Revolutionäre OP: Baby Easton könnte tausenden Menschen helfen

Der kleine Easton Sinnamon aus North Carolina feierte vor ein paar Wochen seinen ersten Geburtstag – Zuhause, in den Armen seiner Familie. Dass das möglich ist, damit hatte lange Zeit niemand gerechnet. Seine Mama schreibt auf Instagram zu seinem Geburtstag: „Du bist so tapfer, stark und unverwüstlich. Du hast mir so viel beigebracht. Wir sind gesegnet, dass wir dich bei uns haben dürfen, du bringst uns jeden Tag zum Lächeln.”

Denn Baby Easton hat einen Durchbruch in der Medizingeschichte geschafft: Als erster Mensch bekam der kleine Junge zwei Organe aus einer Organspende transplantiert. Die Ärzte machten sich dabei einen experimentellen Trick zunutze, die OP gilt deswegen international als wegweisend.

Easton kam mit einem sehr schwachen Herzen und einem kaum vorhandenen Immunsystem zur Welt. Die ersten sieben Monate seines Lebens verbrachte der kleine Mann deswegen im Krankenhaus, seine Überlebenschancen waren sehr gering. Das Baby musste sich immer wieder Herz-OPs unterziehen und litt an Infektionen, die sein Körper nicht bekämpfen konnte.

Deswegen holten sich seine Ärzte die Erlaubnis für eine Doppel-Transplantation.

Sie transplantierten nicht nur das Herz des Jungen, sondern auch einen Thymus. Der Thymus ist eine Drüse, die zum Immunsystem gehört. In diesem Organ lernen unsere weißen Blutkörperchen, welche Moleküle sie angreifen müssen. Die Experten setzten in Eastons Fall darauf, dass Herz und Thymus gut zusammenarbeiten würden, da sie beide zwar fremd in Eastons Körper waren, aber vom selben Spender stammten.

Wie das Duke Health Institut in einer Pressemeldung verkündet, wurde der kleine Junge im Sommer 2021 operiert. Und die Hoffnung der Ärzte scheint sich bestätigt zu haben: Der neue Thymus erkannte das Herz nicht als fremd, der Körper nahm das Organ deswegen problemlos an. Der Zustand des Kindes muss weiterhin beobachtet werden, aber Stand heute geht es Easton ausgesprochen gut.

Warum Eastons Fall so revolutionär ist

Bisher mussten Menschen, die eine Organspende erhalten, ein Leben lang Medikamente nehmen, die das Immunsystem unterdrücken, damit der Körper das fremde Organ nicht abstößt. Diese haben jedoch eine Reihe schwerer Nebenwirkungen. 

„Wenn sich dieser Ansatz als erfolgreich erweist (…) würde das bedeuten, dass Transplantatempfänger das gespendete Organ nicht abstoßen würden und sie sich auch keiner Behandlung mit Langzeitmedikamenten zur Unterdrückung des Immunsystems unterziehen müssten, die insbesondere für die Nieren hochgiftig sein können“, erklärt Joseph W. Turek, Chefarzt der Kinderstation, der bei der OP von Easton dabei war.

In Zukunft könnte Eastons OP vielen tausenden Patienten helfen, da sind sich die Ärzte sicher.

Für den kleinen Patienten selbst spielt das noch keine so große Rolle. Er genießt nun sein neu gewonnenes Leben. Auf den Instagram-Bildern seiner Mutter sieht man das Baby vergnügt zwischen Luftballons und mit einem Kuchen in seinen kleinen Händen.

Wir wünschen dir alles Liebe, kleiner Easton!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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