Vermisste Maddie: Es gibt Beweise für ihren Tod

Nach all den Jahren des Hoffens und Bangens um Madeleine „Maddie“ McCann scheint es jetzt schreckliche Gewissheit zu sein: Laut Staatsanwalt gibt es Beweise dafür, dass das kleine Mädchen tot ist. Das hat er jetzt in einem Interview mit einem portugiesischen Fernsehsender bestätigt.

Seit 13 Jahren spurlos verschwunden

Als ich vor 13 Jahren gelesen habe, dass die 3-jährige Maddie McCann aus einem Ferienappartement ihrer Eltern verschwunden ist, war ich genauso geschockt wie die meisten anderen Menschen. Ein paar Wochen habe ich den Fall genau verfolgt, irgendwann geriet er allerdings in Vergessenheit. Vor einigen Wochen gab es dann plötzlich die Meldung, dass die Polizei einen Verdächtigen hat, der Maddie entführt haben soll – endlich! Inzwischen habe ich selbst zwei Kinder, und vielleicht lässt mich der „Fall Maddie“ deshalb seitdem nicht mehr los. Fast jeden Tag habe ich direkt morgens online nachgesehen, ob es endlich Beweise für die Schuld gibt – oder eine Spur, die zu Maddie führt.

Wie schlimm muss das alles bitte für Maddies Eltern sein? Seit 13 Jahren wird ihr kleines Mädchen vermisst. Natürlich werden sie wissen, dass mit jedem Jahr die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass sie ihre Kleine, die inzwischen schon so groß wäre, wieder in die Arme schließen können. Trotzdem haben sie immer wieder gesagt, dass sie die Hoffnung nicht aufgeben (können), bevor sie einen Beweis dafür haben, dass Maddie nicht mehr lebt.

Genau diesen Beweis scheint es jetzt zu geben

In einem Interview mit dem portugiesischen TV-Sender RTP wurde der Braunschweiger Staatsanwalt Hans Christian Wolters unter anderem gefragt, ob es „materielle Beweise“ für Maddies Tod gebe. Seine eindeutige Antwort: „Ja“. Welche Beweise das genau sind, ist allerdings bisher nicht klar: „Zu den Sachen, die wir haben, kann ich nichts sagen“, so Wolters weiter.

Vor einigen Wochen musste der Staatsanwalt für eine ähnliche Aussage allerdings Kritik einstecken. Damals hatte Wolters während einer Pressekonferenz gesagt, die Ermittler würden davon ausgehen, dass Maddie tot sei. Nachdem die Familie des Mädchens daraufhin kritisiert hatte, dass ihr Tod bisher nicht bewiesen sei, hatte Wolters zugegeben, dass es zwar „konkrete Indizien“ gebe, aber „keine forensischen Beweise“. In dem aktuellen Interview klingt es ja jetzt so, als ob die Ermittler diese Beweise inzwischen gefunden hätten.

Hat Anwalt des Verdächtigen Beweise für Unschuld?

Während die Ermittler scheinbar einen Schritt weitergekommen sind, hat sich auch der Anwalt des Verdächtigen zu Wort gemeldet. Im Juni waren das BKA und die Staatsanwaltschaft mit dem Verdacht an die Öffentlichkeit gegangen, dass der Christian B. Maddie entführt und ermordet haben soll. Der Deutsche ist mehrfach vorbestraft, unter anderem auch wegen des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Von 1995 bis 2007 hat er an der Algarve gewohnt, ganz in der Nähe der Ferienanlage, aus der Maddie verschwunden ist. Aktuell sitzt Christian B. im Gefängnis in Kiel.

Sein Anwalt Friedrich Fülscher sprach jetzt davon, dass er Beweise habe, die seinen Mandaten entlasten würden. Gegenüber „The Sun“ sagte er, er könne nicht ins Detail geben, aber es wäre eine große Sache, die ihn definitiv überrascht hätte. Wann der Anwalt diese Beweise enthüllen will, steht bisher noch nicht fest.

Allerdings hat die Staatsanwaltschaft jetzt noch ein neues Verfahren gegen Christian B. eröffnet. Der 43-Jährige wird verdächtigt, im Jahr 2004 eine damals 21-jährige Irin in Praia da Rocha vergewaltigt zu haben. Der Ort in Portugal liegt nur 30 Minuten von Christian B. damaligem Wohnort entfernt. Nachdem verschiedene Details über die Ermittlungen im Fall Maddie bekannt wurden, hatte die Frau sich bei der Polizei gemeldet.

Bleibt zu hoffen, dass sich nach all den Jahren endlich klärt, was mit Maddie damals passiert ist. Damit ihre Eltern endlich Gewissheit haben – auch wenn sie schrecklich ist.

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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