Vater zwingt Tochter, Binden und Tampons durch vermehrte Hausarbeit abzuzahlen

Grundsätzlich spricht ja nichts dagegen, wenn Teenager im Haushalt mithelfen müssen und so ihren Teil zum Familienleben beitragen. Was dieser Vater von seiner Tochter erwartet, geht aber einfach zu weit:

Das 15-jährige Mädchen soll viermal die Woche für die Familie kochen, die gemeinsamen Räume sauber halten und das Bad putzen.

Tochter soll Kosten für Hobbys und Periodenprodukte „zurückzahlen“

Noch kurioser ist die Begründung: Damit solle die Tochter ihren Vater, der angibt Witwer zu sein, die Kosten für ihre Hobbys und ihre Periodenprodukte zurückzahlen. Sein siebzehnjähriger Sohn hingegen muss keinerlei Hausarbeiten erledigen, wie der Vater bei Reddit schreibt.

Das hätte vor Kurzem einen großen Familienstreit ausgelöst und nun möchte er von den anderen Usern wissen, ob die Wut seiner Familie berechtigt ist. So hätte sein eigener Bruder ihn darauf hingewiesen, dass die Hobbys des Sohnes doppelt so teuer seien wie die der Tochter. Nach der Logik des Vaters müsste er dann doppelt so viel im Haushalt machen wie die Tochter.

15-Jährige zieht vorerst zur ihrer Tante

Das sieht der aber gar nicht ein. Da sein Sohn Football und Baseball spielen würde, könnten seine Hobbies wichtig sein, um einen Platz am College zu bekommen. Seine Tochter singe im Chor und mache Tanzkurse, das sei für ihre Ausbildung unwichtig. Als das Mädchen diese Unterhaltung mitbekommt, ist sie verständlicherweise verärgert und weigert sich, weiterhin den Haushalt zu führen.

Doch nun legt der uneinsichtige Vater noch einen drauf und droht ihr damit, ihre Binden nicht länger zu bezahlen, wenn sie ihre Aufgaben nicht wieder aufnimmt. Die 15-Jährige habe daraufhin eine Tasche gepackt und sei vorerst zu ihre Tante gezogen.

Familie wendet sich gegen den Vater

„Als ich meiner Schwester sagte, dass sie mein Kind zurückschicken soll, nannte sie mich ein ausnutzendes Arschloch”, erzählt der uneinsichtige Vater. Er sei rasend vor Wut, weil sein Bruder und seine Schwester seine Tochter so verwöhnen würden. Doch mittlerweile hat sich sogar sein Sohn gegen ihn gewendet: „Er sagte, ich wäre ein Arschloch zu seiner Schwester gewesen und das wäre auch der Grund, warum sie weg wäre.”

Der Vater hätte nun gründlich die Nase voll von der ganzen Sache. Aber irgendwie muss ihn wohl doch der Verdacht beschlichen haben, dass er möglicherweise im Unrecht ist. Denn andernfalls würde er sich die Frage an die Community sparen, ob es falsch von ihm sei, dass er von der Tochter erwarte, dass sie den Haushalt übernimmt.

Eindeutige Antwort aus der Reddit-Community

Wie immer kennen die Reddit-Nutzer keine Gnade und teilen dem Vater deutlich ihre Meinung mit. „Du zwingst deine Tochter dazu, den Haushalt zu führen, weil du für ihre Periode bezahlen musst, gegen die sie nichts machen kann? Du bist ein Arschloch auf allen Ebenen!” Ein anderer meint: „Das klingt nach einem versteckten Sexisten.” Und eine Person stellt klar: „Das letzte Mal als ich nachgesehen habe, hat eine Packung Binden nicht so viel gekostet wie eine Putzfrau.”

Immerhin scheint der Vater die Kommentare auch gelesen zu haben, denn er ergänzt seinen Post später mit der Ansage, dass er kein Sexist sei und in den Kommentaren auch nicht mehr als solcher betitelt werden möchte. Hoffen wir, dass ihn die Antworten trotzdem zu denken geben.

Schließlich sollte kein Mädchen mit dem Gefühl aufwachsen, dass ihre Periode sie zu Hausarbeiten verpflichtet. Oder zu irgendwas.

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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Carine
Carine
1 Jahr zuvor

Das ist aber eindeutig Sexismus wenn das Mädchen alles machen muss und der Junge nichts. In meiner Familie musste jeder sein Teil erledigen, egal ob Junge oder Mädchen. Monatshygiene ist Bedarf, kein Luxus. Und wer sagt dass das Mädchen später nicht ebenso beruflich Sängerin werden könnte.