir keine Sorgen machen, da die Wurst ja bereits gebraten ist und alle Bakterien dabei abgetötet wurden.

5. Was ist eigentlich Bratwurst und wie wird sie gegessen?

Die Bratwurst kommt aus Deutschland und wird in der Regel aus Schweinefleisch, seltener aus Rind- oder Kalbfleisch hergestellt. Es gibt viele Bratwurstsorten, von denen einige in bestimmten Regionen Deutschlands häufiger gegessen werden. Bratwürste sind ein deutscher Exportschlager und als das wohl bekannteste deutsche Fastfood auch im Ausland beliebt.

Die Rezepte für die Bratwurst variieren je nach Region und sogar Ort. Es gibt schätzungsweise über 40 verschiedene deutsche Bratwurstsorten, von denen viele der bekanntesten aus Franken (Nordbayern) und Thüringen stammen.

Die wohl bekanntesten Bratwürste sind:

  • Fränkische Bratwurst
  • Kulmbacher Bratwurst
  • Coburger Bratwurst
  • Nürnberger Rostbratwurst
  • Würzburger Bratwurst
  • Thüringer Rostbratwurst
  • Rote Wurst
  • Nordhessische Bratwurst
  • Wollwurst
  • Weisse Bratwurst

Bratwurst besteht überwiegend aus fettreichem Schweinefleisch. Als Gewürze werden häufig Pfeffer, Muskat, Kardamom und Ingwer beigemischt. Die Masse wird in den Dünndarm von Schweinen oder den Saitling von Schafen gepresst.

Bratwürste werden häufig mit Brötchen serviert und mit Senf gegessen. Im Restaurant findet man sie häufig mit Sauerkraut oder Kartoffelsalat.

 

Mehr Tipps zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ bekommst du hier >>>

Kennst du dich schon mit allen Lebensmitteln aus, die während der Schwangerschaft tatsächlich tabu sind? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest klärt dich darüber auf.

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Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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