Verrückt! Schwangerschafts-Tipps aus der Vergangenheit

Vor guten Ratschlägen kann sich keine Schwangere schützen. Doch obwohl man sich bei denen teilweise nur an den Kopf fassen kann: Schlimmer geht immer!

Denn Freunde und Familie meinen es meist nur gut und wollen helfen. Vor ein paar Jahrzehnten klangen die Tipps der Verwandtschaft und der Mediziner nämlich noch sehr viel brachialer und hatten häufig nichts mit dem Wohlbefinden der werdenden Mutter zu tun, im Gegenteil.

Wir haben die kuriosesten Tipps aus der „guten alten Zeit“ für Schwangere zusammengetragen. Aber bitte: Nicht dran halten!

  1. Trag‘ ein Korsett!

Besonders in der viktorianischen Zeit war es große Mode, Korsetts zu tragen. Damit hörten die Frauen häufig auch nicht auf, als sie schwanger wurden und sollten sie laut landläufiger Meinung auch nicht. Wenigstens gab es extra Designs für Schwangere, die zumindest ein bisschen bequemer sein sollten.

Die Frauen, die es sich leisten konnten, blieben die letzten Monate ohne Kontakte zu Besuchern im Haus – die einzige Möglichkeit, auf das Korsett zu verzichten.

2. Rauche Zigaretten!

15032461_10154711488289283_626414611_nRauchen war lange modern und die Menschen waren sich der gesundheitlichen Schäden nicht bewusst. Sogar Ärzte empfahlen häufig schwangeren und stillenden Frauen, nicht aufs Rauchen zu verzichten. Rauchen helfe dem Baby bei der Verdauung und sorge dafür, dass es nicht zu viel zunehme. Die werdende Mutter sei durch den Griff zur Zigarette außerdem entspannter.

Tatsächlich gab es allerdings ab 1920 das Wissen darüber, dass es einen Zusammenhang zwischen Nikotin und Fehlentwicklungen bei Babys gibt. Dass die breite Bevölkerung davon Kenntnis nimmt, wusste die Tabak-Industrie lange Zeit erfolgreich zu verhindern. Erst um 1960 begann sich das zu ändern.

3. Halte dich von Kirschen fern!

Kirschen, Erdbeeren und Rotwein durften auf keinen Fall auf der Haut einer Schwangeren landen. Man glaubte nämlich, dass das blaue oder rote Flecke auf dem Körper des Babys verursache.

4. Iss nichts!

@Sam Jinks. Untitled (Kneeling Woman). 2015: Silicone, pigments, resin and hair.

@Sam Jinks. Untitled (Kneeling Woman). 2015: Silicone, pigments, resin and hair.

In den spießigen 50ern war es üblich, dass Frauen möglichst schön sein sollten, in allen Lebenslagen. Dazu gehörten nicht nur Schuhe mit Absätzen und schicke Kleider, sondern auch die schlanke Linie. Sogar in Magazinen gab es deshalb Artikel, die Diäten für Schwangere empfahlen, damit diese möglichst dünn bleiben.

Auch zu anderen Zeiten in der Geschichte war es üblich, Schwangeren zu raten, möglichst wenig zu essen. Das sollte auch gegen die Morgenübelkeit helfen. Inzwischen wissen wir, dass genau das Gegenteil der Fall ist.

5. Schau dir schöne Dinge an!

Sich auf schöne Dinge wie Gemälde oder Kunst zu konzentrieren war der Garant dafür, ein hübsches Baby zu bekommen.

6. Schau dir keine Affen an!

unsplash

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Aus dem selben Grund sollten Schwangere sich von Affen (und Papageien) fernhalten. Man glaubte, dass die Kinder sonst aussehen würden wie Affen (oder Papageien).

7. Hebe deine Arme nicht über deinen Kopf!

Heutzutage wäre dieser Ratschlag wohl das Ende der Millionen Schwangerschafts-Yoga-Kurse. Vor gar nicht allzu langer Zeit noch aber galt es als sicher, dass es fatale Folgen für das Baby haben kann, wenn eine Schwanger die Hände in die Höhe streckt. Denn so würde sich die Nabelschnur um den Hals des ungeborenen Kindes wickeln. Natürlich ist das Blödsinn, darüber sind sich Wissenschaftler und Mediziner einig.

8. Hab keinen Sex!

Dr. John Harvey Kellogg ließ verbreiten, dass Schwangere keinen Sex haben dürfen. Hielten sie sich nicht daran, würden die Kinder später einmal abnormale Vorlieben haben, was die schönste Nebensache der Welt betrifft.

9. Sorge für deinen Mann vor!

Bis zum Tag der Geburt war früher die Frau alleine zuständig für Haushalt und eventuell größere Kinder – und sogar darüber hinaus. Auch im Wochenbett musste der Haushalt von der jungen Mutter geführt werden und sollten die Wehen etwas länger dauern, musste sie vorher schon Essen vorkochen. Denn die Hauptsache war, dass der Mann zu essen bekam.

 

 

Rebecca
Schon seit rund einer Dekade jongliere ich, mal mehr, mal weniger erfolgreich, das Dasein als Schreiberling und Mama. Diese zwei Pole machen mich aus und haben eines gemeinsam: emotionale Geschichten!

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