Plötzlich Großfamilie: Paar adoptiert 7 verwaiste Geschwister

Als Pam Willis im Januar 2019 ihren Facebook-Newsfeed runterscrollt, bleibt ihr Blick an einem Beitrag über sieben Geschwister hängen, die ihre Eltern bei einem Autounfall verloren haben. Die 50-Jährige spürt sofort, dass sie und ihr Mann dazu bestimmt sind, den Kindern ein neues Zuhause zu geben.

Die Kinder im Alter von vier bis 15 Jahren lebten zu diesem Zeitpunkt schon seit über einem Jahr in einer Pflegeunterbringung. Ihre Eltern starben bei einem schrecklichen Autounfall, bei dem sich der Wagen mehrfach überschlug. Doch wie durch ein Wunder überlebten alle sieben Kinder. Nun waren die Geschwister auf der Suche nach einem neuen Zuhause, in dem sie für immer bleiben könnten.

Die Gesichter der Kinder ließen Pam nicht mehr los

„Ihre niedlichen, lächelnden Gesichter trafen mich sofort mitten ins Herz“, erinnert sich Pam. Sie markierte ihren Ehemann unter dem Beitrag und konnte den ganzen Tag lang an nichts anderes mehr denken als an die sieben Kinder, die eine neue Familie brauchten. Als ihr Mann Gary dann abends nach Hause gekommen sei, hätte sie ihn sofort auf den Beitrag über die Geschwister angesprochen.

Auch Gary hatten die Kinder den ganzen Tag lang beschäftigt: „Wir sollten sie adoptieren“, stimmte er dem Herzenswunsch seiner Frau zu. Beide hatten sofort das Gefühl, dass sie dafür bestimmt seien, die neuen Adoptiveltern der Sieben zu werden. Das Paar, das gemeinsam fünf Kinder hat, hatte schon zuvor Pflegekinder bei sich aufgenommen, aber noch nie adoptiert.

Eigentlich waren keine weiteren Kinder geplant

„Wer würde sie alle zusammen adoptieren? Wer sonst hätte so viel Platz? Wer würde die Zeit und die Liebe dafür haben, um mit ihrem Trauma richtig umzugehen? Die Antwort war klar… Wir können das”, erklärt Pam die Entscheidung. Eigentlich hatte gerade das letzte ihrer Kinder das Haus verlassen. Das Paar fühlte sich bereit für den neuen Lebensabschnitt zu zweit. Doch der Beitrag über die sieben Geschwister änderte alles, wie die beiden Today.com erzählen.

Noch am gleichen Abend rief die 50-Jährige bei der aktuellen Pflegestelle an. Sie bekam aber zunächst nur die Info, dass bereits tausende Anrufe für die Kinder eingegangen seien. Trotzdem konnte das Paar sich offenbar durchsetzen, zwei Monate später kam der Anruf, dass sie als Adoptiveltern für die sieben Geschwister infrage kommen.

Den Älteren fiel es schwer, den neuen Adoptiveltern zu vertrauen

Wenig später lernten Pam und Gary dann Adelino, 15, Ruby, 13, Aleecia, 9, Anthony, 8, Aubriella, 7, Leo, 5, and Xander, 4, persönlich kennen. So erfuhren sie auch von der traumatischen Kindheit, die die sieben bisher durchlebt hatten. Nicht nur, dass sie ihre Eltern bei einem Autounfall verloren hatten, schon vorher war das Leben der Kinder alles andere als leicht. Die Eltern seien suchtkrank gewesen, die Familie infolgedessen immer wieder obdachlos. Nicht immer hatte es in der Vergangenheit ausreichend Essen für alle gegeben.

Es sei zwar leicht gewesen, einen Zugang zu den jüngeren Kindern zu bekommen, aber die beiden älteren wären sehr verschlossen gewesen. Zu sehr hätten die Schatten der Vergangenheit sie noch verfolgt. Besonders die 13-jährige Ruby hatte Probleme damit, dem Paar zu vertrauen. „Sie wusste gar nicht mehr, wie es ist, ein Kind zu sein. Sie musste schon sehr früh die Mutterrolle für die Jüngeren übernehmen“, erinnert sich Pam.

„Für uns sind sie eine Chance, noch einmal Eltern zu sein!”

Aber nach und nach hatten alle sieben Geschwister gelernt, dass sie bei ihren neuen Eltern sicher sind. Im August 2020 fand dann die offizielle Adoption der Geschwister statt. „Sie haben uns die Chance gegeben, noch einmal Eltern zu sein. Für uns sind sie unsere zweite Chance mal sieben!“

Wir wünschen den Sieben in ihrer neuen Familie alles Liebe!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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