Samenbank vertauscht Sperma: Eltern geben Baby zur Adoption frei

Einer Kinderwunsch-Klinik in den USA ist ein folgenschwerer Fehler unterlaufen: Sie hat das falsche Sperma benutzt, um ein Ei zu befruchten, das dann einer Leihmutter eingesetzt wurde. Als der Vater das Baby zum ersten Mal sah, weigerte er sich, es anzunehmen.

Es klingt fürchterlich verrückt, eben eine Geschichte, die sich nur im „Land der Unbegrenzten Möglichkeiten“ abspielen kann. Dass es sich wirklich so abgespielt hat, daran darf man allerdings zweifeln, denn es handelt sich um einen Reddit-Thread. Dort kann jeder einen Beitrag verfassen und wie auch bei Facebook damit Likes und Reichweite sammeln. Ein Thema wie dieses erhitzt die Gemüter und ist darum perfekt für diese Plattform geeignet.

Viele Versuche und viel Leid

Und so hat sich die Geschichte angeblich abgespielt: Der Post-Ersteller und seine Frau versuchten jahrelang, eigene Kinder zu bekommen. Doch seine Frau leidet an PCOS, einer Störung der Eierstöcke. Nach drei Fehlgeburten und zahlreichen unerfolgreichen Versuchen gab das Paar es schließlich auf, auf natürliche Art und Weise ihren Traum von einer Familie erfüllen zu wollen.

Darum meldeten sie sich in der Kinderwunsch-Klinik/Leihmutter-Agentur an. Dort fanden sie eine Leihmutter, die perfekt zu sein schien und der Deal war perfekt: Sie bezahlten dafür, dass ihre Eizelle mit seinem Sperma In-Vitro befruchtet und anschließend von der Leihmutter ausgetragen wurde.

Eine aufregende Zeit für das Paar, wie der künftige Vater berichtet: „Die Leihmutter war eine nette Frau, die gut auf ihren Körper aufpasste und wir verstanden uns sehr gut.“

DNA-Test enthüllt das Unglaubliche

Doch dann kam der Tag der Geburt und mit ihm der Schock: „Als ich das Baby sah, wusste ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Das Baby hatte asiatische Züge, schwarze Haare und braune Augen, dabei sind wir beide weiße, blonde Personen mit blauen Augen.“

Der vermeintliche Vater war enttäuscht und verlangte sofort einen DNA-Test, der eindeutig ausfiel: „Ich bin nicht der Vater!“, so der Reddit-User. Sie kontaktierten die Agentur und fanden schließlich heraus, dass das Sperma tatsächlich vertauscht worden war. Ihnen wurde umgehend angeboten, einen Teil ihres Geldes zurückzubekommen.

Was wird aus dem Baby?

Nun befand sich der Mann in einer Zwickmühle und bat um Rat: „Es ist uns egal, dass das Baby nicht weiß ist, wir sind nur traurig, dass es nicht von uns beiden stammt. Bin ich ein A****loch, weil ich gerichtlich gegen die Agentur vorgehen und das Baby nicht behalten möchte?“

Nun könnte man meinen, dass die Antwort auf diese Frage ein uneingeschränktes JA wäre…. denn immerhin ist es das leibliche Kind seiner Frau und er hat sich die ganze Schwangerschaft lang darauf gefreut. Und wirklich bringen viele genau dieses Argument und finden, dass es selbstverständlich sein sollte, das Baby wie sein eigenes aufzuziehen: „Du hast dieses Kind in die Welt gebracht, jetzt hast du die Verantwortung, dich darum zu kümmern!“

„Ich weiß, es ist viel verlangt, aber kannst du nicht in deinem Herzen Liebe für dieses Kind finden? Es wurde dir und deiner Frau geschickt, und es braucht genauso Liebe wie jedes andere Kind auf der Welt!“, so ein weiterer Kommentar.

Traurige Entscheidung

Aber es wäre nicht die USA, wenn der Mann nicht auch genug Rückendeckung bekommen würde. Viele User sind der Meinung, dass es völlig in Ordnung ist, das Kind nicht anzunehmen: „Sie gingen zu einer Leihmutter, um ein Kind zu bekommen, das biologisch ihres ist. Hätten sie einfach irgendein Kind gewollt, hätten sie einen Jungen oder ein Mädchen adoptieren können, was günstiger gewesen wäre als eine Leihmutter zu engagieren.“

„Keine Chance, Mann. Das Kind muss gehen und die Firma muss aus dem Geschäft geklagt werden!“, findet ein anderer Mann.

Nach mehr als 4000 Kommentaren und Diskussionen schrieb der Thread-Ersteller am Ende, dass sie sich entschieden hätten: Er und seine Frau würden das Baby zur Adoption frei geben.

Egal, ob die Geschichte nun wahr ist oder erfunden, sie hat eine Menge Aufmerksamkeit erregt und wurde inzwischen wieder gelöscht.

Rebecca
Schon seit rund einer Dekade jongliere ich, mal mehr, mal weniger erfolgreich, das Dasein als Schreiberling und Mama. Diese zwei Pole machen mich aus und haben eines gemeinsam: emotionale Geschichten!

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