„Wenn alle Frauen Hausfrauen wären, so wie ich, wäre keine geschieden!”

Ich stehe jeden Morgen um 6 Uhr auf, um meinem Schatz Frühstück zu machen und zu putzen. Wenn sich alle Frauen so um ihre Männer kümmern würden wie ich, dann wäre keine mehr geschieden!

Diese, nun ja, kontroverse Botschaft kommt von Dreifach-Mama Bronte Rawlingsons aus England. Sie ist sich sicher, das Patentrezept einer glücklichen Ehe gefunden haben. Es scheint direkt aus den 50er Jahren zu kommen.

Bronte liebt ihr Leben als Hausfrau und Mutter

Dabei hatten die Eltern der Engländerin ganz andere Pläne für sie: Bronte besuchte eine teure Privatschule, schrieb gute Noten und sollte eigentlich eine steile Karriere machen. Doch zur großen Enttäuschung von Mama und Papa brach die damals 19-Jährige die kostspielige Schule ohne Abschluss ab, um ein Leben als „traditionelle Ehefrau” zu beginnen, wie sie The Sun erklärt.

Mit 19 bekam sie dann ihr erstes Kind, zwei weitere sollten noch folgen. Inzwischen ist Bronte mit dem Mann ihrer traditionellen Träume sogar verheiratet und kann sich nicht mehr vorstellen, jemals einen Beruf zu ergreifen. Stattdessen kümmert sie sich engagiert um das Wohlbefinden ihres Mannes und der Kinder und geht in der Rolle als Hausfrau auf: „Ich putze zweimal am Tag Bad und Küche – Phil hat einen Bart und die Mädchen ein Meerschweinchen, da kann es mal schmutzig werden.”

Frauen sollten alle „typisch weiblich” sein – meint Bronte

An dieser Stelle könnte man jetzt sagen: Wie wunderbar, eine Frau, die das passende Lebensmodell für sich gefunden hat und offenbar glücklich damit ist. Doch Bronte geht leider noch weiter, denn sie hat eine wichtige Botschaft für alle Frauen: Wir sollen doch bitte ein bisschen mehr so sein wie sie, das sei „typisch weiblich”. Dann gäbe es auch keine Scheidungen mehr, so einfach ist das!

Was Bronte offenbar nicht bedenkt: Nur die wenigstens Menschen finden ihre glückselige Erfüllung im ganztägigen Putzen und Aufräumen. Was leider nichts daran ändert, dass Frauen immer noch den Großteil der sogenannten Care-Arbeit übernehmen (müssen). Viele Mütter wären dankbar, wenn der Partner sie mehr unterstützen würde.

Mal abgesehen davon, dass die meisten Familien auf zwei Gehälter angewiesen sind, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Berufstätigen Frauen dann auch noch damit zu drohen, dass sie selbst Schuld seien, wenn sie verlassen werden, ist ganz schön zynisch, oder?

Es gibt viele Wege, um eine glückliche Beziehung zu führen

Bronte scheint sich ihrer Privilegien nicht wirklich bewusst. Denn ihr Mann führt einen Handwerker-Betrieb, sodass die Familie der Dreifach-Mama finanziell sehr gut dasteht. Außerdem soll es ja auch durchaus Männer geben, die ebenfalls gerne Zeit mit ihren Kindern verbringen und sich freuen, wenn sie mehr als die reine Ernährerfunktion übernehmen dürfen.

Schön für Bronte, dass sie in der Rolle als Hausfrau und Mutter offenbar völlig aufgeht und das für ihre Ehe genau das Richtig zu sein scheint! Trotzdem: Wir sind alle Individuen, niemand sollte das Gefühl haben, einer von außen vorgegebenen Rolle entsprechen zu müssen, weil sonst die Scheidung droht.

Es gibt doch so viele Wege, um glücklich zu werden und eine erfüllende Beziehung zu führen: Ob als Hausfrau oder mit Vollzeitjob, wichtig ist doch, dass jede Mama ihr Leben so lebt, dass es sich für sie und ihre Familie gut anfühlt.

Wie seht ihr das? Verratet es uns gerne in den Kommentaren!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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Maria
Maria
7 Monate zuvor

Ist doch schön für die Familie. Hoffentlich wird sie ihm nicht irgendwann zu langweilig. Trotzdem Respekt wenn sie sich alleine um die Kinder kümmert..
Ich hab auch drei kleine Kinder, wenn die anstrengend sind dann hab ich keine Kraft zum Frühstück machen für den Mann. Und putzen geht neben den Kleinen auch kaum. Es gibt wohl Leute denen das mehr liegt.

In Na
In Na
7 Monate zuvor

Ich finde diese Einstellung wirklich schrecklich. Was macht sie, wenn dem Mann etwas passiert, oder wenn er arbeitsunfähig wird, wenn die Firma pleite geht, oder er sie trotzdem verlässt? Das alles ist Realität und kann leider jeden treffen und dann sitzt sie da und weiß nicht wie sie ihre Familie ernähren soll und sich den Lebensstandard bieten soll.

Mein Mann verdient auch sehr gut und das haben wir uns zusammen erarbeitet. Ich habe gearbeitet und er studiert. Unsere Kinder sind 7 und 4. Ich arbeite auf 50% in einem Systemrelewanten Beruf, einfach um die Welt den Kindern zu zeigen. Wir führen ein sehr gutes Leben und ich liebe es. Aber ich gehe immer auf Nummer sicher. Meine Arbeit hat meinem Mann, das lange studieren ermöglicht und hat uns auch in Zeiten von Corona geholfen. Mann weiß einfach nie wie das Leben einem zu spielt und eine gute Ausbildung der Frau, kann niemals schlecht sein. Und übrigens der Haushalt, die Einkäufe, die Kurse der Kinder und alle anderen Termine unserer Familie erledige ich neben der Arbeit 😄.

Ich würde sagen, leben und leben lassen

Sanna
Sanna
7 Monate zuvor

Das war auch das Lebensmodell meiner Schwester… Bis ihr Mann verstarb – da war sie 32 Jahre alt (die Kinder 9 und 6), hatte keine Ausbildung, kein Arbeit und bereute ihre Einstellung sehr…

Anna
Anna
1 Jahr zuvor

Die Frauenbewegung hat nicht jahrzehntelang um unsere Enanziption gekämpft, dass wir sie mit Füßen treten. Ich bin nicht zur Schule und zur Uni gegangen, um ausschließlich als Mutter und Hausfrau zu leben. Eben unser ehelicher Austausch über Arbeit, Hobbys, Ehrenämter bereichert unsere Ehe zusätzlich. Wir sind auf einer Ebene, in allen Belangen: Kinder, Hausarbeit, Arbeit. Das ist die wahre Kunst der Ehe ✌️

Jennifer
Jennifer
1 Jahr zuvor

Das sie damit leben kann ist ja gut und schön, und es freut mich für sie. Ich hatte mit meinem exmann nicht das Glück weder in die eine noch die andere richtung. Er wollte das ich arbeite aber gleichzeitig nur Hausfrau und mutter bin. Geht irgendwie nicht auf. Ich war dann tagsüber nur für ihn und die kinder da und bin dann abends noch arbeiten gegangen, das hat ihm dann aber nicht gepasst weil er ja auf die kinder aufpassen muss. Lange Rede kurzer Sinn; ich hab ihm dann die Pistole auf die brust gesetzt und gesagt er solle sich entscheiden.
Heute bin ich glücklich geschieden und meine kinder sind so groß das ich einige stunden arbeite und den nachmittag dafür mit ihnen habe

Jasmin
Jasmin
1 Jahr zuvor

Nun es ist sehr schön, wenn sie, ihr Mann und ihre Kinder glücklich sind. Mein Mann wäre nicht glücklich damit, weil er mich kennt und weiß wie wichtig es für MICH ist, zu arbeiten. Und dafür bin ich ihm sehr dankbar! Auch das stärkt eine Beziehung.

JL
JL
Antworten  brigitte
1 Jahr zuvor

Ich bin derzeit Hausfrau und Mama mit 2 kleinen Kindern. Ich halte meinem Mann den Rücken frei, der neben der Arbeit derzeit noch zur Schule geht.

Wir können von seinem Gehalt leben. Das ist Luxus und nicht Standard.

Ich sehe das auch als Luxus an. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich mit meinen Kindern zuhause sein kann. Dass ich mich nicht Stressen muss, nebenbei noch zu arbeiten. Sie sind auch noch klein. 4 und 1.

Aber wenn die Kinder größer sind freu ich mich schon wieder auf ein paar Stunden Arbeit.

brigitte
brigitte
1 Jahr zuvor

ich finde diese Einstellung toll, vor allem wenn sie so viel Engagement und Herzblut reinsteckt. Aber ist nicht für jede Frau praktikabel, wenn sie auch mitverdienen muss