Vater verzweifelt im Netz: „Wann kriege ich mein Leben zurück?”

Bestimmt warst du auch schon mal an dem Punkt, dass du als Elternteil nicht weiterwusstest und am Ende deiner Kraft warst. So sehr Eltern ihre Kinder auch lieben, so anstrengend kann ein Familienalltag manchmal sein. Vorbereiten kann man sich auf die neuen Sorgen und die Verantwortung nicht wirklich, so trifft es viele unvorbereitet, wenn mit dem neuen Menschen plötzlich eine auch Menge neuer Aufgaben auftauchen.

So oder so ähnlich ist es vermutlich einem jungen Vater ergangen, der bei Reddit mit einem Beitrag unter der Überschrift „Väter: Ab welchem Alter bekommt man (etwas) von seinem Leben zurück” Hilfe sucht. Der 33-Jährige hat einen 13 Monate alten Sohn und scheint auf der Suche nach dem Notausgang aus der Elternschaft (Wer sagt es ihm?).

„Jeder Tag fühlt sich gleich an.”

„Ich habe einen liebenswerten kleinen Jungen, er ist großartig, obwohl er seine Momente hat! Ich hatte damit gerechnet, dass sich mein Leben ändern würde, als wir beschlossen, ihn zu bekommen – ich bin gerade 33 geworden, also habe ich das Gefühl, das Alter erreicht zu haben, in dem ich aufhören kann, mit meinen Kumpels auf die Piste zu gehen usw. – das ist in Ordnung”, schreibt der Vater im Netz.

„Mein kleiner Junge ist jetzt 13 Monate alt und ich habe soziale Probleme. Jeder Tag fühlt sich gleich an. Meine Wochentage bestehen aus: Aufstehen, arbeiten, nach Hause kommen, mit Bauklötzen spielen und dann ins Bett gehen. An den Wochenenden ist es das gleiche, außer dass ich nicht zur Arbeit gehe.”

„Wann wird es einfacher?”

„Meine Frage ist, wann wird es einfacher? Alle, mit denen ich spreche, lachen und sagen: ‚Einfacher wird es nicht‘ – das ist nicht hilfreich, es ist eine dieser wirklich frustrierenden Antworten, bei denen die Leute denken, sie seien komisch.” Nun, ich bin mir gar nicht so sicher, dass es sich bei dieser Bemerkung tatsächlich um einen Scherz handelt, laut einer Umfrage liegt das schwierigste Alter bei acht Jahren und bis dahin dauert es für den Fragenden ja noch…

„Realistisch gesehen weiß ich, dass sich mein Leben für immer verändert hat, aber ab wann stellen Eltern fest, dass sie ihr Leben zurückbekommen? Ist es dann, wenn das Kind alt genug ist, um sich etwa eine Stunde lang selbst zu beschäftigen, während man sein eigenes Ding machen und eine Pause machen kann?”

Zugegeben, der Papa bietet eine Steilvorlage, um sich über ihn lustig zu machen.

Aber Fakt ist, dass vermutlich viele Eltern, insbesondere Mütter, die nach wie vor den Großteil der Kinderbetreuung übernehmen, das Gefühl kennen. Wer von euch sich noch nie gefragt hat, wann die eine anstrengende Phase des Kindes endlich vorbeigeht, der werfe den ersten Stein (in Form eines gemeinen Kommentars versteht sich).

Im Forum Reddit bekommt der Papa zum Glück viele hilfreiche Ratschläge, zum Beispiel diesen hier:

„Ich denke, du solltest mit deiner Frau sprechen, damit ihr beide Zeit für euch haben und tun könnt, worauf ihr Lust habt. Ich denke nicht, dass es unmöglich sein sollte, mit Freunden ein paar Bier zu trinken, nur weil man ein Kind hat. Ebenso solltest du in der Lage und bereit sein, das anzubieten, wenn deine Frau ausgehen und eine Pause einlegen möchte. Wie du selbst geschrieben hast, ist dies jetzt dein Leben. Du wirst dein altes Leben nicht ‚zurückbekommen‘, sondern musst es jetzt nur anders managen, damit du immer noch die Dinge tun kannst, die dir am meisten Spaß machen.”

 

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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