Schule schickt Mädchen heim – wegen Röcken und Make-up

In Wales macht eine Schule Schlagzeilen, nachdem der Schulleiter dort 200 Schülerinnen heim schickte, deren Styling nicht den Vorstellungen des Schulleiters entsprach. Kurze Röcke wurden vermessen, falsche Wimpern entfernt, Fingernägel gestutzt und Make-up abgewischt, berichtet die Daily Mail.

Die Eltern der betroffenen Schülerinnen sind wütend.

Der neue amtierende Schulleiter hat strenge Regeln für das Aussehen seiner Schützlinge aufgestellt. Die Schüler und Schülerinnen in Wales tragen sowieso Uniform, aber das ging dem Schulleiter offenbar noch nicht weit genug. Er selbst sagt dazu, er sei „entschlossen, die Standards zu erhöhen“, die „verbesserungswürdig” seien. Er warnte die Eltern sogar in einem Anschreiben: „Schülern ist es nicht gestattet, sich in der Schule aufzuhalten, wenn sie sich nicht an diese Richtlinien halten.“

Und so kam es offenbar zu einer Reihe von unangenehmen und grenzüberschreitenden Vorfällen: Ein 14-jähriges Mädchen sagte, ihr sei bei ihrer Ankunft von einem männlichen Lehrer befohlen worden, ihren Rock messen zu lassen. Eine andere junge Frau sagte, sie sei direkt in den Raum gegangen, in dem Schüler festgehalten und vom Unterricht ferngehalten wurden. Sie wurde nach Hause geschickt, weil sie falsche Wimpern trug.

Mädchen reihenweise nach Hause geschickt

Eine Mutter erzählt, dass ihrer 13-jährigen Tochter Amile etwas Ähnliches passiert sei. Ihr sei gesagt worden, sie könne nicht am Unterricht teilnehmen, da sie falsche Wimpern trage. Amile vertraute ihrer Mutter an: „Als ich zur Schule kam, standen zwei Lehrer an der Eingangstür und sie sagten: ‚Du hast Wimpern an‘ und sie brachten mich in ein Zimmer, in dem etwa 50 Mädchen waren.“

Weiter wird eine Mutter zitiert: „Sie haben alle diese Mädchen in Isolierzimmern untergebracht, sie nennen sie jetzt ‚Aufenthaltsräume‘, damit sie alle nach Hause geschickt werden können. Es ist unfair und zielt auf Mädchen ab. Das ist mehr als ein Witz, sie wollen sie nicht mehr unterrichten.”

Es hat den Anschein, dass die Körper der Mädchen wichtiger sind als ihr Recht auf Bildung“, wird Rachel Garrick, Stadträtin der Labour-Partei in Caldicot von der „Daily Mail“ zitiert. Sie befürchtet, dass sich die strengen Uniformvorschriften vor allem gegen Mädchen richten.

Schulleiter stand bereits an einer anderen Schule in der Kritik

Schon an einer anderen Schule hatte der Herr für Aufsehen gesorgt, nachdem er Schüler aus dem Unterricht geworfen hatte, weil sie die falschen schwarzen Socken trugen. Die Daily Mail berichtet, dass der Sympathieträger zuvor an einer Jungenschule unterrichtet habe. Dort war er bereits unangenehm aufgefallen, weil er einen Schüler mit Dreadlocks aufforderte, diese abzurasieren, wenn er weiter am Unterricht teilnehmen wolle.

Auch wenn die jüngsten Maßnahmen des Schulleiters nur Mädchen betrafen, scheint er grundsätzlich sehr strenge Vorstellungen zur Optik junger Menschen zu haben. Ich finde so ein drastisches Eingreifen etwas fragwürdig. Was hat das Aussehen der Schüler und Schülerinnen mit dem Unterricht zu tun? Soweit ich weiß, kann man auch mit falschen Wimpern noch die Tafel erkennen.

Findet ihr, eine Schulleitung sollte das Recht haben, Schüler und Schülerinnen so strenge Vorgaben zu ihrem Aussehen zu machen? Kommentiert es gerne!

 

 

 

 

Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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Gerlinde
Gerlinde
3 Monate zuvor

Ganz schlimm! Teenager grenzen sich ab und sind auf Identitätssuche. Viele finden über ihr Styling einen Weg, sich auszudrücken, sich zu schützen, oder Zugehörigkeit zu zeigen. Fehltritte inklusive! Es gibt definitiv Grenzen – aber hier hilft es, diese von den Schülerinnen und Schülern selbst definieren und abstimmen zu lassen. Dabei sollten die Jahrgangsstufen für sich und die Jungs für Jungs und die Mädchen für Mädchen entscheiden. Parallel sollten ähnliche Regeln von und für die Lehrenden erarbeitet werden. Schule ist keine Party und kein Sportplatz, aber auch keine JVA. In der 9. Klasse sollte auch über die Wirkung von Kleidung reflektiert worden sein.
Ein no-go ist das „Ablenkungsargument“ von männlichen Anwesenden. Lehrer mit pädophilen Neigungen gehören in Therapie, nicht in die Schule. Und solange die Jungs einen Führerschein machen möchten, ohne bei jedem vorbeilaufenden Mädchen in Freizeitkleidung zur Gefahr für die Allgemeinheit zu werden, sollten sie sich nicht als unkontrollierte Triebwesen darstellen lassen.