Zwei Frauen und ihr Weg zum Glück: „Liebe ist stärker als alles andere.”

„Meine Frau und ich haben uns im Januar 2015 durch einen Zufall in einer Facebook-Lesbengruppe kennengelernt. Sie hatte mir eine Freundschaftsanfrage geschickt und ich habe sie angenommen. Zu dem Zeitpunkt bestand aber kein Interesse an Irgendjemandem.

Eines Abends hatte ich mir dann Essen beim Chinesen bestellt und habe dann ewig darauf warten müssen. Meinem Frust habe ich mit einem Post auf meiner Seite Luft gemacht. Den kommentierte sie dann mit dem Satz: ‚Ich hätte es dir definitiv schneller gekocht!‘ So hat sich das dann ergeben, dass wir von da an jeden Tag zwischen acht und neun Stunden telefoniert und geschrieben haben.

Am 22.01.2015 sind wir dann zusammengekommen, ohne uns vorher Live gesehen zu haben.

Das holten wir dann aber am nächsten Wochenende nach. Als ich bei ihr ankam, habe ich vorher noch Blumen an einer Tankstelle besorgt. Die klatschte ich ihr dann auf das Heck meines damaligen Peugeot 207 CC Cabrio und meinte nur: ‚Ich hab‘ dir Blumen mitgebracht!‘ Da sie mir die Blumen nicht um die Ohren gehauen, sondern gelächelt hat, wusste ich in dem Moment, die Frau heirate ich! ?

Die nächsten fünf Monate haben wir uns nur am Wochenende gesehen, da sie aus Bayern kam und ich aus Baden-Württemberg. Im Juli 2015 ist sie dann mit ihrer vierjährigen Tochter zu mir nach BaWü gezogen, wo wir eine gemeinsame Wohnung gefunden haben und sie sehr schnell Arbeit bekommen hat. Im Mai 2016 heirateten wir zum ersten Mal, indem wir eine eingetragene Lebenspartnerschaft schlossen.

Da entstand dann langsam der Wunsch nach einem gemeinsamen Baby.

Wir waren uns einig, dass meine Frau das Baby bekommen wird, ich bin nicht der Typ dafür. So starteten wir Ende 2016 den ersten Versuch mit einem Spender per Bechermethode. Meine Frau wurde schwanger, aber leider erlitt sie eine Fehlgeburt und wir waren am Boden zerstört.

Die Zeit danach haben wir gemeistert, indem wir viel darüber gesprochen haben. So haben wir noch mal Mut gefasst, es ein zweites Mal zu versuchen. Denn für uns beide war klar, dass wir nicht aufgeben möchten.

2017 kam dann die ‚Ehe für alle‘, sodass wir noch einmal heirateten und unsere Liebe feierten, bevor wir uns an den zweiten Versuch wagten.

Ende 2017 war es dann so weit, wir wechselten den Spender und führten wieder eine Heiminsemination durch – am gleichen Tag, genau ein Jahr nach dem ersten Versuch. Dieses Mal war das Glück auf unserer Seite und unsere gesunde Tochter kam im August 2018 zur Welt.

Die erste Zeit als unsere Zwergin da war, war sehr anstrengend, da sie nicht wirklich schlafen wollte. Bis heute, mit fast drei Jahren, wird sie einmal in der Nacht wach und möchte ihre Flasche. Wir können nur allen Eltern raten, sich die zu erledigenden Dinge aufzuteilen, damit jeder seine Ruhephase findet. Das hat uns sehr geholfen und als Eltern und Eheleute zusammengeschweißt.

Man sagt ja ‚in guten wie in schlechten Zeiten‘.

Mittlerweile sind wir bereit für ein zweites gemeinsames Baby. Für unseren dritten Versuch haben wir wieder auf den gleichen Spender vertraut, wie bei unserer gemeinsamen Tochter. Wir nutzten wieder die Bechermethode und es klappte sofort. Nun sind wir mit unserem zweiten gemeinsamen Wunder schwanger und überglücklich. Liebe ist stärker als alles andere.”


Vielen Dank, liebe Nadine, dass Du Deine Geschichte mit uns geteilt hast. Wir wünschen Dir und Deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!

WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
Hast Du etwas Ähnliches erlebt oder eine ganz andere Geschichte, die Du mit uns und vielen anderen Mamas teilen magst? Dann melde Dich gern! Ganz egal, ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Mamaleben, besonders schön, ergreifend, traurig, spannend oder ermutigend – ich freue mich auf Deine Nachricht an [email protected]

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

Alle Artikel

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen