Vorsicht: Für diese Personengruppe kann das 9-Euro-Ticket teuer werden

Das 9-Euro-Ticket kommt bei vielen Menschen gut an. Überfüllte Bahnhöfe und Züge zeigen, dass die Vergünstigung tatsächlich dazu führt, den Bahnverkehr attraktiver zu machen. Doch nun stellt sich heraus, dass nicht alle Menschen davon profitieren. Eine Personengruppe könnte es bald bereuen, wenn sie sich das 9-Euro-Ticket zugelegt hat.

Was ist das 9-Euro-Ticket?

Weil die Lebenshaltungskosten gestiegen sind, hat das Bundeskabinett hat ein Entlastungspaket für die Bürger beschlossen. Dieses soll beispielsweise ein 9-Euro-Ticket für Bus und Bahn umfassen und einen einmaligen Zuschlag von 100 Euro zum Kindergeld, den Kinderbonus. Zudem sollen Erwerbstätige eine einmalige Energiepauschale von 300 Euro bekommen.

Für die Monate Juni, Juli und August kann jeder, der den öffentlichen Nahverkehr nutzen möchte, das 9-Euro-Ticket kaufen. Für diesen Preis kann man dann unbegrenzt viele Fahrten mit dem Verkehrsmitteln des ÖPNV unternehmen. Klingt doch eigentlich super, oder?

Hartz-IV-Empfänger müssen möglicherweise Rückzahlungen leisten

Das 9-Euro-Ticket ist besonders für die Menschen spannend, die den öffentlichen Nahverkehr grundsätzlich nutzen möchten, die aber gleichzeitig aufs Geld schauen müssen. So wie zum Beispiel Kinder aus Hartz-IV-Familien, die mit dem neuen Ticket günstig zur Schule kommen. Doch das Schnäppchen hat für sie einen gewaltigen Haken: Auf die Familien kommen eventuell Rückzahlungen zu, wie verschiedene Medien berichten.

Wie kann das denn sein? Die Antwort ist schnell gegeben: Brauchen Kinder von Hartz-IV-Beziehern ein Schülerticket für Bus und Bahn, zahlt das das jeweilige Jobcenter. Nutzt ein Schüler jetzt das günstige 9-Euro-Ticket, verringert das den Preis, für den das Jobcenter aufkommt. Nun kann es gut sein, dass die Eltern die Differenz zwischen normalem Preis für ein Schülerticket und dem 9-Euro-Ticket zurückzahlen müssen.

9-Euro-Ticket als „unangemessene Bereicherung”?

Diese Vermutung beruht auf Angaben des zuständigen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg. Die Juristen bewerten den Sachverhalt als eine „ungerechtfertigte Bereicherung“, wie es in einem Artikel auf HartziIV.org heißt.

Auch wenn das ziemlich endgültig klingt, ganz entschieden ist die Sache wohl noch nicht. Nicht alle Hartz-IV-Empfänger, die sich das 9-Euro-Ticket gekauft haben, müssen sich Sorgen machen. Denn ob das Geld tatsächlich zurückgefordert liegt letztendlich beim einzelnen Jobcenter. Wenn die Behörde nicht auf die Erstattung besteht, dann können die Familien den Differenzbetrag behalten.

Hier unterscheiden sich auch die Vorgehensweisen der einzelnen Bundesländer.

In Schleswig-Holstein und in Hamburg verzichten die Jobcenter auf Rückforderungen, wie es in einigen Berichten heißt. Auch Hartz-IV-Empfänger in Brandenburg und in Sachsen haben voraussichtlich Glück.

Schlecht sieht es dagegen für Betroffene in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Thüringen aus.

Nutzt du das 9-Euro-Ticket? Schreibe uns deine Meinung dazu gerne in die Kommentare!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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