15 Tipps, wie du die Bindung zu deinem Baby stärken kannst

Das erste Babyjahr ist so aufregend und jede Mama erlebt es auf ihr ganz eigene Weise. Das größte Geschenk, das wir aber alle unseren Babys machen können, ist für sie da zu sein, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken und eine starke Bindung zu ihnen aufzubauen.

Bindungen im Babyalter prägen für das ganze Leben

Studien zeigen nämlich, dass Babys, die von Geburt an sichere Bindungen erfahren durften, im späteren Leben zum Beispiel auch stabilere Paarbeziehungen führen und besser im Umgang mit Konflikten sind. Außerdem kann emotionale Sicherheit auch chronischem Stress beim Baby vorbeugen, der schlimmstenfalls zu körperlichen Beschwerden wie Schlafproblemen, Übergewicht oder Verdauungsstörungen führen kann.

Wenn du also von Anfang an eine Beziehung zu deinem Baby aufbaust und diese stärkst, kannst du damit einen wichtigen Grundstein für alle weiteren Beziehungen im Leben deines Kindes legen. Natürlich gibt es dafür keine 1:1-Anleitung, die einzige Regel lautet „Folge deinem Instinkt.“ Das Wichtigste ist, dass du dein Baby beobachtest, wahrnimmst und sanft auf es reagierst. Und für den Rest helfen dir vielleicht unsere Anregungen weiter.

Hier kommen 15 Tipps, wie du eure Bindung fördern kannst:

Du wirst überrascht sein, was für eine große Wirkung schon die kleinsten Dinge und Momente haben können. Setz dich aber nicht unter Druck, wenn du nicht von Anfang an eine starke Verbindung zu deinem Baby spürst. Das ist völlig normal, ihr müsst euch schließlich erst kennenlernen. Ihr werdet mit der Zeit euren eigenen Weg und eure ganz eigene Art der Bindung finden! 

0 bis 3 Monate:

  • Kuscheln & Körperkontakt ohne Ende: Ein super Trick von Mutter Natur, der dir und deinem Baby „automatisch“ hilft, eine einzigartige Verbindung aufzubauen: Oxytocin. Das Bindungs- oder auch sogenannte Kuschelhormon wird sowohl bei dir als auch bei deinem Baby ausgeschüttet, wenn ihr einander riecht, kuschelt oder auch beim Stillen oder im Tragetuch. Das Hormon sorgt dafür, dass ihr euch entspannt und löst bei dir ein starkes Gefühl der Fürsorge aus.
  • Behalte Augenkontakt: Es ist kein Zufall, dass dein Baby zu Beginn am besten aus einem Abstand von etwa 8-12 Zentimetern sehen kann. Das ist nämlich genau die Entfernung, die zwischen deinem und seinem Gesicht liegt, wenn du es im Arm hältst. Halte Augenkontakt während du dein Baby stillst oder fütterst, so weiß es, dass es deine ungeteilte Aufmerksamkeit hat.
  • Tröste dein Baby, egal wann: Auch wenn vor allem ältere Generationen gerne etwas anderes behaupten, ist es unmöglich, dass du dein Baby zu sehr „verwöhnst“. Nimm es in den Arm, wenn es weint, lass es auf keinen Fall schreien und gib ihm die Sicherheit deiner Anwesenheit. Es gibt kein zu viel an Liebe und Aufmerksamkeit für ein neugeborenes Baby. Trost und Geborgenheit ist vielmehr ein Grundbedürfnis deines Babys, das du immer erfüllen solltest.
  • Sprich mit deinem Baby: Auch wenn es dich noch nicht versteht, erkennt dein Baby deine vertraute Stimme und lässt sich durch sie beruhigen. Schon ab 2 Monaten können Babys außerdem erkennen, wenn du anders auf es reagierst als üblich. Du weißt nicht so richtig, was du deinem Baby erzählen sollst? Der Inhalt ist erstmal egal, deine Stimme zählt. Erzähle ihm zum Beispiel, was du siehst, wenn ihr spazieren geht oder beschreibe einfach nur, was du machst, wenn du es wickelst.
  • Lerne die Zeichen deines Babys zu deuten: Am Anfang müsst ihr euch erst einmal kennenlernen, klar. Versuche aber von Beginn an, aufmerksam zu beobachten, wann dein Baby z.B. unruhig oder besonders still ist. So kannst du schnell lernen, wann dein Baby Hunger hat oder wann es müde ist. Je besser du auf dein Kind reagieren kannst, desto mehr gibst du ihm das Gefühl, dich um es zu kümmern.
  • Sei natürlich: Verstell dich nicht und kommuniziere nur so mit deinem Baby, wie es dir natürlich über die Lippen kommt. Du musst auch nicht jedes Mal überschwänglich lachen, wenn du dein Baby anschaust. Babys merken nämlich, wenn wir nur so tun und verlieren dann eher das Interesse an einer gestellten Interaktion.
  • Führe ein Babytagebuch: Das erste Bad, euer erster Urlaub und später die ersten Schritte – ganz besondere Momente, die du schriftlich oder in Fotos festhalten kannst. Auch eure gemeinsamen Erlebnisse und Erinnerungen verbinden euch und so kannst du sie immer wieder erleben. Und wenn dein Kind groß ist, könnt ihr gemeinsam darin blättern.

4 bis 8 Monate:

  • Gib deinem Baby Sicherheit: Dein Baby beginnt nun langsam seine Umgebung zu entdecken. Je sicherer es sich dabei fühlt, desto eher wird dein Baby anfangen, Gegenstände zu erkunden – ein wichtiger Schritt für seine Entwicklung. Tröste dein Baby, wann immer es weint oder sich erschrickt. So lernt es, dass es sich auf dich verlassen kann, egal was „die neue Welt“ für es bereithält.
  • Verwöhn dein Baby mit einer Massage: Eine kleine Oxytocinbombe für dein Baby und eine Mini-Auszeit für dich – Mit sanften Streicheleinheiten bist du nicht nur ganz nah bei deinem Baby, sondern kannst gleichzeitig sogar noch Bauchweh lindern.
  • Binde dein Baby in deinen Alltag mit ein: Natürlich musst du dich auch um andere Dinge kümmern und kannst deinem Baby nicht den ganzen Tag ungeteilte Aufmerksamkeit zukommen lassen. Versuche trotzdem, es in deine Tätigkeiten einzubinden, indem du zum Beispiel beim Wäsche falten nebenbei Kuckuck spielst. Auch wenn dein Baby anfängt sich selbst mit Spielzeug zu beschäftigen, sprich mit ihm und zeig ihm mit Worten, dass du da bist.
  • Spielt Fingerspiele: Mamas fröhliche Stimme und ganz viel Berührung. Babys lieben diese Art von Interaktion und gleichzeitig können sie dabei noch ganz viel lernen.
  • Lies deinem Baby vor: Es gibt eigentlich kein „zu früh“, wenn es ums Vorlesen geht. Die Kleinen genießen nicht nur die vertrauten Stimmen von Mama und Papa, sondern auch auf die Sprachentwicklung hat regelmäßiges Vorlesen einen riesigen Einfluss. 

9 bis 12 Monate:

  • Gib deinem Baby verlässliche Angaben: Im Alter von etwa 9 Monaten entwickeln viele Babys Trennungsängste, wenn sie lernen, sich zu erinnern. Schummel dein Kind also nicht an, wenn es darum geht, dass du für eine gewisse Zeit weg musst. Sei ehrlich und sag zum Beispiel nicht, dass du in einer Minute wieder da bist, wenn du das Versprechen nicht hältst. Denn auch in dem Alter können Babys schon Muster erkennen sowie lernen und vertrauen, dass du wieder kommst. Viel schlimmer ist es, wenn Babys nicht vorhersagen können, ob und wann ihre Bezugsperson wieder kommt.
  • Versuche deinen Smartphonekonsum einzuschränken: Klar, ein Großteil der Alltagsorganisation läuft heute über das Handy. Versuche dennoch im Beisein deines Babys so gut es geht, darauf zu verzichten. Denn für egal wie multitaskingfähig wir uns halten, auch ein Baby merkt schon, wenn wir nicht zu 100% da sind und fühlt sich zurückgewiesen.
  • Macht gemeinsam Faxen vor dem Spiegel: Babys lieben Gesichter und finden es spannend, sich selbst im Spiegel zu sehen und ihr eigenes Aussehen zu untersuchen. Was hat dein kleiner Schatz von dir? Und was vom Papa?

Eine wichtiger Hinweis noch zum Schluss:

Wir neigen dazu, uns viel zu sehr unter Druck zu setzen, dass die Wohnung super aussieht, frisch gekochtes auf dem Tisch steht und der Keller aufgeräumt sein muss. Aber wie du jetzt bestens wissen solltest, sind das alles keine Dinge, die für dein Baby wichtig sind.

Nimm dir also die Zeit einfach mit deinem Baby da zu sitzen und „nichts“ zu tun und übe dich in Gelassenheit. Die Zeit für Haushalt & Co kommt noch früh genug wieder 😉 Und vielleicht entwickelt ihr so über die Zeit ja auch lustige, nur für euch bestimmte Bondingrituale – auch wenn dein Kind größer wird.

Oder habt ihr vielleicht schon ein Ritual, das nur dir und deinem Kind gehört? Erzähl uns von deinen Erfahrungen!
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Jana Krest
Obwohl ich ein absolutes Landkind aus der Eifel bin, lebe ich schon seit einigen Jahren glücklich in Hamburg. Hier habe ich nach meinem Bachelor in Medien- und Kommunikationswissenschaften und Soziologie auch noch meinen Master in Journalistik und Kommunikationswissenschaften gemacht. Während meines Studiums kümmerte ich mich frühmorgens, wenn die meisten noch schliefen, bei der Deutschen Presse-Agentur darum, dass die nächtlichen Ereignisse aus ganz Norddeutschland in die Nachrichten kamen. Und ich hatte jahrelang noch den für mich besten Nebenjob der Welt: Die süßen Kinder von anderen betreuen. Nachdem ich Echte Mamas zunächst als Praktikantin kennenlernen durfte, schreibe ich nun als Redakteurin über alles, was Mamas beschäftigt: Von praktischen Ratgeber-Texten über aktuelle Trends bis hin zu wichtigen Recht- und Finanzthemen.

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