Bevor ich selbst schwanger wurde, fand ich 3D-Ultraschall megaalbern. Diese Bilder sahen für mich gruselig und extrem merkwürdig aus, ich fragte mich, warum werdende Eltern sie unbedingt haben wollten… Nun, es war natürlich, wie es immer ist: Als ich dann schwanger war, wollte ich das auuuhauuuuch! Mein Baby schon mal „so richtig“ sehen, seine kleinen Fingerchen, das Näschen? Ein Traum! Leider kam es aber nie dazu.
Aber, um auf den Punkt zu kommen: Inzwischen verstehe ich sehr wohl, wie aufregend ein 3D-Ultraschall für werdende Eltern sein kann! Und so nehmen einer Bertelsmann-Studie von 2015 zufolge auch vier von fünf Schwangeren dieses iGeL-Angebot wahr. Und viele Frauenarzt-Praxen bieten es für Selbstzahler an, es können teilweise sogar Erinnerungsvideos dabei gedreht werden. Ein wunderschönes Souvenir aus der Schwangerschaft, oder?
Leider werden ab dem kommenden Jahr nicht mehr viele Mamas und Papas in den Genuss dieses Erlebnisses kommen.
Denn es wurde schon länger darüber gesprochen, jetzt ist es aber gesetzt:
Ab dem 1. Januar 2021 wird 3D-Ultraschall in vielen Fällen verboten.
Und so schade das ist, es gibt einen guten Grund für dieses Gesetz. Denn die Embryos sollen so vor einer komplett unnötigen, dafür aber sehr hohen Strahlendosis geschützt werden. Das erklärte der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS).
Das Verbot umfasst Doppler-, Duplex-, 3D- oder 4D-Verfahren.
Die notwendigen hohen Ultraschallintensitäten bergen ein potenzielles Risiko für das Ungeborene, „insbesondere, da mit Beginn der Knochenbildung wesentlich mehr Schallenergie am Knochen absorbiert wird.“
Okay, dafür verzichtet man dann gerne aufs „Baby-Kino“, oder?
Gibt es denn aber gar kein 3D-Ultraschall mehr?
Doch, wie der MDS mitteilt: „Im Gesetzestext heißt es: ,Bei der Anwendung von Ultraschallgeräten zu nicht-medizinischen Zwecken darf ein Fötus nicht exponiert werden.` Das heißt im Gegenzug, wenn es eine medizinische Indikation gibt, also einen Verdachtsfall, dem mit diesen bildgebenden Verfahren nachgegangen werden kann, dann kommen 3D-Ultraschall und Co. natürlich weiterhin in Frage.