Wegen Spritztour mit Papas Auto: Pflegeeltern geben Kind zurück ins Heim

Als die Pflegeeltern aus Brandenburg an einem Montagabend nach Hause kommen, sind ihr Sohn und der Mercedes des Vaters verschwunden. Zusätzlich sind Einbruchsspuren am Haus zu erkennen. Es drängt sich ein schrecklicher Verdacht auf: Wurde der 11-Jährige vielleicht entführt? Die Pflegefamilie macht sich furchtbare Sorgen, sie begeben sich sofort auf die Suche und verständigen schließlich die Polizei.

Die entdeckte das Auto des Pflegevaters schließlich in Sachsen-Anhalt, in der Nähe der A2.

Als sie das Fahrzeug gegen 23.30 Uhr auffanden, erlebten die Polizisten eine Überraschung: Am Steuer saß der vermisste 11-Jährige, wie die BZ berichtet. Irgendwann verließen ihn offenbar die Kräfte. Er habe dann zu Hause angerufen: „Mutti, ich weiß nicht mehr, wo ich bin. Hol mich bitte ab.“ Da er selbst nicht sagen konnte, wo er war, rief er danach die Polizei, die ihn abholte.

Es stellte sich heraus, dass der 11-Jährige selbst die Terrassentür seiner Pflegefamilie ausgehebelt hatte und anschließend die Schlüssel für das Auto seines Vaters mopste. Ganz reibungslos hatte die illegale Spritztour dabei wohl nicht funktioniert: Das Auto wies mehrere heftige Blechschäden auf, vermutlich hat der 11-Jährige mehrmals Leitplanken gestreift. Der Junge war zum Glück unverletzt und kam vorerst mit einem Schrecken davon.

Doch seinen kindlichen Leichtsinn muss er nun teuer bezahlen.

Seitdem er zwei Monate alt ist, lebt der Junge schon bei seiner Pflegefamilie. Er selbst sagte gegenüber der BZ über seinen illegalen Ausflug: „Ich wollte wissen, wie das geht (…) Auf der Autobahn bin ich so 100 km/h gefahren, vielleicht mal 103.“ Die leichtsinnige Spritztour mit dem Auto des Pflegevaters hat nun schlimme langfristige Konsequenzen für den 11-Jährigen. Denn seiner Pflegemutter reicht es offenbar: „Er ist ein Problemkind. Ich kann die Verantwortung nicht mehr für ihn übernehmen.”

Der 11-Jährige soll nun ein Heim mit Rundumbetreuung – obwohl der Pflegemutter bewusst ist, wie schrecklich diese Entscheidung für ihren Sohn ist: „Wir sind wie seine eigenen Eltern für ihn. Andere kennt er ja nicht.” Allerdings ist die unerlaubte und gefährliche Spritztour wohl nicht das erste Mal, dass der Junge für Probleme sorgt: „Er kann hier nur unter Aufsicht mit uns sein.“
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„Es ist schon viel Mist passiert.”

Wenn man bedenkt, dass der 11-Jährige bei seinem Ausflug mit dem Auto des Vaters nicht nur sein Leben, sondern auch das der anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet hat, lässt sich die harte Reaktion der Pflegeeltern vielleicht besser nachvollziehen. Außerdem kennen wir die Vorgeschichte nicht.

Trotzdem tut einem das Kind leid, das nun aus seiner gewohnten Umgebung gerissen wird, oder? Hoffen wir, dass der 11-Jährige in seinem neuen Zuhause die Betreuung bekommt, die er benötigt.

Schreibt mir gerne in den Kommentaren, wie ihr den Fall seht!

Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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Kerstin
Kerstin
1 Jahr zuvor

Zumal der Junge dort schon lebt seit er zwei Monate ist. Wessen Erziehung soll es denn sein wenn nicht von den Pflegeeltern? So wie es dort steht kennt er niemand anderes. Sowas macht wütend. Ein Kind zu haben ist für viele nicht umsetzbar. Ein Kind als Pflegekind zu bekommen… sehr schwierig mit den ganzen Auflagen. Es dann abgeben wenn es nicht so funktioniert wie man möchte…..? Ich hoffe, diese Pflegeeltern bekommen niemals mehr ein Pflegekind.

Katja
Katja
2 Jahre zuvor

Und wenn es das leibliche Kind gewesen wäre? Hätten sie es dann auch einfach in ein Heim gesteckt?
Sorry, ich kann die Reaktion der Pflegeeltern absolut nicht verstehen. Diese zeigt nämlich, dass sie das Kind nicht bedingungslos lieben.
Der arme Junge, diese Enttäuschung wird ihn für den Rest seines Lebens prägen. Sowohl von den leiblichen als auch von den Pflegeeltern verstossen 🙁