Weil sie Obdachlosen beleidigte: Mutter lässt Tochter draußen schlafen

Was würdet ihr tun, wenn eure 14-jährige Tochter einen obdachlosen Menschen demütigt? Definitiv keine schöne Vorstellung. Eine Mutter reagierte darauf mit einer ungewöhnlichen Erziehungsmaßnahme, für die einige die Mama feiern, andere finden ihre Reaktion übertrieben.

Als die Frau im Dezember ein Video von ihrer 14-jährigen Tochter Jessica sieht, ist sie entsetzt.

Gefilmt wurde das Fehlverhalten von ihrer älteren Schwester, als sie in den Weihnachtsferien gemeinsam unterwegs waren, wie die Mama auf Reddit erzählt. Zu sehen ist Jessica, wie sie einen Obdachlosen beschimpft: „Hör auf mich anzubetteln, wenn du nicht so verdammt faul wärst und alles für Drogen ausgeben würdest, hättest du genug Geld.” Harte Worte von einer 14-Jährigen, die selbst noch keinen Tag ihres Lebens gearbeitet hat.

Doch damit ist Jessica noch nicht fertig. Als der Mann sich über die Kälte beklagt, fügt sie noch hinzu: „Andere Menschen zelten gerne draußen, auch wenn es kalt ist. Also beschwer dich nicht, du lebst doch ein traumhaftes Leben.” Als die zweifache Mama diese Aufnahmen von ihrer 14-Jährigen sieht, ist sie geschockt – und wütend.
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Wie hättest du an Stelle der Mutter reagiert?x

Sie fasst den Entschluss, ihrer Tochter eine Lektion zu verpassen, damit sie Empathie lernt.

Die Frau schreibt: „Ich beschloss, Jessica bei der Tafel anzumelden, damit sie dort Essen an Obdachlose verteilt. Außerdem ließ ich sie draußen übernachten.” Allerdings hatte sie ihrer Tochter zuvor die Wahl gelassen: Entweder sie würde die Nacht draußen im Zelt verbringen oder ihr Handy für die restlichen Weihnachtsferien abgeben. Gut, angesichts dieser Auswahl ist es wenig überraschend, wofür der Teenager sich entschied.

„Ich schloss ihre Schlafzimmertür ab, damit sie nicht heimlich hineingehen konnte, brachte ein Schild mit der Aufschrift ‚In den Ferien geschlossen‘ an, stellte ein Zelt im Garten auf und legte Decken und den Schlafsack hinein, den ich benutzte, als ich in Norwegen als Teenager mit meiner Familie campen war.” Außerdem übernachtete die Mutter in einem Zimmer, das direkt am Garten lag, damit sie in der Nähe wäre, wenn es etwas passieren sollte.

Am nächsten Morgen ist die Tochter deutlich kleinlauter.

„Sie jammerte, wie schrecklich es war, auf der kalte Matte aufzuwachen und, dass die Vögel sie so früh geweckt hätten.” Ihre Mutter erinnert Jessica daran, dass obdachlose Menschen jede Nacht so verbringen. Daraufhin habe die Tochter geweint und gemeinsam mit der Mutter eine warme Mahlzeit gekocht, die sie dann an Obdachlose verteilt hätten.

Die Mutter war entsprechend ziemlich zufrieden mit ihrer Strafmaßnahme, schließlich hatte sie bei der 14-Jährigen ein Umdenken bewirkt. Doch als die restliche Familie von der Aktion hörte, sei sie entsetzt gewesen und hätte ihr Vorwürfe gemacht. Ihre Schwester, also Jessicas Tante, habe ihr besonders ins Gewissen geredet, weil die Erziehungsmaßnahme viel zu hart gewesen sei.

Die Mama wendet sich deswegen an die Reddit-Community und fragt nach ihrer Meinung.

Die nimmt ihr die Bedenken vermutlich schnell, denn viele Kommentare sind begeistert von der Reaktion der Mutter. „Es klingt für mich so, als hätte es ihre Einstellung verändert” und „Du hast deine Aufgabe als Mutter mit Bravour gemeistert” steht unter dem Beitrag. Eine andere Mutter schreibt: „Das ist für mich der beste Weg, um Mitgefühl beizubringen. Ich werde es auch so machen, wenn meine Kinder sich mal ähnlich verhalten sollten.”

Was denkst du über die Strafe, die die 14-Jährige auferlegt bekommen hat: War sie angemessen oder übertrieben? Verrate uns deine Meinung gerne in den Kommentaren!

Auch eine Mama aus unserer Community musste schon einmal die Erfahrung machen, wie es ist, auf der Straße zu landen. Ihre Geschichte kannst du im Beitrag „Obdachlos! Der Kindsvater warf meinen Sohn und mich aus der Wohnung lesen.

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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