Sie vermissen den Vater: Gericht zwingt Mann, seine Kinder zu sehen

Normalerweise genießen Eltern es, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Auch, wenn es herausfordernd sein kann, alles unter einen Hut zu bekommen: Für die meisten Mamas und Papas haben ihre Kleinen absolute Priorität. Ganz anders sieht das wohl ein Mann aus Frankfurt, der nun gerichtlich dazu gezwungen werden musste, seine Söhne zu sehen.

Kinder vermissen ihren Vater

Ein Sonntag im Monat sollte schon drin sein für die eigenen Kinder, oder? Einem Vater war das offenbar zu viel, er wehrte sich gegen einen entsprechenden Gerichtsbeschluss. Weil ihre drei Söhne den Vater so vermissten, hatte die Mutter den Beschluss erwirkt. Und, als wäre das nicht schon traurig genug, ging der Vater tatsächlich dagegen vor. Seine Söhne an einem Sonntag im Monat sowie in Teilen der Schulferien zu sehen, war ihm wohl nicht zuzumuten, wie die Hamburger Morgenpost berichtet.

Der Mann, der seit 2017 von der Mutter der Kinder getrennt lebt, führte an, dass er privat und beruflich unter großem Druck stehe. Er müsse bis zu 120 Stunden die Woche arbeiten und sich auch um ein neugeborenes Baby kümmern, ließ er das Gericht wissen. Deswegen würde er meistens nur drei bis vier Stunden schlafen. Rechtfertigt dieser Stress also, dass er seine Kinder aus der Ex-Beziehung nicht mehr sehen möchte? Das Oberlandesgericht Frankfurt sagt: Nein!

Mann muss seine Prioritäten überdenken

Es bestätigte die von der Mutter eingeforderte Regelung. Die Verweigerung jeglichen Umgangs mit den Söhnen – und damit die Loslösung der persönlichen Bindung – sei ein maßgeblichen Entzug elterlicher Verantwortung. Damit liege zugleich die Vernachlässigung eines wesentlichen Teils der Erziehungspflicht vor. Das Gericht sieht den Vater also in der Pflicht, seine Prioritäten zu überdenken, um Zeit für seine drei älteren Kinder zu haben. Die Entscheidung ist nicht anfechtbar.

Die drei Jungs werden ihren Vater also in Zukunft regelmäßig sehen können. Bleibt zu hoffen, dass sie wieder eine stabile Bindung zueinander aufbauen können.

Die Frage ist ja aber natürlich: Werden das schöne Treffen, wenn er eigentlich gar keine Lust dazu hatte?

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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