Kommen dir die folgenden Sätze bekannt vor? „Schatz, zieh dir bitte den Pullover an. Denkst du an dein Pausenbrot? Die Brotdose liegt auf der Anrichte. Warte mal, ich mach das hier noch schnell fertig… Wo ist denn dein Sportbeutel? Ah, hier ist er ja. So, jetzt zieht euch bitte die Schuhe an. Hallo, habt ihr mich gehört? Bitte die Schuhe anziehen! Jacken auch. Nein, nicht die dünne Jacke, es ist kalt! Wie bitte? Ja, doch, es ist kalt, auch wenn die Sonne scheint. Los jetzt, sonst kommen wir zu spät…“
16 000 Wörter sprechen Menschen täglich, hat der Linguist Matthias Mehl von der Universität von Arizona in Tucson mal ermittelt. Ganz ehrlich: Ich habe manchmal das Gefühl, dieses Pensum als Mama schon früh am Morgen erreicht zu haben, wenn ich meine beiden Jungs für Kita und Schule fertig mache…
Elternsein: eine echte Belastung für die Stimme!
Ja, der Alltag von Eltern kann ganz schön auf die Stimme gehen und ziemlich an der Geduld zerren. Der Mental Load, den wir Eltern (und in vielen Fällen besonders wir Mamas) stemmen müssen, ist beachtlich. Es beginnt bereits morgens damit, dass die Kids gefühlt 20 Mal daran erinnert werden müssen, die Zähne zu putzen oder sich endlich die Schuhe anzuziehen. Danach geht es ohne Unterbrechung weiter: Im Job stehen im Anschluss Termine und Telefonate an, nebenbei müssen private Termine wie Playdates organisiert und wichtige Gespräche mit Ärzten, Behörden etc. geführt werden.
Am Nachmittag helfen wir bei den Hausaufgaben, schlichten Streitigkeiten der Kids und begleiten Wutanfälle, obwohl wir da selbst häufig schon am Limit sind. Dabei ist es wichtig, dass wir liebevoll, aber gleichzeitig auch klar und bestimmt mit unseren Kids kommunizieren. Wenn dann am Abend noch eine Gute-Nacht-Geschichte oder ein Gute-Nacht-Lied dran ist, fühlen wir uns total erledigt– und haben oft einfach keine Kraft und Lust mehr, zu sprechen. Manchmal streikt die Stimme sogar komplett, wird kratzig und wir müssen uns ständig räuspern. Aber: was kannst du dagegen tun, wenn deine Stimme im hektischen Eltern-Alltag leidet? Mit unseren Kindern sprechen müssen wir Mamas ja nun mal… Zum Glück gibt es ein paar gute Tipps, um bei Stimme zu bleiben, die im Alltag ganz leicht umzusetzen sind.
Die besten Tipps: So schonst du als Mama trotz Stress deine Stimme!
Vorab eine kurze Erklärung, wie deine Stimme überhaupt funktioniert, damit du verstehst, warum ihre Pflege so wichtig ist: Die Stimmlippen liegen innerhalb deines Kehlkopfes und erzeugen den Ton deiner Stimme, indem die Luft aus deiner Lunge diese in Schwingung versetzt. Umgangssprachlich werden die Stimmlippen auch Stimmbänder genannt, dabei bezeichnen die Stimmbänder nur den bindegewebigen Anteil der Stimmlippen. Der Ton wird im Mund-, Rachen- und Nasenraum, deinen sogenannten Resonanzräumen, verstärkt – hier erhält deine Stimme ihren individuellen Klang. Deine Stimmlippen sowie dein Mund-, Rachen- und Nasenraum sind mit Schleimhaut bedeckt, die einen feinen Sekretfilm an der Oberfläche bildet. Ist dieser trocken oder beschädigt, kratzt es im Hals und die Wörter kommen dir nur mühsam oder mit Räuspern über die Lippen. Wenn du dafür sorgst, dass deine Schleimhäute gut befeuchtet sind, kann deine Stimme klar und klangvoll erklingen.
Mit diesen Tipps unterstützt du deine Stimme dabei, im hektischen Eltern-Alltag zu funktionieren:
1. Viel trinken
Ja, zugegeben, das klingt jetzt erst mal nicht besonders originell oder neu. Trotzdem ist eine gute Befeuchtung der Schleimhaut in Hals und Rachen tatsächlich das A&O für eine geschmeidige, entspannte Stimme! Trinke am besten zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag. Ich habe unterwegs immer eine 1-Liter-Flasche mit Wasser dabei, die ich einmal täglich wieder auffülle – so habe ich die Kontrolle darüber, wie viel ich wirklich trinke. Gegen Heiserkeit helfen Kräutertees wie zum Beispiel Salbeitee. Achtung: Die Gerbstoffe in Kaffee, schwarzem Tee und Alkohol können die Schleimhäute austrocknen, diese nur in Maßen genießen.
2. Gutes Raumklima
Trockene Raumluft (zum Beispiel durch häufiges, intensives Heizen im Herbst und Winter) ist Gift für die Stimme. Lüfte daher deine Wohnung regelmäßig durch, auch im Herbst und Winter. Öffne dazu alle Fenster komplett für einige Minuten, um für Durchzug zu sorgen. Du kannst außerdem Schüsseln mit Wasser oder spezielle Luftbefeuchter in den Räumen aufstellen. Experten empfehlen Berufsgruppen mit hohem Sprechanteil (dazu zähle ich jetzt einfach mal uns Mamas…) eine Mindestluftfeuchte von 40 Prozent. Die Luftfeuchtigkeit in deinem Zuhause kannst du ganz einfach mit einem Hygrometer, zum Beispiel aus der Drogerie, messen.
3. Regelmäßige Sprechpausen
Ich weiß, das klingt jetzt erst mal wie Ironie. Der Alltag als Mama erfordert es, dass wir quasi nonstop kommunizieren – genau da liegt ja das Problem. Aber: Wenn du versuchst, ständig den Lärm der Kinder zu übertönen, ist das für deine Stimme extrem anstrengend – und am Ende bekommst du überhaupt kein Wort mehr raus. Kinder können schon relativ früh lernen, dass Mama auch mal eine Pause braucht. Du kannst dir zum Beispiel ein akustisches Signal oder ein Zeichen überlegen, das deinen Kindern signalisiert, dass du (und deine Stimme) eine kleine Auszeit brauchen. Das Ganze erfordert etwas Übung und hängt natürlich immer auch vom Alter deiner Kinder ab, probier es aber unbedingt mal aus!
4. Aufwärmübungen am Morgen
Die Stimme braucht am Morgen etwas Zeit, bis sie voll funktionstüchtig ist. Um sie “aufzuwecken“ kannst du ein paar Aufwärmübungen durchführen. Summe zum Beispiel ein paar Mal hintereinander “mmmh“ und “hmmm“ und führe mit dem Kiefer leichte Kaubewegungen durch. Das trainiert Kiefergelenke und Kaumuskeln. Ein guter Tipp ist auch, unter der Dusche zu singen oder die Lippen flattern zu lassen (“brrrrr“.) So bereitest du deine Stimme sanft auf den morgendlichen Trubel mit den Kids vor.
5. Bonbons & Tabletten
Handelsübliche Halsbonbons helfen kurzfristig, sorgen allerdings nicht für eine lang anhaltende Befeuchtung. Spezielle Tabletten aus der Apotheke dagegen können deine Stimme dabei unterstützen, im Alltag mit Kindern längerfristig entspannt zu bleiben. GeloRevoice® Halstabletten bilden einen befeuchtenden Schutzfilm, das sogenannte Revoice Hydro-Depot®, das sich lang anhaltend auf die Schleimhäute in Mund und Rachen legt. Beschwerden wie Halskratzen, Hustenreiz und Heiserkeit werden schnell spürbar gelindert. Gereizte Bereiche können sich regenerieren. Die Tabletten sind ideal für unterwegs und können nach Bedarf mehrmals täglich, zum Beispiel alle zwei bis drei Stunden (bis zu 6 Tabletten am Tag), eingenommen werden.
6. Richtig essen
Wusstest du, dass auch das Essen einen Einfluss auf unsere Stimme hat? Würzige oder scharfe Gerichte reizen die Schleimhäute in Mund und Rachen und sind daher kontraproduktiv, wenn du deine Stimme schonen möchtest. Sehr salzige Lebensmittel können ebenfalls die Gefahr der Dehydrierung erhöhen, da Salz Feuchtigkeit bindet. Greife daher im Alltag lieber zu milder, leichter Kost.
7. Durch die Nase atmen
Die Nase hat eine Filterfunktion zum Schutz der Lunge. Wenn du durch die Nase atmest, wird die Atemluft erwärmt und grobe Schmutzpartikel herausgefiltert. Dafür sorgen der Sekretfilm der Nasenschleimhaut und der Weg der Luft durch das verzweigte System der Nase. Außerdem wird die Luft bei der Nasenatmung optimal angefeuchtet. Die Mundatmung benötigst du lediglich beim Sprechen, ansonsten solltest du wenn möglich immer die Nasenatmung verwenden.
8. Gute Körperhaltung
Eine gute Körperhaltung ist super wichtig, wenn es um den Klang deiner Stimme geht. Ich finde folgendes Bild hilfreich, um zu verstehen, warum: Stell dir vor, dass die Stimmlippen wie die Saiten eines Instruments sind. Dein Körper ist der Klangkörper. Eine in sich zusammengefaltete Violine bringt keinen Ton heraus, da die Spannung der Saiten fehlt. Sprich: Richte dich beim Sprechen möglichst gerade auf und achte auf eine aufrechte, aber entspannte Körperhaltung.
9. Räuspern vermeiden
Räuspern strengt deine Stimme an, da die Stimmlippen dabei mit viel Druck aneinander gepresst werden. Dadurch entstehen kleine Verletzungen an der Schleimhaut, es kommt zu einer vermehrten Schleimbildung, die den Räusperzwang verstärkt. Ein Teufelskreis: je öfter du dich räusperst, desto rauer und trockener wird deine Stimme. Stattdessen solltest du lieber einen Schluck trinken, schlucken oder leicht husten.
Ich hoffe, dass ihr mit diesen Tipps bei Stimme bleibt und den hektischen Mama-Alltag entspannt meistern könnt!