Studie besagt: Kinder von Alleinerziehenden sind genauso glücklich

Die klassische Vater-Mutter-Kind-Familie ist selten geworden. Oft ist es nicht möglich, dass die Eltern zusammenbleiben, so sind die Ein-Eltern-Familien auf dem Vormarsch.

Und bei vielen Alleinerziehenden schleicht sich immer mal wieder ein Stimmchen ins Ohr, das hämisch flüstert: „Wenn dein Kind zwei Elternteile hätte, würde es ihm bestimmt besser gehen!“

Dem können wir nun getrost eine imaginäre Ohrfeige geben und es zum Teufel jagen. Denn endlich gibt es eine Studie, die genau das untersucht hat.

ESHRE, die European Society of Human Reproduction and Embryology, hat eine Langzeitstudie durchgeführt und herausgefunden, dass es für die Kinder keinen Unterschied macht, ob sie nur eine Mutter oder Mutter und Vater haben.

Mathilde Brewaeys, die leitende Forscherin, befragte dafür 69 Mütter, die sich dazu entschieden hatten, Single-Mamas zu sein und 59 Mütter mit Partner, die Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren haben.

Das Ergebnis ist eindeutig: „Es gibt keine relevanten Unterschiede bei der emotionalen Verbindung oder elterlichem Stress. Freiwillig Alleinerziehende haben deutlich bessere soziale Unterstützung und wollen diese auch. Es gibt auch keine Unterschiede im Verhalten der Kinder„, so der Artikel von Science Daily, der die Studie vorstellt.

Allerdings gibt es auch Kritik am Ergebnis der Wissenschaftler. Die Studie sei nicht repräsentativ, die Familien hätten über einen längeren Zeitraum begleitet werden und somit auch ältere Kinder eingezogen werden sollen, meinen Kritiker. Außerdem wurden nur die alleinerziehenden Frauen befragt, die sich bewusst dafür entschieden hätten, ohne Partner ein Kind zu bekommen – eine Vorgehensweise, die beispielsweise in Belgien und der Niederlande häufiger vorkommt.

Dass es Studien gibt, die das Gegenteil beweisen wollen, nämlich, dass Kinder Alleinerziehender unglücklicher seien, lässt Mathilde Brewaeys, aber nicht unerklärt: „Die Annahme, dass es nicht gut für ein Kind ist, in einer Familie ohne Vater aufzuwachsen, basiert hauptsächlich auf Studien zu Kindern, deren Eltern geschieden sind und die darum den Konflikt der Eltern mitbekommen haben. Jedoch scheint es wahrscheinlich, dass eine gestörte Eltern-Kind-Beziehung mehr negativen Einfluss auf die Entwicklung hat als die Abwesenheit eines Vaters.“


Die Studie wurde auf dem Online-Portal von Science Daily vorgestellt.

Rebecca
Schon seit rund einer Dekade jongliere ich, mal mehr, mal weniger erfolgreich, das Dasein als Schreiberling und Mama. Diese zwei Pole machen mich aus und haben eines gemeinsam: emotionale Geschichten!

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