XS-Kleidchen „als Ansporn“: Stiefmutter macht Teenagerin fieses Geschenk

Wir können uns nicht immer mit allen Menschen gut verstehen. Das gilt leider auch für die eigene Familie – jeder kennt doch die eine schwierige Schwiegermutter oder den verschrobenen Onkel, mit dem man nichts zu tun haben möchte.

Aber wie verhält man sich richtig, wenn eine Person aus dem direkten Umfeld richtig toxisch ist?

In so einer Konstellation hat sich eine 19-Jährige wiedergefunden, die sich im Netz Hilfe sucht. Sie fühlt sich von der Freundin ihres Vaters unter Druck gesetzt und kritisiert. Ein fieses Geschenk brachte das Fass dann zum Überlaufen.

Als das Mädchen das zum Ausdruck bringt, wendet sich auch der Vater gegen sie. Er kann das Verhalten seiner Tochter nicht nachvollziehen und er und seine Freundin erwarten nun eine Entschuldigung.

Was war vorgefallen?

Die 19-Jährige schreibt auf Reddit, dass sich die Freundin des Vaters selbst als „ehrlich” beschreiben würde, aber in Wirklichkeit nur gemein sei. „Sie ist eine Person, mit der es schwierig werden kann, weil sie uns meistens für unsere Figur kritisiert”, erklärt das Mädchen.

Für dieses unfaire Verhalten der neuen Stiefmama gibt es aber offenbar auch eine Erklärung: „Sie war selbst früher sehr dick und wurde deswegen gemobbt.” Daraufhin habe sie ihr Leben offenbar radikal geändert und viele Kilos verloren. Die Freundin des Vaters selbst nennt ihren neuen Lifestyle zwar gesund, aber nach den Schilderungen der 19-Jährigen ist er alles andere als das.

Freundin des Vaters attackiert das Mädchen immer wieder

„Sie geht sechsmal die Woche ins Fitnessstudio und isst kaum etwas. Sie war auch schon bei einigen Ernährungsspezialisten, aber sie kommt von denen immer super wütend zurück, weil ihr alle sagen, dass sie mehr essen sollte.” Der Teenager kommt deswegen zu dem Schluss, dass die Freundin ihres Vaters an „unrealistischen Schönheitsidealen” festhält.

Laut der 19-Jährigen sei sie eine wunderschöne Frau, auch schon vor dem Gewichtsverlust. Nur leider hätte diese Radikal-Diät den Charakter der Frau stark beeinträchtig. Und hier beginnen offenbar die Probleme: Die Freundin des Vaters scheint ihren eigenen emotionalen Ballast auf die 19-Jährige zu projizieren und attackiert diese immer wieder.

„Sie denkt, dass alle dicken Menschen ein trauriges Leben haben.”

„Sie hasst Leute, die dick sind oder keinen Sport machen oder sich keine Gedanken, über ihre Fettpölsterchen machen. Tatsächlich denkt sie, dass alle dicke Menschen ein trauriges Leben haben und dass alle, die nicht ins Fitnessstudio gehen, unglücklich mit sich sind.” Und diese Haltung bringt reichlich Konfliktpotential in die Familie des Vaters. Denn wie das Mädchen selbst erkennt, gehört sie nicht zu den Menschen, die die Freundin schätzt.

„Ich bin kein sportlicher Typ, ich treibe keinen Sport und ich habe auch nicht das Bedürfnis, jede Kalorie, die ich esse, direkt wieder zu verbrennen. Ich bin also nicht unbedingt dünn, habe aber eine durchschnittliche Figur, ein gesundes Gewicht.” Damit kann sich ihre Stiefmutter aber offenbar nicht zufrieden geben.

Ein Kleid lässt die Situation eskalieren

Immer, wenn sie auf die 19-Jährige treffe, würden unterschwellige oder sogar ganz direkte Beleidigungen fallen: „Wenn du dünnere Arme hättest, wärst du attraktiver” oder „Du solltest mal über eine Brustverkleinerung nachdenken und dir dafür etwas Fett am Hintern entfernen lassen”, seien nur einige der vielen fiesen Äußerungen.

Doch erst das Geburtsgeschenk der Freundin des Vaters hatte den schwelenden Konflikt eskalieren lassen. Was war es denn nun? „Am Samstag bin ich 19 geworden und mein Vater und sie kamen etwas früher, um mir mein Geschenk zu geben. Sie hat mir ein Kleid in einer extrem kleinen Größe gekauft.

„Es gibt keinen Grund, heute Kuchen zu essen!”

Die Freundin des Vaters hätte ihr „Geschenk” dann noch mit den Worten versehen: „Ich habe es extra eine Größe kleiner gekauft, damit du dich motivieren kannst, etwas Gewicht zu verlieren. Also, es gibt keinen Grund, heute Kuchen zu essen, haha.” Verständlicherweise fand das Geburtstagskind das ziemlich verletzend. Es sei offensichtlich, dass sie Größe L trage, das Kleid hatte Größe XS.

Die 19-Jährige habe daraufhin einfach gelächelt, sich für das Geschenk bedankt, aber ihr klar gesagt, dass sie dieses Geschenk nicht möchte. „Ich habe mich von ihr unter Druck gesetzt gefühlt und ich hatte nicht das Gefühl, dass es wirklich nett gemeint war. Ich bin zufrieden mit meinem Körper und es ist mir egal, ob ich in ihren Augen fett oder dünn bin.”

Vater findet seine Tochter „undankbar”

Mit dieser Reaktion konnte die Freundin des Vaters aber offenbar gar nicht umgehen. „Sie war geschockt und ging sofort zurück zum Auto, wo sie dann auf meinen Vater wartete.” Später am Abend hätte ihr Vater dann angerufen: „Er sagte mir, dass ich undankbar sei und dass sie nur nett sein wollte. Ich entgegnete, dass sie nicht versuche nett zu sein, sondern einfach keine Menschen ertragen könne, die anders als sie sind.”

Nun möchte die 19-Jährige aber von den Reddit-Usern wissen, wie sie die Situation einschätzen und bekommt zum Glück ganz viel Lob und Bestätigung: „Ihr Kommentar, dass du keinen Kuchen essen solltest, ist Bodyshaming! Schade, dass dein Vater das nicht sieht!”

Reddit-Community feiert die 19-Jährige

Ein anderer schreibt: „Du hast diese Situation so gut gemeistert. Ich bin stolz auf dich. Diese Frau ist offenbar gesteuert von einer Essstörung und mit diesem kranken Blick fügt sie dir Schaden zu. Es ist nicht dein Job, das passiv-aggressive Verhalten einer erwachsenen Frau hinzunehmen, nur weil sie eine gestörte Körperwahrnehmung hat.”

Und ein anderer ergänzt: „Wow, deine Reaktion ist deutlich erwachsener und angemessener als meine es gewesen wäre und ich bin dreimal so alt wie du. Bitte bleibe so toll!”

Eine Essstörung ist eine tückische Krankheit, die auch die Wahrnehmung verzerrt. Das Beispiel der 19-Jährigen und ihrer Stiefmama zeigt, dass nicht nur die Betroffenen selbst darunter leiden, sondern häufig leider auch alle in ihrer Umgebung.

Wir wünschen der Familie alles Gute und hoffen, dass die Freundin des Vaters Heilung findet!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg. Am liebsten erkunde ich mit ihm die vielen grünen Ecken der Stadt. Auch wenn ich selbst keine Mama bin, gehören Babys und Kinder zu meinem Leben dazu. Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert und ich komme als „Tante Lena“ zum Einsatz. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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