Wurde Shalomah (11) in eine Sekte verschleppt? Polizei bittet um Mithilfe!

Die elfjährige Shalomah Henningfeld aus Holzheim-Eppisburg in Bayern ist seit Samstag spurlos verschwunden. Zuletzt wurde sie gesehen, als sie gegen 15 Uhr zum Joggen aufbrach. Die Polizei suchte schon am Sonntag mit rund 100 Einsatzkräften intensiv nach dem Mädchen. Nun bittet sie die Bevölkerung um Mithilfe.

„Nach einer Ausreißer-Geschichte sieht das nicht aus”

Shalomah lebt in einer Pflegefamilie, zu der sie aber nach ihrer Joggingrunde nicht mehr zurückkehrte. Die Polizei konzentrierte sich deswegen bei der Suche besonders auf bekannte Laufstrecken, leider ohne Erfolg. Bei der Suche wird die Polizei inzwischen der Feuerwehr und der Rettungshundestaffel unterstützt. Auch ein Hubschrauber ist im Einsatz.

Wie der Bayerische Rundfunkt schreibt, hätte die Polizei nicht den Eindruck, dass die Elfjährige abgehauen sei: „Nach einer Ausreißer-Geschichte sieht das nicht aus”, wird Polizeioberkommissar Markus Trieb zitiert.

Leibliche Eltern leben bei der Sekte 12 Stämme

Stattdessen hält die Polizei es für möglich, dass die Eltern des Mädchens hinter dem Verschwinden stecken. Denn diese gehören nach Informationen des Bayerischen Rundfunks der Sekte 12 Stämme an. Diese Glaubensgemeinschaft gilt als fundamental christlich, sie trat in den Medien immer wieder wegen nachweislicher Kindesmisshandlungen in Erscheinung.

Shalomah lebt zwar seit acht Jahren in der Pflegefamilie, sie hat aber Kontakt zu ihren leiblichen Eltern. Laut ihres Pflegevaters hätten ihre Eltern sie Ende September zuletzt besucht, am 3. Oktober habe sie noch mit ihnen telefoniert. Deswegen kann der Pflegevater sich vorstellen, dass die Elfjährige von ihren Eltern beim Joggen abgepasst und entführt wurde.

E-Mail sorgt möglicherweise für neue Erkenntnisse

Die leiblichen Eltern leben mit zwei Geschwistern des Mädchens bei der Sekte 12 Stämme in Tschechien. Aufgrund einer anderen Gesetzeslage in Tschechien wird die umstrittene Glaubensgemeinschaft dort nicht juristisch belangt.

Inzwischen hat sich laut eines Berichts der Bild auch die Sekte zu Wort gemeldet. Angeblich liegt der Polizei eine Mail vor, in der ein Mitglied bestätigt, dass das Mädchen sich bei seinen Eltern befindet. Es soll sogar noch eine zweite E-Mail von den leiblichen Eltern geben. Inhalt der Schreiben sei, dass die Pflegeeltern sich keine Sorgen machen sollten. Shalomah gehe es gut.

Unfall oder Straftat nicht ausgeschlossen

Zum jetzigen Zeitpunkt werden aber ein Unfall oder eine Straftat als Grund für das plötzliche Verschwinden noch nicht ausgeschlossen. „Sollte sich bestätigen, dass die leiblichen Eltern das Mädchen tatsächlich mitgenommen haben, dann handelt es sich um eine Kindesentziehung. Die Hinweise verdichten sich”, wird ein Sprecher der Polizei von der Bild zitiert. Weiter sagt er: „Wir verlieren aber auch jegliche andere Möglichkeiten nicht aus den Augen.“

Hinweise bitte an die Polizei Dillingen

Als Shalomah bei ihren Pflegeeltern zum Joggen aufbrach, trug sie eine schwarze Adidas Laufhose, pink-rosa Nike Schuhe und ein weinrotes Sport-Top mit Spaghettiträgern. Hinweise jeglicher Art nimmt die Polizeiinspektion Dillingen unter Tel. 09071/56-0 entgegen.

Es kommt immer mal wieder vor, dass die Polizei eine Fahndung öffentlich macht. So wie zuletzt bei der achtjährigen Julia, die beim Wandern mit ihrer Familie verschwand. Das Mädchen ist inzwischen zum Glück wieder da. Hoffen wir, dass auch Shalomah schnell gefunden wird!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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