Nach 42 Jahren Sehnsucht: Mutter und Tochter finden sich endlich wieder

Nie habe ich aufgehört, sie zu lieben. Täglich habe ich an sie gedacht”, wenn Nancy von ihrer Tochter spricht, kommen ihr die Tränen. Die Mutter hat ihr Kind nicht einmal im Arm halten dürfen.

Als ihr Baby zur Welt kommt, ist Nancy gerade 16 Jahre alt.

Sie lebt in einem sehr strengen Waisenhaus in Tennessee, in dem Beschimpfungen und Schläge zur Tagesordnung gehören. Ihre Betreuungspersonen beschließen damals über ihren Kopf hinweg, dass Nancy ihr Baby zur Adoption freigeben soll, wie sie dem Magazin Today erzählt.

Eingeschüchtert lässt Nancy alles über sich ergehen. Das Kind kommt dann in einem Krankenhaus per Kaiserschnitt zur Welt. Als die damals 16-Jährige wieder zu Bewusstsein kommt, ist ihr Baby schon weg.

„Über so etwas kommt man niemals hinweg.”

„Ich habe immer an meine Tochter gedacht und mir vorgestellt, was sie gerade erlebt: ‚Jetzt macht sie vielleicht die ersten Schritte, jetzt verliert sie vielleicht ihren ersten Milchzahn.‘” Jedes Jahr, zum Geburtstag ihres Kindes, backt Nancy einen Kuchen für ihre Tochter und hofft von Herzen, dass es ihr kleines Mädchen gut hat.

Das wächst auf der anderen Seite der Welt auf: Ein Paar aus Südafrika adoptiert das Baby. Sie geben ihrer Adoptivtochter den Namen Melanie. Von Anfang an weiß Melanie, dass sie adoptiert wurde. Aber sie liebt ihre Adoptiveltern und hat Angst, eine Enttäuschung zu erleben, wenn sie nach ihrer leiblichen Mutter sucht.

Melanie findet über eine Datenbank ihre Schwester

„Ich habe mich davor gefürchtet, herauszufinden, dass meine Mutter mich nie gewollt hat.” Doch als Melanie selbst Mutter wird, fragt sie sich, was sie ihren eigenen Kindern eines Tages über ihre Wurzeln erzählen wird. Sie fasst sich ein Herz und stellt Nachforschungen an.

Den Durchbruch bringt ihre Registrierung bei einer DNA-Datenbank, denn es gibt ein Match. Melanies Schwester Cheryl hat sich ebenfalls registrieren lassen. Als Melanie den Kontakt aufnimmt, wird schnell klar: Sie hat ihre Familie gefunden. Über Facebook schreibt sie dann zum ersten Mal mit ihrer leiblichen Mutter.

Nancys ersten Worte an ihre Tochter treffen mitten ins Herz

Das Erste, was Nancy ihrer Tochter sagt, ist: „Es ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht an dich gedacht habe. Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich sehr liebe!” Wenig später sehen sich Mutter und Tochter zum ersten Mal – nach 42 langen Jahren.

Der Moment, indem sich die beiden endlich in die Arme schließen können, ist für beide Frauen unbeschreiblich: „42 Jahre voller Fragen. Nun fühlt es sich an, wie nach Hause zu kommen”, sagt Melanie unter Tränen. Und ihre Mutter meint: „Sie ist genauso, wie ich sie mir vorgestellt habe: Wunderschön und klug!”

Mama Nancy möchten anderen Mut machen

Nancy hofft nun, dass ihre Geschichte auch anderen Müttern und Kindern mit einem ähnlichen Schicksal Mut macht, die Hoffnung nicht aufzugeben und weiter nach ihrer Familie zu suchen.

Wir wünschen der wiedervereinten Familie alles Liebe für die Zukunft!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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