Baby Fingernägel schneiden: 10 Tipps

Als meine Tochter auf die Welt kam, ist mir eine Sache direkt aufgefallen: Ihre Fingernägel waren extrem lang. Und schon nach kurzer Zeit hatte sie die ersten Kratzer im Gesicht. Aber wie soll man so einem kleinen Baby die Fingernägel schneiden? Und ab wann darf man das überhaupt? Wir haben 10 Tipps für dich zusammengestellt:

Ab wann du deinem Baby die Fingernägel schneiden darfst

Meine Tochter ist kein Einzelfall: Die meisten Babys haben direkt nach der Geburt schon relativ lange Fingernägel. Trotzdem solltest du sie erst einmal nicht schneiden, denn die Nägel sind noch sehr weich, und in der ersten Zeit kann man nur relativ schwierig erkennen, wo der Nagel aufhört und das Nagelbett anfängt. Das heißt, die Gefahr, dass du dein Baby beim Fingernägel schneiden verletzt, ist zu hoch. Denn durch Verletzungen der Nagelhaut kann es aus zu schmerzhaften Nagelbettentzündungen kommen.

Deshalb solltest du nach der Geburt mindestens vier, besser sechs Wochen warten, bis zu deinem Baby die Fingernägel zum ersten Mal schneidest. Dann sind die Nägel schon etwas härter geworden, und du kannst besser erkennen, wo du sie abschneiden musst. Da die Fingernägel bei Babys in diesem Alter noch relativ schnell wachsen, solltest du sie ab jetzt mindestens einmal, besser zweimal die Woche schneiden.

Wenn es soweit ist, und du deinem Baby die Fingernägel zum ersten Mal schneiden möchtest, helfen dir diese Tipps:

1. Baby Fingernägel: abbeißen statt schneiden

Auch wenn Babys noch relativ weiche Fingernägel haben: Kratzen können sie damit trotzdem. Und das tun die meisten Neugeborenen leider auch, denn besonders im Schlaf gehen die Hände häufig zum Gesicht. Deshalb kann es passieren, dass dein Schatz morgens plötzlich dicke Kratzer auf Wange, Nase oder Stirn hat. Und spätestens beim Stillen können die langen Fingernägel auch für uns Mamas unangenehm werden.

Meine Hebamme hat mir deshalb einen tollen Tipp gegeben, für die Zeit in der ich meinem Baby die Fingernägel noch nicht schneiden durfte: Du kannst sie stattdessen vorsichtig abbeißen. Das klingt vielleicht erst einmal etwas gewöhnungsbedürftig, macht aber wirklich Sinn. Denn man spürt genau, wo die Fingerkuppe anfängt und kann vorsichtig exakt den Teil des Fingernagels entfernen, der wirklich übersteht:

So lange die Fingernägel noch so weich sind, kannst du auch versuchen, sie vorsichtig abzuziehen, wenn sie eingerissen oder kantig sind. Aber Achtung: Unbedingt aufpassen, dass sie dadurch nicht komplett einreißen.

2. Spezielle Babyschere verwenden

Wenn es soweit ist, dass du deinem Baby die Fingernägel schneiden kannst, solltest du auf jeden Fall eine spezielle Babyschere verwenden. Im Gegensatz zu einer normalen Nagelschere hat sie eine abgerundete Spitze und kleinere Schneideflächen, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Wichtig: Bei Fingernägeln solltest du immer mit der gebogenen Seite nach unten, also zum Finger hin, schneiden.

3. Baby die Fingernägel schneiden: Am besten geht’s zu zweit

Babys haben einen ausgeprägten Greifreflex. Sobald etwas in die Nähe der Hand kommt, greifen die kleinen Finger beherzt zu. Und auch sonst gehört Stillliegen nicht gerade zu ihrer Lieblingsbeschäftigung. Deshalb ist es am besten, wenn ihr zu zweit versucht, eurem Baby die Fingernägel zu schneiden. Dann kann einer die kleine Hand gut festhalten, damit die Schere nicht abrutscht, während der andere vorsichtig die Fingernägel schneidet.

Alternativ kann es auch helfen, wenn die zweite Person das Baby ablenkt, zum Beispiel mit einer Spieluhr, einer Fingerpuppe oder zur Not auch kurz mit dem Handy. Alles ist erlaubt, was das Baby nicht zu schnellen und hektischen Bewegungen verleitet.

4. Der beste Zeitpunkt, um deinem Baby die Fingernägel zu schneiden

Die größten Chancen, deinem Baby die Fingernägel zu schneiden, hast du, während es schläft – oder abgelenkt ist. Beim Stillen funktioniert es häufig gut, weil dein Schatz sich dann ganz aufs Trinken konzentriert. In diesem Fall sollte allerdings jemand anderes zur Schere greifen, sonst könnte es etwas schwierig werden.

Wenn dein Baby wach ist, sollte es auf jeden Fall satt, ausgeschlafen und zufrieden sein. Wenn es gerade Hunger oder Bauchweh hat oder aus einem anderen Grund quengelig ist, lass die Schere lieber in der Schublade und versuche es an einem anderen Tag.

Besonders gut lassen sich die Fingernägel deines Babys schneiden, wenn es gerade gebadet hat. Dann sind sie nämlich noch einmal weicher und lassen sich einfacher kürzen. Dazu kommt, dass Babys nach dem Baden oft entspannt sind und nicht so zappelig.

5. Rund oder gerade – achte auf die Form der Fingernägel

Babys haben ihre Hände besonders oft im Gesicht. Sie nuckeln an den Fingern, reiben sich die Augen oder entdecken ihre kleine Nase. Und auch nachts, wenn sie die aufregenden Eindrücke des Tages verarbeiten, streichen sie häufig mit ihren Fingerchen durch das Gesicht. Zu lange oder nicht richtig geschnittene Fingernägel führen dazu, dass dein Baby sich selbst kratzt – und das kann manchmal ganz schön weh tun.

Deshalb solltest du die Fingernägel deines Babys immer kurz und rund schneiden. Wenn doch einmal Ecken oder Kanten entstehen, kannst du sie mit einer speziellen Babynagelfeile rund feilen. Nur bitte keine normale Nagelfeile benutzen, weil sie für die weichen Babynägel zu grob ist. An den Seiten ist es wichtig, dass du die Nägel nicht zu schräg schneidest, sondern sie möglichst gerade kürzt, damit sein nicht einwachsen.

Mutter schneidet Baby die Fingernaegel mit einem Nagelknipser

Ein Nagelknipser kann eine gute Alternative sein, um einem baby die Fingernägel zu schneiden.
Foto: Bigstock

6. Die richtige Technik, um deinem Baby die Fingernägel zu schneiden

Bei so kleinen Fingern kann es manchmal wirklich schwierig sein, den Fingernagel zu erwischen, vor allem, wenn dein Baby nicht stillhält. Am besten drückst du deshalb den Fingerballen etwas vom Fingernagel weg und schneidest dann sehr vorsichtig ein kleines Stück des Nagels ab. Es empfiehlt sich, immer nur so viel abzuschneiden, wie es wirklich notwendig ist, und das Ganze lieber ein paar Tage später zu wiederholen.

7. Versuche, die Fingernägel mit einem Nagelknipser zu kürzen

Falls es mit der Babynagelschere nicht klappt, weil dein Schatz zu sehr zappelt, oder du Angst hast, ihn zu verletzen, ist ein Nagelknipser eine gute Alternative. Er schiebt die Fingerkuppe automatisch etwas nach hinten und sorgt dadurch für eine geringere Verletzungsgefahr. Mein Mann schneidet die Fingernägel unserer Kinder damit heute noch am liebsten.

8. Baby frühzeitig ans Fingernägel Schneiden gewöhnen

Damit du deinem Baby entspannt die Fingernägel schneiden kannst, solltest du es möglichst frühzeitig daran gewöhnen – und ihm zeigen, dass es nichts ist, wovor es Angst haben muss. Deshalb ist es am besten, wenn du selbst entspannt an die Sache herangehst und nicht plötzlich mit der Schere auf deinen Schatz zustürmst.

Ein guter Tipp ist, das Schneiden der Fingernägel zum Teil eines Rituals zwischen euch zu machen. Vielleicht singst du deinem Baby vorher sein Lieblingslied vor, ihr schaut euch zusammen ein Buch an oder spielt etwas, das dein Schatz gern mag. Nach dem Nägelschneiden hat er dann auf jeden Fall eine kleine Belohnung verdient. So verbindet dein Baby das Fingernägel Schneiden mit etwas Schönem, das regelmäßig stattfindet, und kein Grund zur Beunruhigung ist.

9. Bei kleinen Verletzungen: ruhig bleiben

Bei aller Vorsicht: Kleine Verletzungen können leider passieren. In der Regel sind sie nicht weiter schlimm, auch wenn es etwas blutet, weil die Haut deines Babys noch sehr dünn ist. Es kann aber sein, dass dein Baby sich erschreckt, und jetzt (noch mehr) Angst vor dem Fingernägel Schneiden bekommt.

Deshalb ist es wichtig, dass du ruhig bleibst. Mache die kleine Wunde am besten etwas sauber und tupfe sie vorsichtig ab. Falls es nach einiger Zeit nicht aufhören sollte zu bluten, oder der Schnitt tiefer aussieht, solltest du zur Sicherheit trotzdem einmal zum Kinderarzt gehen.

10. Finger weg von Babysöckchen

Häufig liest man den Tipp, dem Baby kleine Söckchen über die Hände zu ziehen, damit es sich mit den langen Fingernägeln nicht kratzt. Auch wenn es logisch klingt: Bitte mach das nicht. Eine Socke oder ein Handschuh stören die wichtigen Sinneswahrnehmungen deines Babys. Es braucht seine Hände, um die Welt zu entdecken. Es nuckelt daran, fühlt und tastet, und auch beim Stillen ist der Kontakt zwischen Hand und Brust wichtig für deinen Schatz.

Wir hoffen, unsere Tipps haben die geholfen. Zum Schluss haben wir noch ein Video für dich, das erklärt, wie du deinem Baby am besten die Fingernägel schneiden kannst:

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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