Plötzlicher Kindstod: Eine Sache kann erkältete Babys schützen

Der plötzliche Kindstod ist eine der grausamsten Erfahrungen, die Eltern treffen kann. Ihre Babys versterben dabei meistens nachts im Schlaf – ohne erkennbare Ursache. Es ist ein Phänomen, vor dem wir wohl alle Angst haben.

Und genau darum wissen die meisten von uns auch, wie wichtig sicherer Babyschlaf ist. Denn inzwischen ist zwar bekannt, dass Schlaf längst nicht der einzige und größte Faktor beim plötzlichen Babytod ist (mehr dazu lest ihr in unserem Artikel „Plötzlicher Kindstod: Risikofaktoren, die du kennen solltest“) , aber eben schon eine Rolle spielen kann. Und: Hier kann man aktiv vorbeugen!

Und das tun die meisten Eltern, indem sie den bekannten Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Kinder-​ und Jugendmedizin e. V. folgen:

• Babys immer in Rückenlage zum Schlafen legen

• im Babyschlafsack, ohne Decken, Kuscheltiere und Kissen, schlafen lassen

• nicht zu warm und im eigenen Bett schlafen lassen

• in rauchfreier Umgebung schlafen lassen

• Stillen kann das Risiko für den plötzlichen Kindstod senken

Studie zeigt nun: Manchmal werden Regeln vergessen

Aber: Sobald das Baby krank wird, sieht die Realität oft anders aus. Eine neue US-Umfrage zeigt: Viele Eltern weichen in diesem Fall von den Empfehlungen ab – aus Liebe, Sorge und Erschöpfung. Schließlich ist es mehr als aufregend, wenn der kleine Schatz das erste Mal fiebert oder die erste Erkältung hat.

Über 100 Mamas, Papas und andere Bezugspersonen mit Babys zwischen 0 und 12 Monaten wurden befragt. Das Ergebnis? Ziemlich deutlich.

Ist das Baby krank, wird mehr als ein Auge zugedrückt

• Nur weniger als 10 Prozent hielten sich weiterhin konsequent an die Regeln für sicheren Schlaf, wenn ihr Baby erkältet war

• Vor einer Erkrankung des Babys nahmen 57 Prozent ihr Baby mit ins eigene Bett – während der Krankheit waren es schon 69 Prozent.

Der Anteil der Babys der Befragten, die bei einer Erkältung in ihrem Gitterbettchen schliefen, sank deutlich – und blieb auch nach der Krankheit niedrig.

Viele Eltern gaben an, ihr Kind einfach näher bei sich haben zu wollen, um es zu trösten oder besser zu überwachen. Total verständlich, oder? ❤️

Kinderärzt*innen warnen besonders bei erkälteten Kindern davor, den Schlaf zu gefährden

Natürlich sagt einem das elterliche Herz, dass man seinen kranken Schatz ganz nah bei sich haben will – und Körperkontakt tut Babys ja erwiesenermaßen immer gut.

Aber: Genau das kann das Risiko für plötzlichen Kindstod erhöhen. Denn GERADE, wenn das Baby krank ist, ist eine sichere Schlafumgebung wichtig. Denn Atemwegsinfekte erschweren das Atmen oftmals sowieso schon.

Studienautorin Dr. Mary Beth Howard vom Johns Hopkins Children’s Center erklärt: „Eltern ändern das Schlafsetting oft, weil sie ihrem Baby Trost spenden oder es genau im Auge behalten wollen. Aber diese gutgemeinten Anpassungen erhöhen tatsächlich das Risiko für einen plötzlichen, unerwarteten Tod. Krankheit ist eine besonders verletzliche Zeit, daher ist es dann besonders wichtig, sich an die Empfehlungen zu sicherem Schlaf zu halten.“

Viel besser ist es, dein Baby in einem Beistell- oder Gitterbettchen neben deinem Bett zu lagern. Ein Reisebettchen mit fester Matratze geht auch. So hast du deinen Schatz ganz nah bei dir, bekommst alles mit und kannst schnell reagieren – ohne, dass die Atmung deines Babys durch äußere Einflüssen behindert werden könnte.

Und: Wenn du selbst wach bleibst, also bei Tagesschläfchen, ist dein Baby natürlich ganz prima nah an deiner Haut aufgehoben.

Quellen:

„Sicherer Babyschlaf“ bei der Uniklinik Köln, abgerufen am 22.10.2025
„Changes in Sleep Practices During and After Illness“ von der American Academy of Pediatrics, abgerufen am 22.10.2025

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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