Die Lebenshaltungskosten steigen und bringen viele Familien in eine prekäre Situation. Die Bundesregierung hat deswegen mehrere Entlastungspakete beschlossen. Erst in der vergangenen Woche wurde das dritte Paket auf den Weg gebracht, wie wir HIER berichten. Doch einige Expertinnen und Experten sind der Meinung, dass die beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichend sind. Deswegen wird aktuell bereits über ein viertes Entlastungspaket diskutiert, denn die Preise steigen unaufhörlich weiter.
Das Problem: Viele Familien stehen schon jetzt vor finanziellen Herausforderungen, doch viele der bisherigen Maßnahmen greifen aber erst ab Januar 2023. Dazu zählen zum Beispiel die Erhöhung des Kindesgelds um 18 Euro, das erhöhte Wohngeld und die Neuberechnung der Einkommensteuer.
Forderungen nach weiteren Zuschüssen
Außerdem wird an den bisherigen Hilfen kritisiert, dass Rentner und arbeitende Menschen mit geringem Einkommen zu kurz kommen. „Eine einmalige Entlastung reicht da nicht aus“, sagt laut Focus online Michaela Engelmeier, die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbandes Deutschland. Sie meint damit im Speziellen die 300 Euro, die Rentner in diesem Winter bekommen. Doch gleiches gilt für alle einmaligen Zuschüsse, wie zum Beispiel auch die Energiekostenpauschale, die mit dem Septembergehalt auf den Konten landet – mehr dazu HIER.
Auch in der Politik gibt es entsprechende Stimmen, selbst in der Ampel-Koalition. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) sagte zuletzt: „Um das Schlimmste gerade für Menschen mit wenig Einkommen abzufedern, müssen wir bei einem Fortschreiten der Krisen bereit sein, noch einmal nachzulegen.“
Wie künftige Maßnahmen aussehen könnten
Ein viertes Entlastungspaket ist also nicht nur im Bereich des Möglichen, sondern wird bereits von einigen Seiten eingefordert. Doch welche Maßnahmen könnten darin konkret enthalten sein? Focus online wagt eine Einschätzung und geht von bestimmten Formen der Unterstützung aus.
Inflationsgeld für Rentner und Menschen mit niedrigem Einkommen:
Der Sozialverband Deutschland und die Linke setzen sich dafür ein. Der SoVD will 100 Euro pro Person und Monat für alle Menschen, die Grundsicherung beziehen. Das sind Rentner und Menschen, die das neue Bürgergeld erhalten.
Die Linke fordert 125 Euro pro Haushalt pauschal plus 50 Euro für jedes weitere Haushaltsmitglied. Sie will es an alle Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen ausbezahlen.
Strompreisbremse schön und gut, doch wann kommt die Gaspreisbremse?
Ab Januar soll es eine Strompreisbremse geben, um die Haushalte zu entlasten. Doch die Gaspreise steigen noch viel stärker. Deswegen fordert etwa der Städte- und Gemeindebund eine Gaspreisbremse: „Wir brauchen jetzt die Bazooka“, sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. Doch die Kosten für eine solche Gaspreisbremse wären enorm.
Das 365-Euro-Jahresticket für den öffentlichen Nahverkehr
Es wurde bereits im dritten Entlastungspaket in Aussicht gestellt, aber noch nicht konkret ausgearbeitet: Gemeint ist ein Nachfolger für das 9-Euro-Ticket. Umweltverbände wie die Umwelthilfe fordern ein 365-Euro-Ticket, also einen Euro pro Tag im Jahr.
Aber wer soll das alles bezahlen?
Bleibt abschließend nur noch eine Frage zu klären: Wer soll für die weiteren finanziellen Unterstützungen aufkommen? Denn die wichtigsten Einnahmen, die der Staat hat, sind die Steuern. Heißt das etwa, dass wir für Entlastungen, die wir dringend brauchen, am Ende über höhere Steuern wieder selbst zur Kasse gebeten werden? Nicht unbedingt!
Diejenigen, die die neuen Entlastungen fordern, möchten das vermeiden.
Stattdessen sollten diejenigen stärker zur Kasse gebeten werden, die trotz Inflation und Energiekrise noch genug Geld haben – oder sogar dadurch reicher geworden sind. Dazu gehören zum Beispiel Unternehmen. Allein die 40 Dax-Unternehmen machten im zweiten Quartal so hohe Umsätze wie noch nie und einen Gewinn von 39,6 Milliarden Euro.
Ein weiterer Ansatzpunkt ist der private Reichtum. Auch hier gibt es Möglichkeiten für den Staat, um mehr Geld einzunehmen, ohne denjenigen zu schaden, die auf jeden Euro angewiesen sind.
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Über das Buch: Wenn etwas die Freude an der Geburt eines Kindes trübt, dann ist es für viele Mamas und Papas der Gedanke an die Finanzen. Wird das Geld reichen? Zum Glück gibt es mehr Möglichkeiten, vom Staat unterstützt zu werden, als viele wissen. Und die leidigen Formulare? Die sind kein Hexenwerk. In diesem E-Book findest du übersichtliche Informationen rund um die Themen Elterngeld, Kindergeld und Elternzeit. Durch hilfreiche Links, Tipps und Tricks entgeht dir und deiner Familie kein Cent mehr von dem Geld, dass euch zusteht.
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