Ab wann dürfen Kinder alleine ins Freibad? Früher als du denkst!

Es sind Sommerferien, die Sonne scheint und das Freibad ruft. Viele Familien nutzen das schöne Wetter und verbringen die Tage mit ganz viel Wasserspaß. Doch was ist, wenn du an einem herrlichen Sommertag arbeiten musst, dein Kind aber Ferien hat? Kam bei euch schon mal die Überlegung auf, dass dein Kind sich dann alleine mit Freunden im Freibad treffen kann? Das hängt vermutlich davon ab, wie alt dein Kind gerade ist.

Doch ab wann dürfen Kinder überhaupt alleine ins Freibad?

So schön wie eine Abkühlung im Wasser auch ist, Gewässer sind leider eine Gefahrenquelle. Die vielen traurigen Meldungen zu Kindern, die im Sommer ertrinken, beweisen es jedes Jahr aufs Neue. Auch wenn deine Kinder schon das Seepferdchen haben, bedeutet das nicht, dass sie schon sicher schwimmen können (mehr dazu HIER). Umso verwunderter waren wir über die Aussage von Eric Voss von der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen.

Kinder dürfen nämlich früher alleine ein Freibad besuchen, als wir bisher gedacht haben: „Rechtlich gesehen ist das möglich, wenn Kinder sieben Jahre alt sind.“ Laut Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) gelten Kinder ab dem siebten Geburtstag als beschränkt geschäftsfähig. Das bedeutet: „Sie können sich dann Sachen von ihrem Taschengeld kaufen, etwa ein Eis. Oder eben den Eintritt für das Freibad selbst bezahlen“, sagt Voss.

Gesetzliche Vorgabe mit Vorsicht zu genießen

Wie bitte? Ab sieben Jahren? Das kommt uns doch reichlich früh vor.
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Würdet ihr euer Kind mit sieben Jahren alleine ins Freibad lassen?x

Deswegen möchten wir an dieser Stelle noch mal deutlich sagen, dass die gesetzliche Vorgabe kein Startschuss sein sollte, um sein Kind bedenkenlos alleine ins Freibad zu schicken, sobald es das siebte Lebensjahr erreicht hat. Etwas zu dürfen und die Situation dann tatsächlich auch meistern zu können, sind schließlich zwei verschiedene Paar Schuhe.

Wie du herausfindest, ob dein Kind bereit ist, alleine ein Freibad zu besuchen

Das Wichtigste ist selbstverständlich, dass dein Kind sicher schwimmen kann. Wie gesagt: Nur weil dein Kind schon ein Schwimmabzeichen hat, heißt das nicht, dass es sicher schwimmt. „Das schätzen Eltern oft falsch ein“, sagt Martin Holzhause, Sprecher bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). „Denn dann kann sich ein Kind zwar etwas im Wasser bewegen und hat einige Grundfertigkeiten erlernt, muss aber noch weiter üben.“

Um alleine das Freibad zu besuchen, sollten Kinder mindestens ein Bronze-Abzeichen, auch Freischwimmer genannt, erreicht haben. Dafür muss man mindestens zwei Schwimmarten beherrschen und 15 Minuten am Stück schwimmen können. Außerdem sollte dein Kind tauchen und dabei die Augen offen halten können. „Dies ist wichtig, um sich auch im vollen Schwimmbad im Wasserbecken orientieren zu können“, erklärt Holzhause.

Gefahrenbewusstsein und individueller Charakter spielen eine große Rolle

Neben diesen grundsätzlichen Fähigkeiten spielt der Charakter und der individuelle Entwicklungsstand deines Kindes eine Rolle. Hält dein Kind sich an Regeln und ist zuverlässig? Wie verhält es sich, wenn ihr gemeinsam im Schwimmbad seid und es sich unbeobachtet fühlt? Das kann dir erste Hinweise geben, ob es bereit ist, ohne dich ins Freibad zu geben.

Außerdem sollte dein Kind das Freibad kennen, bevor es dort alleine hingehen darf. „Am besten sprechen Eltern mit ihren Kindern immer wieder über Regeln, Gefahren und richtiges Verhalten in bestimmten Situationen – etwa, wenn etwas passiert“, empfiehlt Holzhause.

Verratet uns gerne, ab wann eure Kinder alleine ins Freibad dürfen. Ich bin gespannt, eure Kommentare zu lesen!

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Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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Christine
Christine
9 Monate zuvor
Wie bitte? Ab sieben Jahren? Das kommt uns doch reichlich früh vor." Weiterlesen »

Ja, wenn es dann schon mindestens Bromze, eher Silber hat!