Krabbeln: Ab wann krabbeln Babys?

Endlich! Wenn das Baby anfängt zu Krabbeln ist die Freude groß! Denn Krabbeln gilt als bedeutender Meilenstein in der kindlichen Entwicklung. Wir verraten dir alle wichtigen Fakten dazu:

1. Ab wann krabbeln Babys?

Zwischen dem sechsten und neunten Lebensmonat beginnen Babys langsam, körperlich aktiv zu werden. Das bedeutet, dass bei ihnen die sogenannte Lokomotion einsetzt. Der Gleichgewichtssinn wird nun ebenso trainiert wie die motorischen Fähigkeiten im Allgemeinen. Damit sich ein Kleinkind überhaupt auf Knien und Händen fortbewegen kann, benötigt es eine stabile Rücken- und Nackenmuskulatur. Diese Voraussetzung ist oftmals bereits nach dem fünften Lebensmonat gegeben, sobald sich das Baby ohne fremde Hilfe drehen kann. Sobald das Kleinkind seinen Kopf selbstständig heben und senken kann, ist es auch dazu fähig, Krabbeln zu lernen. Bei den ersten Versuchen fällt es den meisten Babys aber noch schwer, Knie und Hände zugunsten des Gleichgewichts optimal auszubalancieren.

2. Warum ist das Krabbeln für ein Baby wichtig?

Das Krabbeln nützt deinem Kleinkind, da es den ersten Schritt zu einer selbstständigen Fortbewegungsweise markiert. Da die rechte, als auch die linke Gehirnhälfte beim Krabbeln aktiv sind, erfordert die Tätigkeit enorme Konzentration. Gleichzeitig stärkt diese körperliche Übung, die noch nicht vollständig ausgebildeten Muskeln.

Wichtig: Krabbeln ist kein notwendiges Entwicklungsstadium

In der Theorie lesen sich diese Krabbelversuche gut. Aber: Du wirst überrascht sein, dass manche Kleinkinder nie richtig krabbeln lernen. Denn in der Natur ist das kindliche Krabbeln keine eigene, zwingend notwendige Entwicklungsstufe. Vielmehr „überspringen“ manche Kinder das Krabbeln und laufen einfach drauflos. 

3. Wie du dein Baby beim Krabbeln unterstützen kannst

Du kannst dein Baby auf verschiedenen Wegen zum Krabbeln animieren und es bei diesem Entwicklungsschritt unterstützen.

Anreiz geben:

Gib deinem Baby einen Anreiz in Form eines niedlichen Gegenstandes. Dieser „Lockvogel“ sollte in Sicht-, aber nicht in Greifweite des Kindes positioniert sein. Dies ermuntert dein Baby automatisch dazu, sich auf allen vieren dem Spielzeug zu nähern.

Bauchlage:

Du hilfst deinem Baby außerdem, indem du es mehrmals wöchentlich in Bauchlage positionierst. Du wirst sehen, dass es irgendwann von allein beginnt, sich zu drehen und zu wenden.

Spezielle Krabbelhilfen:

Falls du möchtest, kannst du Krabbelhilfen wie beispielsweise Kuscheltiere mit angebrachtem Monitor benutzen, die dein Baby beim Krabbeln unterstützen.

Sei eine Hilfe:

Falls dein Kind bereits unsicher selbstständig krabbelt, hilft dabei! Du kannst die Fersen deines Lieblings sanft umfassen, sodass es deinem Baby leichter gelingt, die Füße zum Krabbeln nach vorn zu bewegen. Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn der Nachwuchs zu Beginn rückwärts krabbelt.

Lustiger Hindernisparcour:

Sobald dein Liebling schon etwas geübter krabbelt, kannst du eine Art Hindernisparcours zusammenstellen. Gestapelte Kissen oder aufgerollte Decken erhöhen den Schwierigkeitsgrad, bereiten deinem Schatz aber eine Menge Spaß. Selbstverständlich solltest du dennoch in der Nähe sein, um im Ernstfall das Kind festzuhalten.

4. Wie lässt sich das Haus krabbelsicher machen?

Sobald dein Baby zu krabbeln beginnt, solltest du um dessen Sicherheit bemüht sein, sprich: das Haus krabbelsicher gestalten. Beachte die nachfolgenden Aspekte, damit dein kleiner Liebling seine ersten Erkundungstouren unbeschadet übersteht.

  • Babys bereitet es großen Spaß, unebene Flächen oder auch Treppen zu erkunden. Diese solltest du genau im Auge behalten oder ggf. absichern, bis dein Kind eigenständig Treppen hochklettern kann.
  • Achte auf die Beschaffenheit deiner Böden. Zwar kann dein Kleinkind auf glatten Böden gut krabbeln, trägt aber oftmals wunde Knie davon. Dies kannst du verhindern, indem du entweder eine kindgerechte Krabbeldecke auslegst oder spezielle Knieschoner besorgst.
  • Steckdosen und andere potenziell gefährliche Stellen im Haushalt solltest du kindersicher abdecken.
  • Alle gefährlichen Gegenstände, einschließlich chemischer Substanzen, gehören außer Reichweite deines Kleinkindes sicher verwahrt.

5. Was ist zu tun, wenn das eigene Kind überhaupt nicht krabbelt?

Zunächst ist dies kein Grund, um beunruhigt zu sein. Du solltest erst aktiv werden, wenn dein Kind ausschließlich rückwärts krabbelt. Grund zur Sorge ist auch dann gegeben, wenn dein Kind bis zu seinem 12. Lebensmonat überhaupt kein Interesse für motorische Bewegungen aller Art zeigt oder sich nicht koordiniert bewegt. Es kann aber auch sein, dass dein Baby das Krabbeln schlichtweg später als andere erlernt. Etwa, weil es als Frühchen auf die Welt kam oder im Sommer geboren wurde.

Ja, du hast richtig gehört: Einer Studie zufolge beeinflusst der Geburtsmonat deines Kindes, ab welchem Zeitpunkt es zu krabbeln beginnt. Im Rahmen der Studie beobachteten die Forscher insgesamt 47 im Sommer oder Winter geborene Kinder. Sie fanden heraus, dass die Wintergeborenen bereits im Sommer zu krabbeln lernten, während die Sommer-Babys länger brauchten. Einen Grund vermuteten die Wissenschaftler in den sommerlich dünnen Kleidungsschichten, welche das Krabbeln erleichtern würden.  Auch das Gewicht deines Lieblings kann sich auf den Krabbelbeginn auswirken. Glaubt man einer von der University of North Carolina veröffentlichten Studie, krabbeln leichtgewichtige Kinder früher als normal- oder schwergewichtige.

Falls dein Kind eine körperliche oder geistige Beeinträchtigung hat, kann es ebenfalls später als andere Kleinkinder mit dem Krabbeln beginnen. Dies ist etwa bei Kindern mit Down-Syndrom der Fall. Bei ihnen können bis zu 15 Monate vergehen, ehe sie erstmals selbstständig krabbeln.

6. Krabbelphase übersprungen – was nun?

Selten kommt es vor, dass Kleinkinder die Krabbelphase überspringen und direkt zu laufen beginnen. Bei schätzungsweise 13 Prozent aller Kleinkinder ist dies zu beobachten. Das muss nicht grundsätzlich zu einem Problem werden. Du solltest allerdings den zuständigen Kinderarzt informieren, wenn dein Kind anstelle zu krabbeln direkt auf zwei Beinen läuft. Eventuell schlägt der Arzt vor, mit einem Physiotherapeuten zusammenzuarbeiten. Dieser kann dazu beitragen, dein Kind entsprechend zu fördern.

7. Was du sonst noch über das Krabbeln wissen solltest

Das Krabbeln fordert deinem kleinen Kind einiges ab. Infolgedessen verzeichnet dein Kind eine gesteigerte Erregung. Es kann also sein, dass es nachts öfter aufwacht oder allgemein unruhiger wird. Du kannst aber beruhigt sein, da es sich hierbei um eine vorübergehende Phase handelt. Nach spätestens drei Monaten haben die meisten Kleinkinder diese Phase überstanden.

8. Fazit zum Krabbeln lernen

Du kannst glücklich sein, sobald dein Schatz seine ersten Versuche startet! Dies ist ein Zeichen dafür, dass beide Körper- und Gehirnhälften perfekt zusammenarbeiten. Nach dieser sogenannten bilateralen Integration ist dein Sprössling nicht weit davon entfernt, eigenständig ohne fremde Hilfe auf zwei Beinen durchs Leben zu laufen. Lass dich auch von zeitweisen Rückschlägen nicht entmutigen. Hat dein Kind einmal zu krabbeln begonnen, ergibt sich der Rest meist von allein.

Wir wünschen den neugierigen Weltentdeckern viel Freude bei ihren ersten Krabbelversuchen!

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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