Windeln im Test 2021: Gewinner & Verlierer von Stiftung Warentest

Welches sind die besten Windeln für mein Baby? Um Eltern diese Frage zu beantworten, hat Stiftung Warentest im großen Windeln Test 2021 insgesamt 11 verschiedene Einwegwindeln genauer unter die Lupe genommen. Und dafür ließen sie echte Experten ran: 254 Jungen und Mädchen trugen wochenlang die Produkte der verschiedenen Anbieter Probe – in der Größe 4, die von Kindern im Schnitt am längsten getragen wird. Außerdem muss die Windel nun besonderen Belastungen standhalten. Darin wird gekrabbelt, später gelaufen und gekraxelt. Zu diesem Zeitpunkt haben die Kleinen schon viel Routine: Bis sie trocken werden, müssen sie etwa 5.000 Windeln an ihren nackten Popo lassen. Klar, dass die Produkte dann bequem und frei von Schadstoffen sein sollten.

Beurteilt wurden die Produkte natürlich am Ende von den Eltern – und im Labor von Stiftung Warentest. Drei Kriterien standen auf dem Prüfstand: Tragekomfort (z. B. Passform, Tragegefühl), Auslaufschutz und Handhabung (z. B. problemloses An- und Ausziehen, Transport der Verpackung). Wir stellen hier die aktuellen Sieger und Verlierer vor.

Windeln Test 2021: Das Ranking

Der Testsieger: Sehr gut

Pampers hat die Nase vorn wie auch beim letzten Windeltest von Ökotest. Von dieser Marke stammen die einzigen beiden Produkte, die insgesamt mit „sehr gut“ bewertet wurden.

Pampers Premium Protection: Mit einer Gesamtnote von 1,4 der Testsieger. Die einzige „sehr gute“ Windel in Sachen Tragekomfort. Ebenso hoch punktet sie bei der Handhabung und dem Auslaufschutz. Dieses Produkt war außerdem besonders saugstark. Der Saugkern einer Windel ist gefüllt mit einem sogenannten „Superabsorber“-Kunststoff. Und die 14-Gramm-Füllung in dieser Windel saugt das 25-Fache ihres Eigengewichts auf.

Pampers Baby Dry: „Gut“, was den Tragekomfort angeht, „sehr gut“  bei der Handhabung und dem Auslaufschutz. Ganz nebenher hilft diese Windel, Müll zu reduzieren. Die Tester merkten an, dass die einzelne Windel nur 29 Gramm wiege. Jedes Gramm mehr bedeute – auf die gesamte Windeltragezeit des Kindesgerechnet –etwa fünf Kilogramm (!) mehr Müll (siehe unten).

Gut

dm Babylove-Premium-Windeln: Die Eigenmarke der Drogeriemarktkette erwies sich als „gut“ und günstig. Bei der Handhabung heimste die Windel sogar ein „sehr gut“ ein.

In allen drei Bereichen mit „gut“ schnitten in dieser Reihenfolge ab: Hipp Babysanft Extra Weiche Windeln, Lillydoo Windeln (das teuerste Produkt), Lidl Lupilo soft & dry, Edeka Elkos Babyglück Premium Windeln.

Befriedigend

Jeweils „gut“ beim Tragekomfort und der Handhabung, aber nur noch „befriedigend“ beim Auslaufschutz und im Gesamturteil schnitten in dieser Reihenfolge ab: Penny Babytime Premium Windeln, Rewe Babytime Premium Windeln, dm Babylove Öko-Windeln.

Ausreichend

Die Amazon Mama Bear Nappies ultra dry brachten es nur auf ein „ausreichend“. Mehrere Testfamilien gaben an, dass die Haut ihres Babys oft feucht und gerötet gewesen war: Fast 40 Prozent der Kinder, die diese Windel trugen, bekamen Hautreizungen.  Auch wurde nachts, wenn viel Urin in die Windel lief, die Flüssigkeit schlechter zurückgehalten als bei anderen Produkten.

Entwarnung bei den Schadstoffen

Babys und Kleinkinder tragen meist jahrelang Windeln – immer in direktem Hautkontakt. Deswegen beunruhigte vor zwei Jahren eine Studie der französischen Umweltbehörde viele Eltern sehr: In den Windeln wurden Schadstoffe wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (krebserregend) gefunden, die sich beim Kontakt mit Urin lösen könnten. Im Labor von Stiftung Warentest setzte keine der untersuchten Windeln diese Schadstoffe frei.

Die Sache mit dem Müll

Jährlich landen 154 680 Tonnen Windeln im Hausmüll. Zwar gibt es auch Stoffwindeln und windelfreie Erziehung, doch immer noch 95 Prozent der Eltern in den ersten Jahren zur Wegwerfvariante. Sie ist im Alltag nun einmal besonders praktisch. Gut, wenn sich Anbieter bemühen, zumindest den Rohstoffverbrauch zu reduzieren – zum Beispiel durch leichtere Windeln. Zudem könnte Windelmüll in Zukunft womöglich sogar recycelt werden, wie erste Pilotprojekte in Italien und den Niederlanden zeigen.

Jana Stieler
Ich lebe mit Mann und Sohn im Süden Hamburgs – am Rande der Harburger "Berge" (Süddeutsche mal kurz weghören: Der höchste Punkt misst immerhin sagenhafte 155 Meter ü. M.). Wenn ich nicht gerade einen Text verfasse, liebe ich Outdoor-Abenteuer mit meiner Familie, lange Buch-Badewannen-Sessions mit mir allein und abendliches Serien-Binge-Watching.

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