„Meine Tochter hat heute im Schulbus ihre Periode bekommen. Wenn du die Mutter dieses Jungen bist – ich danke dir!

In Zeiten, wo Mobbing bereits in der Schule ein so großes Problem ist, dass es Kinder in den Selbstmord treibt, tut es gut, solche Geschichten zu lesen: Der anonyme Facebook-Post einer Mutter, die davon berichtet, dass ihre Tochter unbemerkt ihre erste Periode im Schulbus auf dem Weg nach Hause bekam. Ausgerechnet ein älterer Junge aus ihrer Schule sah den Blutfleck auf ihrer Hose! Was ab da ein riesiges Potenzial für Häme und ein echtes Kindheitstrauma gehabt hätte, endete wundervoll, dank der tollen Reaktion des Jungen.

Er nahm das Mädchen leise beiseite und gab ihr seinen Pullover. Den solle sie sich für den Rest des Weges um die Hüften binden, sodass es niemand sehen würde. Das sei schon ok, sagte er, er habe Schwestern und kenne das.

Was für ein Gentleman! Manchmal sind es nur kleine Gesten, die uns wieder an das Gute im Menschen glauben lassen.

„Wenn du die Mutter dieses Jungen bist – dann will ich dir danken“, schreibt die Mutter des Mädchens auf Facebook. „Du hast alles richtig gemacht.“


Eine wirklich tolle Geschichte, die uns das Herz erwärmt. Doch was kann man tun, damit die eigenen Kinder auch zu solch freundlichen, mitfühlenden Teenagern werden? Wir haben ein paar Tipps zusammengesammelt:

  • Sei das beste Beispiel

Unsere Kinder schauen sich so viel bei uns ab! Und dabei geht es nicht nur um Tischmanieren oder darum, bitte und danke zu sagen. Dein Kind beobachtet auch ganz genau, wie du mit und über andere sprichst. Im Ernst – ziehe nicht vor deinen Kindern über andere her. Auch wenn es manchmal schwerfällt – wir wissen doch eigentlich alle, dass das kein feiner Zug ist und wollen doch auch nicht, dass unser Kind sich so etwas abguckt.

Je mehr Empathie du zeigst, desto selbstverständlicher wird es auch für dein Kind sein. Eine kleine aber wirkungsvolle Methode ist es auch, im Beisein deines Kindes kleine Komplimente zu verteilen. Dir gefällt die neue Jacke einer anderen Mutter im Kindergarten oder Erzieherin deines Kindes hat etwas besonders toll gemacht? Sag es ihnen! Dein Kind wird bemerken, dass sich die andere über dein Kompliment freut und vielleicht selbst auch bald welche verteilen.

  • Dulde keine Gemeinheiten

Weder dir noch anderen gegenüber. Natürlich streiten Kinder untereinander. Hilf ihnen, den anderen und die Auswirkungen des eigenen Verhaltens auf den anderen zu verstehen. Zeige deinen Kindern aber auch, dass du versuchst, auch ihre Seite zu verstehen.

  • Sprich über Gefühle

Nicht nur für Pubertierende ist es schwierig zu verstehen, was gerade mit ihnen passiert. Je offener und selbstverständlicher in deiner Familie über Gefühle gesprochen wird, desto besser können sich deine Kinder auch in andere hineinversetzen und im richtigen Moment trösten. Wenn es dir nicht so leicht fällt, darüber zu sprechen, nimm dir einen kleinen Helfer zur Hand. Es gibt tolle Bücher zu dem Thema, wie zum Beispiel „Ferdy und seine Fliegen“*. Mit diesem Buch kann man interaktiv mit seinen Kindern Situationen besprechen, die manchmal auf sie zukommen: Wenn man nie mitspielen darf, oder die Großen einen von der Schaukel schubsen, usw.

  • Bitte deine Kinder um Hilfe

Dabei ist egal ob du um Hilfe für dich oder für andere bittest. Mache sie durch kleine Hinweise auf Schwierigkeiten anderer, zum Beispiel beim Anziehen oder dabei, an ein hohes Regal zu kommen, aufmerksam. Es wird ihnen in Fleisch und Blut übergehen, zu helfen, sobald sie eine solche Situation erkennen.

Und wenn dir oder deinem Kind etwas Gutes widerfährt – sprich darüber. Wie die Mutter des jungen Mädchens auf Facebook. Wenn wir uns weniger damit beschäftigen, wie gemein manche Menschen sind und die Guten hervorheben, vielleicht schaffen wir, die Welt für unsere Kinder tatsächlich ein kleines bisschen besser zu machen.

*Dies ist ein Affiliate-Link. Wenn du dieses Buch bestellst, geht ein kleiner Teil des Verkaufserlöses an uns, dir entstehen dabei keine weiteren Kosten.
Außerdem hat unsere Autorin Britta an der deutschen Übersetzung des Buches mitgearbeitet, und kann es deshalb aus vollem Herzen empfehlen.

 

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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