Wir ahnten es bereits: Männer verursachen mehr Hausarbeit ?

Socken, die neben dem Sofa darauf warten, dass jemand sie in den Wäschekorb wirft. Boxershorts, die neben dem Wäschekorb warten, dass sie jemand hineinwirft…. Leere Joghurtbecher, die auf der Arbeitsfläche stehen – 30 Zentimeter darunter steht der Mülleimer. Geschirr, das auf der Spülmaschine steht, obwohl diese komplett leer ist…

Kennt ihr das auch? Ich frage für eine Freundin! Okay, und für mich. Und für zahllose andere Frauen auf der ganzen Welt…

Ich weiß, es wird so viel darüber geschrieben und diskutiert, dass an Frauen die meiste Arbeit hängenbleibt.

Auch, wenn sie genauso viel arbeiten wie ihr Partner. Und erst recht, wenn sie Mama werden. Das stimmt sicher in ganz vielen Fällen, trotzdem kann man es manchmal auch nicht mehr hören.

Dazu kommt, dass die meisten von uns Männer an ihrer Seite haben, für die es selbstverständlich ist, im Haushalt mit anzupacken. (Dieser Ausdruck zeigt ja aber schon, was in den Köpfen falsch läuft…  in diesem Fall bei mir. Wieso „packen sie mit an“? Es ist doch genauso ihre Dreck-Wäsche und es sind auch ihre Toiletten, die geputzt werden müssen – letztere nehmen sie ja meist sogar noch viel mehr Stunden am Tag in Anspruch als wir 😉 )

Aber, Mädels, trotzdem – diese Studie wollte ich euch nicht vorenthalten:

Eine Untersuchung der Universität Michigan hat ergeben, dass Ehemänner zwar auch Aufgaben im Haushalt übernehmen – dass sie dafür im Gegenzug aber ganze sieben Stunden zusätzliche Hausarbeit verursachen.  SIEBEN STUNDEN! IN DER WOCHE!

Die Untersuchung sollte herausfinden, wie sich die Aufteilung im Haushalt seit den 60er Jahren geändert hat.

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Die gute Nachricht aus 2020: Männer machen heute „freiwillig“ mehr Hausarbeit. Ahnten wir ja bereits. Aber wir ahnten ebenfalls, dass das nicht heißt, dass hier eine vollkommene Geschlechtergerechtigkeit herrscht, oder?

Die Studienleiter haben tatsächlich im Zuge ihrer Interviews und Umfragen herausgefunden, dass Ehemänner Arbeit machen. Viel Arbeit.

Unverheiratete (kinderlose) Frauen verbringen im Schnitt zehn Stunden wöchentlich mit der Hausarbeit. Verheiratete (aber immer noch kinderlose) Frauen verbringen auf einmal – huch! – ganze 17 Stunden pro Woche damit, den Haushalt am Laufen zu halten.

Und die Männer?

Bei denen ändert sich tatsächlich kaum etwas, nachdem sie heiraten. Naja, aber: Natürlich in die andere Richtung. Männliche Singles putzen, waschen, saugen rund acht Stunden pro Woche. Ehemänner nur noch sieben Stunden.

Also, streng genommen geht diese Rechnung ja nicht auf…

Es muss also so sein, dass Männer das Chaos nur so anziehen. Sie es aber ignorieren und die Frauen es dann beseitigen, oder? Ich weiß es nicht, aber wenn wir uns wieder an den Anfang dieses Textes erinnern:  Die fallengelassenen Socken kenne ich wirklich – und noch so vieles mehr. Ich bin im Haushalt selbst alles andere als pedantisch, aber mein Freund kann in aller Gelassenheit sein Auge über Dinge schweifen lassen  (auch tagelang), die mich fuchsig machen. Also mache ich es (jaa, ich weiheeeiiiß…). Da kommen schon so ein paar Handgriffe zusammen! Aber sieben Stunden!?

Die Wissenschaftler der Uni Michigan betonen allerdings auch, dass die Hintergründe dieser Zahl vielfältig sein können. Beispielsweise könnten die Befragten ihre Zeitangaben über- oder untertrieben haben, sich unwissentlich verschätzt….

Wie sieht es denn bei euch zu Hause so aus?

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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